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ZEUGNIS VON CHRISTUS

Für Heilige der Letzten Tage ist der erste Grundsatz des Evangeliums der Glaube an Jesus Christus. Dieser Glaube ist mit dem „Zeugnis Jesu“ verknüpft, welches man von Gott empfängt, denn „das Zeugnis Jesu ist der Geist prophetischer Rede“ (Off 19:10). Joseph Smith sagte: „Niemand kann wissen, dass Jesus der Herr ist, außer durch den Heiligen Geist“ (TPJS, S. 223; 1 Kor 12:3). Der Kern eines Zeugnisses ist die persönliche innerliche Gewissheit über die Göttlichkeit Jesu Christi. Sie bietet die fundamentale Grundlage für ein ein christliches Leben. Man kann nur ein Jünger Christi im vollen geistigen Sinne werden, wenn man ein persönliches Zeugnis von Jesus empfängt.    

Ein solches Zeugnis zu haben, bedeutet, sich bewusst darüber zu sein, dass Gott durch die Macht des Heiligen Geistes im Herzen bestätigt hat, dass Jesus der Christus ist (LuB 46:13). Wie kann man dieses Zeugnis erlangen? Paulus schrieb: „So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi“ (Röm 10:17). Das Zeugis von Jesus Christus kommt zu denen, die von ihm hören. Aber das Predigen des Evangeliums Jesu Christi zu vernehmen, bedeutet noch nicht, ein Zeugnis von ihm zu haben. Es muss eine göttliche Bestätigung erlangt werden, die üblicherweise als Antwort auf aufrichtiges Gebet kommt. Diese drei Elemente treten normalerweise in einer Reihenfolge auf: hören, beten, das göttliche Zeugnis duch den Geist empfangen. Sie können auch gleichzeitig auftreten. Nachdem Petrus innig gesagt hatte „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes,“ antwortete Jesus: „Gesegnet bist du...denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenabrt, sondern mein Vater im Himmel“ (Matt 16:16-17). Propheten und Apostel aller Zeitalter haben wie Petrus von Jesus Christus Zeugnis gegeben (Jih 20:31).

Für ein Zeugnis von Jesus Christus oder eine andere Evangeliumswahrheit zu beten, setzt das Vorhandensein eines angestrebten Glaubens nicht als gegeben voraus. Der Ausdruck „in gutem Glauben handeln“ kann dazu einen Einblick geben. Sie deutet auf eine Bereitwilligkeit hin, sich einer Frage nicht mit Argwohn, sondern mit Vertrauen zu nähern. Der Buch Mormon Prophet Alma2 bittet seine Zuhörer: „ Wenn ihr eure Geisteskraft weckt und aufrüttelt, um mit meinen Worten einen Versuch zu machen....bis ihr auf eine Weise glaubt, so daß ihr einem Teil meiner Worte Raum geben könnt“ [dann werdet ihr Gewissheit erlagen] (Alma 32:27). Wer bereit ist, sein Herz wenigstens so weit zu öffnen, kann ein Zeugnis empfangen. Es wird jedoch kaum zu jemandem kommen, der nicht den aufrichtigen Wunsch hat, es zu erlangen. Die meisten Heiligen der Letzten Tage schätzen die geistigen Erlebnisse, die das Zeugnis erwecken und bestätigen. 

Am besten betrachten man das Erlangen eines Zeugnisses nicht als ein einzelnes Ereignis, sondern einen kontinuierlichen Prozess. So wie geistige Trägheit und Ungehorsam gegen die Gebote Christi ein Zeignis beständig schwächen, so stärken die enge Gemeinschaft mit Gott und selbstloser christlicher Dienst es zunehmend. Da Heilige der Letzten Tage Religion als eine aktive und erfüllende Lebensweise betrachten, betonen sie die Einheit dieser beiden Ziele. Sich Gott zu nähern und anderen zu dienen, sind Aspekte eines einzigen Zwecks, nämlich Christus zu folgen. Nur diejenigen, die danach streben, dies zu tun, können ihn wirklich kennenlernen. „Denn wie soll jemand den Herrn kennen, dem er nicht gedient hat und der für ihn ein Fremder ist und den Gedanken und Absichten seines Herzens ferne steht?“ (Mosia 5:13). Aber allen, die ihm folgen, gibt das Zeugnis von Jesus Christus Gewissheit seiner Gegenwart, seiner allumfassenden Sorge und seiner Liebe.

BIBLIOGRAPHIE

Muren, Joseph C., and H. Stephen Stoker, comps. Testimony. Salt Lake City, 1980.

DENNIS RASMUSSEN