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WASCHUNGEN UND SALBUNGEN

Rituelle Salbungen waren ein auffallender Teil religiöser Riten in der biblischen Welt. Zu den Empfängern der Salbung gehörten Tempelarbeiter (Ex. 28:41), Propheten (1 Kön. 19:16) und Könige (1 Sam. 16:3, 1 Kön. 1:39). Zusätzlich wurden mit dem israelitischen Heiligtum assoziierte sakrale Objekte gesalbt (Ex. 30:22-29). Ablutionen oder zeremonielle Waschungen waren in der Religion der Israeliten von gleicher Bedeutung (Ex. 29:4-7). Um religiöse Reinheit sicherzustellen, erforderte das Gesetz des Mose, dass designierte Personen eine rituelle Waschung empfingen, manchmal geschah dies als Vorbereitung auf den Tempelbesuch (Ex. 30:17-21, Lev. 14:7-8,15:5-27).

Die Waschungen und Salbungen der biblischen Zeit haben ihre moderne Parallele in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Als Antwort auf ein Gebot, die Heiligen zu versammeln und ein Haus zu errichten, um sie auf die Verordnungen und Endowments, Waschungen und Salbungen vorzubereiten (LPJS, S. 369), wurden diese Verordnungen am 21. Januar 1836 im Kirtland Tempel eingeführt (HC 2:379-83). In vielerlei Hinsicht ähneln diese modernen HLT-Riten in ihrem Zweck den israelitischen Sitten des Altertums und der Fußwaschung seiner Jünger durch Jesus und werden nur in Tempeln vollzogen, die zu heiligen Zwecken bestimmt und geweiht sind (LuB 124:37-38, HC 6:318-19).

Viele symbolische Bedeutungen der Waschungen und Salbungen finden sich in den Schriften. Rituelle Waschungen (Hebr. 9:10, LuB 124:37) symbolisieren die Reinigung der Seele von Sünden und Untaten. Sie bedeuten das Wegwaschen der Verunreinigungen des Volkes des Herrn (Jes. 4:4). Psalm 51:4 gibt dem menschlichen Sehnen und der göttlichen Verheißung Ausdruck: „Wasche meine Schuld von mir ab, und mach mich rein von meiner Sünde“ (Siehe weiter Ps. 73:13, Jes. 1:16).

Die Salbung einer Person oder eines Objekts mit heiliger Salbe stellt Heiligung (Lev. 8:10-12) und Weihung (Ex. 28:41) dar, so dass beide dem Herrn „hochheilig“ (Ex. 30:29) werden. Auf diese Weise werden ungeweihte Personen und Dinge im Ebenbilde des Messias (Hebräisch „Gesalbter“), der der Christus ist (Griechisch „Gesalbter“), geheiligt.

BIBLIOGRAPHIE

McConkie, Joseph Fielding und Donald W. Parry. A Guide to Scriptural Symbols. Salt Lake City, 1990.

DONALD W. PARRY


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