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WIEDERTAUFE

Hat sich jemand einmal der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angeschlossen, so sind Umstände, die eine Wiedertaufe erfordern ungewöhnlich. Gemäß derzeitiger Regeln und Praktiken würde man nur in zwei Fällen wieder getauft: (1) falls Mitgliedsscheine unwiederbringlich verloren gegangen sind und kein anderer Beweis der Mitgliedschaft erbracht werden könnte oder (2) falls eine exkommunizierte Person sich für den Wiedereintritt in die Kirche qualifiziert hat. Wenn Mitglieder wöchentlich am Abendmahl teilnehmen und von Sünden umkehren, werden ihre Taufbündnisse erneuert und eine Wiedertaufe ist unnötig.

Mitgliedschaft in der Kirche erlangt man nur durch die Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung von jemandem, der das angemessene Priestertum trägt, ungeachtet jeglicher vorheriger Taufe oder Initiationsverordnung. Moderne Schriften bezeichnen die Taufe als einen neuen und immerwährenden Bund. Diese Verordnung empfängt derjenige, der das Evangelium Jesu Christi mit der Verheißung akzeptiert, dass die richtige Taufe den Weg eröffnet, der zum ewigen Leben führt. Aber außerhalb des Rahmens des wiederhergestellten Priestertums vollzogene Taufen nützen dem nicht, der wünscht bei der engen Pforte einzutreten und auf jenen Pfad zu gelangen (LuB 22:1-2).

Die Wiedertaufe ist rar unter Heiligen der Letzten Tage in modernen Zeiten. Historisch gesehen wurden allerdings viele Mitglieder als Zeichen der Wiederweihung wieder getauft. Dies wurde zuerst in Nauvoo praktiziert und im Utah-Territorium fortgeführt. Die Wiedertaufe diente als Ritual der Wiederverpflichtung, aber wurde nicht als wesentlich für die Erlösung angesehen. Mitglieder wünschten oft die Wiedertaufe, wenn sie berufen wurden, bei der Kolonisierung zu helfen oder an einer der Vereinigten Ordnungen teilzunehmen. Bei einigen Anlässen wurden die Heiligen wiedergetauft, als sie sich auf die Ehe oder den Eintritt in den Tempel vorbereiteten. Frühe Mitglieder tauften auch einige der Kranken unter ihnen, erneut als Akt der Heilung. Aufgrund des Missbrauches durch einige Kirchenmitglieder wurden alle solche Praktiken der Wiedertaufe 1897 eingestellt.

H. DEAN GARRETT