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VERSAMMLUNGEN, GROßE KIRCHEN-

Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage besuchen viele Versammlungen. Als die Kirche organisiert wurde, erfolgte diese Anweisung: „Es ist ratsam, dass die Gemeinde sich oft versammelt“ (LuB 20:75). Das Muster für die Versammlungen jeden Sonntag—beten, sprechen und Teilnahme am Sakrament des „Abendmahls“—wurden nach der Norm im Buch Mormon sofort etabliert (Moro. 6:5-6). Das Muster, alle drei Monate Kirchenkonferenzen abzuhalten, begann 1830 (LuB 20:61-62). Seit jener Zeit sind andere Kirchenversammlungen hinzugefügt worden. Die Hauptversammlungen am Sonntag sind: (1) Abendmahlversammlung, (2) Sonntagsschule und (3) gleichzeitige Priestertumskollegiums-Versammlungen für Männer und Frauenhilfsvereinigung für Frauen. Kinder unter zwölf gehen gleichzeitig in die Primarvereinigung. Die Jungen Damen treffen in ihren eigenen Sessionen zusammen, während die jungen Männer im gleichen Alter in der Priestertumsversammlung sind.

Zusätzlich wird von Familien erwartet, dass sie sich daheim gewöhnlich am Montagabend zu einem Familienheimabend versammeln. Dazu können Lektionen aus einem Kirchenleitfaden, eine Aktivität und Erfrischungen gehören. Die meisten Familien benutzen diesen Abend auch dazu, um Familienanliegen zu besprechen und Pläne für die Woche zu schmieden. Alleinstehende Heilige der Letzten Tage werden ermutigt, an Familiengruppen oder an Gruppen von Gleichaltrigen in der Nähe teilzunehmen.

Außer Versammlungen für alle Mitglieder gibt es besondere Versammlungen in Verbindung mit Kirchenberufungen. Zum Beispiel versammelt sich eine dreiköpfige Präsidentschaft plus Sekretär regelmäßig, um die vielen Funktionen eines Pfahls und seiner Gemeinden zu beaufsichtigen. Dann besteht in jeder Gemeinde die Bischofschaft, Priestertumskollegien, Sonntagsschule, Frauenhilfsvereinigung, Primarvereinigung, Junge Damen und so weiter. Jede dieser drei Präsidentschaften hält gewöhnlich jede Woche auch eine Planungsversammlung ab. Selbst wenn es viele Versammlungen gibt, werden Führer ermutigt, weniger Zeit in Versammlungen und mehr Zeit beim Dienen zu verbringen.

Die meisten Kirchenversammlungen sind formell organisiert mit Gesängen, Gebeten, Predigten, Lektionen und/oder Anweisungen. Um die Teilnahme von Teenagern und Kindern zu fördern, werden in vielen Versammlungen Beteiligungs-Methoden wie Diskussionsgruppen, Podiumsgespräche, Fallstudien und Rollenspiele benutzt.

Bei allen Konferenzen-Gemeinden (Pfahl-, Regional- und Allgemeinen-) geben Kirchenführer Präsentationen voller Rat und Inspiration. Besondere Versammlungen werden während des Jahres für das Priestertum (z.B. Pfahl- und allgemeine Priestertumsversammlungen), und für die Frauen der Kirche (allgemeine Versammlung) abgehalten. An Seminarversammlungen nehmen  Teenager in der Oberschule teil.  Außerdem finden Missionarsversammlungen für jene auf Mission und Versammlungen für Tempelarbeiter, Scoutführer, Beauftragte für Betätigung, Kindergartenlehrer und Sonntagsschularbeiter statt. Die HLT-Kultur gedeiht dank des Prinzips, sich oft zu versammeln, damit sie „in allem bereit“ seien (LuB 88:80).

In Geschäfts- und Planungsversammlungen bemüht man sich, dass jeder beitragen kann, aber Berufene mit offiziellem Status leiten gewöhnlich die Verhandlungen und haben den entscheidendsten Einfluss. Diese Versammlungsmuster finden sich weltweit und tragen viel zu der Bindekraft bei, die die Heiligen der Letzten Tage verbindet, engagiert, vertraut macht und vereint in dem gemeinsamen Ziel, das Reich Gottes auf Erden aufzubauen.

BIBLIOGRAPHE

Allen, James B. und Glen M. Leonard. The Story of the Latter-day Saints. Salt Lake City, 1976.

Arrington, Leonard. Great Basin Kingdom. Lincoln, Nebr., 1966, S. 28-33.

McKay, David O. Gospel Ideals, Kapitel 11. Salt Lake City, 1975.

WILLIAM G. DYER

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