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WILLIAMS, CLARISSA

Clarissa Smith Williams (1859–1930) war von 1921 bis 1928 die sechste Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung der Kirche. In diesen Jahren konzentrierte sich die FHV auf das Gesundheitswesen und auf andere soziale Fragen. Schwester Williams begann ihre Tätigkeit in der FHV mit sechzehn Jahren als Besuchslehrerin und war später Sekretärin und FHV-Leiterin der Siebzehnten Gemeinde in Salt Lake City und im Pfahl Salt Lake. Im Jahr 1901 wurde sie als Finanzsekretärin im Hauptausschuß der FHV berufen. Zehn Jahre später wurde sie Schwester Emmeline WELLS’ <Wells, Emmeline> Erste Ratgeberin. Im April 1921 berief Präsident Heber J. GRANT <Grant, Heber J.> sie als Päsidentin der FHV der Kirche und als Herausgeberin der FHV Zeitschrift Relief Society Magazine.

Clarissa Smith Willams wurde am 21. April 1859 im Wohntrakt des Bürogebäudes des Geschichtsschreibers der Kirche in Salt Lake City geboren. Sie war die älteste von fünf Töchtern des Apostels und Kirchengeschichtsschreibers George A. Smith <Smith, George A., Kirchenhistoriker> und seiner siebten Ehefrau Susan Elizabeth West Smith <Smith, Susan Elizabeth West, Ehefrau von George A. Smith>. Die Familie wohnte zusammen mit der ersten Ehefrau des Apostels, Bathsheba W. Smith <Smith, Bathsheba W., Ehefrau von George A. Smith>, und deren Kindern in der Wohnung im Amtsgebäude des Geschichtsschreibers. Die Ehefrauen und ihre Kinder waren alle befreundet und kamen in der bequemen Pionierwohnung der Smiths gut miteinander aus.

Clarissa und ihre Schwestern erhielten die beste damals im UTAH-TERRITORIUM mögliche Erziehung. Im Jahr 1875 legte sie die Lehramtsprüfung an der University of Deseret (der späteren University of Utah) ab.

Schwester Williams heiratete William Newjent Williams <Williams, William Newjent, Ehemann von Clarissa Williams> am 17. Juli 1877, einen Tag bevor er auf Mission nach Wales ging. Das Ehepaar hatte elf Kinder und erlebte noch ihren fünfzigsten Hochzeitstag. Bruder Williams war ein erfolgreicher Geschäftsmann, Mitglied des Verwaltungsrates der Universität Utah und Senator des Bundesstaates. Trotz der zahlreichen Verpflichtungen stand bei beiden die Familie stets an erster Stelle.

Schwester Williams wurde von ihrem Mann bei ihren Aufgaben in der FHV immer unterstützt. Später schrieb sie: “Als ich verheiratet war und sieben Kinder hatte, berief man mich als Sekretärin der FHV in der Siebzehnten Gemeinde. Ich glaubte, ich könne das mit meinen vielen Kindern nicht schaffen, aber mein Mann sagte: ‘Liebling, du mußt es tun; du brauchst diese Aufgabe, du brauchst Abwechslung von den Kindern und ich werde dir helfen so gut ich kann. Entweder passe ich auf die Kinder auf oder mache deine Berichte, schreibe die Protokolle ab oder tue sonst für dich, was ich kann.’” (Relief Society Magazine 15, Dez. 1928, S. 668–669.)

Als FHV-Präsidentin konzentrierte sich Clarissa Williams auf soziale Probleme. Während ihrer Amtszeit erteilte die FHV Kredite für die Ausbildung von Krankenschwestern, verteilte unendgeltlich Milch für Kleinkinder, machte ärztliche Untersuchungen für Vorschulkinder möglich und hielt Sommerlager für unterprivilegierte Kinder ab. Sie ermutigte die FHV in den einzelnen Gemeinden dazu, Babyausstattungen für junge Mütter anzufertigen und sie an bedürftige Mütter zu verteilen. Unter ihrer Aufsicht gründete die FHV 1924 das “Cottonwood Maternity Hospital”, eine Entbindungsanstalt, die bis 1963 bestehen blieb.

Clarissa Williams war Mitglied des Amerikanischen Frauenrates. Im Mai 1914 reiste sie als eine der neun amerikanischen Delegierten zum Internationalen Frauenrat in Rom. Während des Ersten Weltkriegs wurde sie zur Vorsitzenden des Utah-Frauenkomitees im Amerikanischen Verteidigungsrat ernannt. Clarissa Williams starb am 8. März 1930 in ihrem Heim in Salt Lake City.

BIBLIOGRAPHIE

Lyman, Amy Brown. “Clarissa S. Williams.” Relief Society Magazine 15, Dez. 1928, S. 639–643.

Peterson, Janet und Larene Gaunt. Elect Ladies; Presidents of the Relief Society. Salt Lake City, 1960.

EVALYN DARGER BENNETT