Moderne Propheten und Schriften lehren, dass andere Welten, die unserer Erde ähneln, in Erfüllung Gottes ewigen Plans für seine Kinder erschaffen und bewohnt wurden und werden. Wie die Offenbarungen an den Propheten Joseph Smith erklären, hat Gott einen großen Plan für den ewigen Fortschritt seiner Kinder. In einer Vision sagte der Herr zu Mose: „Welten ohne Zahl habe ich erschaffen; und ich habe sie ebenfalls für meinen eigenen Zweck erschaffen…es gibt viele (Welten), die jetzt bestehen, und für den Menschen sind sie unzählbar“ (Mose 1:33, 35). Diese selbe Sicht vieler Welten findet man in anderen Schriften (Hebr. 1:2, LuB 76:24, Mose 7:30, Abr. 3:12).
Joseph Smiths Version des Pluralismus hatte einige Ähnlichkeiten gemein mit Ideen seiner religiösen Zeitgenossen und der modernen Wissenschaft. Aber die pluralistische Kosmologie, die sich aus seinen Offenbarungen entfaltete, und die Interpretierungen der frühen Generation von HLT-Führern, die von ihm unterwiesen wurden, waren einzigartig. Anders als andere religiöse Pluralisten zeigte Joseph Smith kein Interesse daran, den Pluralismus zu Missionszwecken zu benutzen. Er wollte nur ein volleres Verständnis von Gottes Zielen für sein Volk in diesem Leben und im Jenseits entwickeln. Das volle und zusammenhängende Bild, das in diesen HLT-Lehren gemalt wird, lässt sich nicht überzeugend aus irgendeiner zeitgenössischen Sicht ableiten, sondern passt im Allgemeinen zu altertümlichen Kosmologien und insbesondere zu Ideen, die im Altertum Enoch zugeschrieben wurden (Crowe, S. 245-46, Paul, S. 27-32, auch CWHN 1:180-88, 2:236-40).
Wie zeitgenössische Pluralisten deutet Joseph Smiths System unzählige Sternsysteme mit bewohnten Planeten an. Darüber hinaus (Siehe Paul, S. 28) lehrte Joseph, dass alte physische Welten vergehen, während neue geformt werden (Mose 1:35, 38). Welten werden hierarchisch regiert (Abr. 3:8-9). Jedes Weltensystem hat seine eigenen Gesetze (LuB 88:36-38). Jesus Christus ist der Schöpfer aller dieser Welten (LuB 76:24, 93:9-10). Menschen, die verschiedenen Herrlichkeitsgraden zugewiesen sind, bewohnen verschiedene Welten (LuB 76:112). Die Erde ist die schlechteste aller Welten (Mose 7:36). Auch auferstandene Wesen wohnen auf Welten (LuB 88:36-38), und diese anderen Welten existieren sowohl in der Zeit als auch im Raum (Mose 1:35, 38, LuB 88:36-38, 42-47, 93:9-10).
Heilige der Letzten Tage akzeptieren daher die Existenz anderer Welten, die von Gott für einen göttlichen Zweck erschaffen wurden, der derselbe Zweck ist wie der für das Erdenleben, „die Unsterblichkeit und das ewige Leben [von Gottes Kindern] zustande zu bringen“ (Mose 1:39). Die Bewohner dieser anderen Planeten werden Heilige der Letzten Tage -- als Kinder Gottes und in seinem Abbild erschaffen -- betrachtet, obwohl sie sich von den Erdenbewohnern auf nicht spezifische Weise unterscheiden mögen (Mose 1:33, LuB 76:24). Die Mittel der Erlösung durch das Evangelium Jesu Christi sind für alle Schöpfungen Gottes gleich. Die Schöpfung ist kontinuierlich und weitläufig und auf das ewige Glück aller intelligenten Wesen ausgerichtet, denn der Herr sagte Mose: „Wie die eine Erde samt ihren Himmeln vergehen wird, so wird eine andere kommen; und meine Werke haben kein Ende, auch nicht meine Worte“ (Mose 1:38). Für Heilige der Letzten Tage hat das Evangelium Jesu Christi universale Gültigkeit, sowohl in der Zeit als auch im Raum. Gottes Plan der Erlösung funktioniert auf einer universalen Ebene. Heilige der Letzten Tage glauben, dass es jetzt zahllose Planeten gibt, deren Bewohner, Kinder Gottes, Fortschritt machen, wie es Menschen auf dieser Erde gemäß den ewigen Prinzipien in Richtung eines gottähnlichen Lebens tun.
BIBLIOGRAPHIE
Crowe, Michael J. The Extraterrestrial Life Debate 1750 -1900: The Idea of a Plurality of Worlds from Kant to Lowell. Cambridge, Eng., 1986.
Johnson, H. R. „Civilizations Out in Space“. BYU Studies 11 (Herbst 1971):3-12.
Paul, Robert. „Joseph Smith and the Plurality of Worlds Idea“. Dialogue 19 (Sommer 1986):13-36.
HOLLIS R. JOHNSON
