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VERLÄNGERUNG DES LEBENS

Die Medizinwissenschaft hat es möglich gemacht das physische Leben durch künstliche Unterstützungssysteme unter Umständen aufrechtzuerhalten, wo ein funktionsgemäßes und produktives Leben nicht länger möglich ist. Die Verlängerung des Lebens stellt in diesen Situationen ein moralisches und ethisches Dilemma für den medizinischen Beruf und die Familie des betroffenen Einzelnen dar. Einerseits hofft man auf die Wiedergewinnung wichtiger Funktionen in Situationen, wo die wissenschaftliche Prognose unvollkommen ist und zu einem gewissen Ausmaß auf Wahrscheinlichkeitsanalysen basiert. Andererseits ist einem die Realität dessen bewusst, dass der physische Tod ohne lebenserhaltende Maßnahmen unmittelbar bevorsteht. Mitglieder der Ärzteschaft werden mit diesem Dilemma durch die berechnete Auswertung der vorliegenden Daten in der klinischen Situation fertig und können der Familie und anderen besorgten Personen Empfehlungen in Bezug auf die Prognose und das, was getan werden sollte, geben. Die Familie muss diese Empfehlungen in einer Situation auswerten, die von intensiven Gefühlen aufgrund der vorraussichtlichen Trennung von einem Nahestehenden erschwert wird. 

Heilige der Letzten Tage werden während diesen schwierigen Zeiten von ihrem Glauben an Jesus Christus getragen, dessen Lehren Stärke, Verstand und Hoffnung bieten, um beim Treffen schwieriger Entscheidungen bezüglich des Lebens und des Todes geführt zu werden. „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen“ (Johannes 5:24). 

Jesus Christus bot sich selbst durch das Sühnopfer und die Auferstehung als den Erretter der Menschheit: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“ (Johannes 11:25-26). 

Der Glaube an das immerwährende Leben nach dem sterblichen Tod sollte es glaubensvollen Heiligen der Letzten Tage ermöglichen, weise und rationale Entscheidungen in Bezug auf die künstliche Lebensverlängerung zu treffen, wenn die medizinischen Mittel zur Wiederherstellung brauchbarer und funktionsmäßiger Existenz ausgeschöpft sind. Dies zeigt sich in der Kirchengesetzgebung bezüglich der Verlängerung des Lebens: Im Falle von ernsthafter Krankheit sollten Mitglieder der Kirche Glauben an den Herrn ausüben und sich um kompetente, medizinische Unterstützung bemühen. Wenn das Sterben jedoch unvermeidlich wird, sollte man den Tod als Segnung und einen zweckmäßigen Teil der ewigen Existenz betrachten. Mitglieder sollten sich nicht verpflichtet fühlen, das sterbliche Leben durch unangemessene Mittel zu verlängern. Diese Entscheidungen werden am besten von Familienmitgliedern getroffen, nachdem sie weisen und kompetenten, medizinischen Rat erhalten und durch Fasten und Beten nach göttlicher Führung getrachtet haben [General Handbook of Instruction, 11-6].

BIBLIOGRAPHIE

General Handbook of Instructions. Salt Lake City, 1989.

DONALD B. DOTY