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WELTLICH, WELTLICHKEIT

Heilige der Letzten Tage benutzen den Ausdruck „Welt“, um über den Planeten Erde zu sprechen und auch in Bezug auf die gesellschaftlichen Bedingungen, die jene schufen, die ein fleischliches, sinnliches und lüsternes Leben führen (MD, S. 847). Weltlich bezieht sich auf Personen, deren Gedanken und Interessen in flüchtigen, zeitlichen Zielen der Sterblichkeit wie Macht, Erfolg, Gewinn oder Vergnügen vertieft sind.

Jesus sagte: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt“ (Joh. 18:36) und „Ich  habe die Welt besiegt“ (Joh. 16:33). Bei ihrem Streben danach, seinem Beispiel zu folgen, trachten Heilige der Letzten Tage danach, die Welt, wie er es tat, zu überwinden, indem sie geistigen Reichtum und ewige Schätze vor irdische Güter und Leistungen setzen.

Der Apostel Paulus definierte weltliche Beschäftigungen als Ehebruch, Mord, „Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage und ähnliches mehr.…Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben“ (Gal. 5:19-21). Im Gegensatz dazu sind die Dinge Gottes oder die Früchte des Geistes „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“ (Gal. 5:22-23).

Genau wie der Vater Jesus in die Welt gesandt hat, sendet der Heiland seine Jünger in die Welt (Joh. 17:18). Heilige der Letzten Tage glauben daher nicht an Askese, einen Rückzug aus der Welt im Bestreben die Weltlichkeit zu vermeiden und Geistigkeit zu erlangen. Ihr Auftrag ist es in der Welt, aber nicht von der Welt zu sein, die Lebensqualität auf der Erde durch Dinge oder Aktivitäten zu verbessern, wie das Aufziehen guter Kinder, das Streben nach Bildung, die Erweiterung ihrer Erkenntnis aller Wahrheit, Beiträge zur Wohlfahrt der Mitglieder ihrer Gemeinschaften und das Verkünden des Evangeliums. Durch Beispiel und Grundsatz versuchen sie alle Menschen zu ermutigen, die Weltlichkeit abzulegen und durch Gehorsam den Gesetzen und Verordnungen des Evangeliums gegenüber geistig neu geboren zu werden. Kurz gesagt, die HLT-Lehre warnt: „Die Menschen trinken Verdammnis für ihre Seele, außer sie demütigen sich und werden wie ein kleines Kind,…legen den natürlichen Menschen ab und werden ein Heiliger durch die Sühne Christi, des Herrn“ (Mosia 3:18-19).

BIBLIOGRAPHIE

Nibley, Hugh W. Approaching Zion. In CWHN 9. Salt Lake City, 1989.

C. RICHARD CHIDESTER