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WELLS, JUNIUS F.

Junius Free Wells (1854–1930) ist der Gründer der Gemeinschaftlichen Fortbildungsvereinigung Junger Männer (GFVJM, seit 1977 Junge Männer). Er wurde am 1. Juni 1854 in Salt Lake City geboren. Seine Eltern waren Daniel H. und Hannah C. Free Wells <Wells, Daniel H. und Hannah C. Free, Eltern von Junius Wells>. Junius besuchte die “Union Academy” und machte mit siebzehn Jahren seinen Abschluß an der “University of Deseret.” Er war ein außergewöhnlich intelligenter junger Mann, führte bereits in jungen Jahren die Aufsicht über das Sägewerk seines Vaters und arbeitete als Verkäufer für das Kaufhaus “Zion’s Cooperative Mercantile Institution” (ZCMI).

Junius Wells war von 1872 bis 1874 Missionar in Großbritannien und begleitete Elder George A. Smith <Smith, George A.>, Elder Lorenzo SNOW <Snow, Lorenzo> sowie die FHV-Präsidentin der Kirche, Schwester Eliza R. SNOW <Snow, Eliza R.>, und andere im Jahr 1874 nach Palästina, als auf dem Ölberg bei Jerusalem das Land Palästina der Wiederherstellung des Evangeliums geweiht wurde. Sogleich nach seiner Rückkehr wurde Junius Wells von Präsident Brigham YOUNG <Young, Brigham> am 10. Juni 1875 dazu berufen, die erste GFVJM <GFVJM, Gründung> in der Gemeinde 13 Salt Lake City zu gründen. Am 17. Juni 1879 heiratete er Helena Middleton Fobes <Fobes, Helena Middleton, Frau von Junius Wells>. Der Ehe entsprangen zwei Kinder.

Die GFVJM, eine Parallelorganisation zur schon früher gegründeten Organisation für Junge Damen, hatte die Aufgabe, die jungen Männer herauszufordern, ihre geistigen und geistlichen Fähigkeiten zu entwickeln und unter entsprechender Aufsicht ihre Freizeit zu gestalten. Am 6. Dezember 1876 wurde ein Zentralkomitee mit Bruder Wells als Präsident berufen, das die GFV kirchenweit koordinieren sollte. Junius Wells war vier Jahre lang Präsident der GFV. Im Oktober 1879 gründete er die Monatszeitschrift Contributor <Contributor, Monatszeitschrift für junge Menschen>, eine Monatszeitschrift für junge Männer und junge Damen, deren Wahlspruch “Die Herrlichkeit Gottes ist Intelligenz” lautete. (Siehe LuB 93:36.) Junge Mitglieder der Kirche schrieben Artikel über verschiedene literarische und religiöse Themen. Bruder Wells war dreizehn Jahre lang Herausgeber des Contributor. Im Oktober 1899 wurde der Contributor durch die Zeitschrift Improvement Era <Improvment Era, 1899 gegründet> ersetzt.

Junius Wells wurde in den amerikanischen Mittelwesten und nach Neuengland auf Mission berufen. Von 1919 bis 1921 war er Mitherausgeber des Millennial Star <Millennial Star, Kirchenzeitschrift>, einer Kirchenzeitschrift, die in Liverpool, England, gedruckt wurde und begleitete den Missionspräsidenten der Europäischen Mission auf Reisen zu den Missionen in Skandinavien, in der Schweiz und in Deutschland.

Als beauftragter Makler der Kirche kaufte Junius Wells die Farm des Solomon Mack <Solomon Mack Farm, Geburtsort Joseph Smiths>, wo der Prophet Joseph Smith geboren worden war. Junius Wells war ein begeisterter Forscher der Kirchengeschichte und entwarf ein hundert Tonnen schweres Granitdenkmal mit einem 38½ Fuß (etwa 12 Meter) hohen Obelisken zum Gedenken an die 38½ Lebensjahre des Propheten Joseph SMITH. Das Denkmal wurde in der Nähe der Orte Sharon und South Royal im Bundesstaat Vermont in der Nähe von Joseph Smiths Geburtsort errichtet und von Präsident Joseph F. SMITH <Smith, Joseph F.> am 23. Dezember 1905, dem hundertsten Jahrestag von Joseph Smiths Geburt, geweiht. Im Jahr 1918 fertigte Bruder Wells ein kleineres Modell an, das zu Ehren von Joseph und Hyrum Smith auf dem Friedhof von Salt Lake City steht.

Junius Wells wurde 1921 zum Assistenten des Geschichtsschreibers der Kirche berufen und sammelte und bewahrte Gemälde und Photographien von Personen sowie zahlreiche Abbildungen aus der frühen Geschichte der Kirche auf. Im Jahr 1928 kaufte er dem Photographen George Edward Anderson <Anderson, George Edward, Photograph> 30.000 Photonegative mit Abbildungen aus der Kirchengeschichte ab.

Wells starb am 15. April 1930 in Salt Lake City an einem Gehirnschlag. Bei seiner Trauerfeier am Ostersonntag wurde er als liebenswürdiger, rücksichtsvoller und würdiger Mann bezeichnet, dem es leicht fiel, Freundschaft zu schließen und der “ein vollendeter Gentleman und furchtloser Diener Gottes war.” (Smith, S. 15.)

BIBLIOGRAPHIE

Jenson, Andrew. Latter-day Saint Biographical Encyclopedia, Bd. 1, S. 714; Bd. 4, S. 249. Salt Lake City, 1901.

Smith, George A. Funeral Services for Junius Free Wells. Salt Lake City, 1930.

PAUL THOMAS SMITH