Home

VERKÜNDEN DES EVANGELIUMS

Vor seiner Auffahrt in den Himmel gab der Heiland seinen Aposteln den folgenden Auftrag: „Geht zu allen Völkern, ...tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt. 28:19-20). Dieser Auftrag wiederholt die Berufung Abrahams (Abr. 2:6, 9-11) und ist in den Letzten Tagen unmissverständlich erneuert worden (LuB 110:12): „Und die Stimme der Warnung wird an alles Volk ergehen“ (LuB 1:4). „Diese Berufung und dieses Gebot gebe ich dir hinsichtlich aller Menschen…[sie] sollen ordiniert und ausgesandt werden, unter den Nationen das immerwährende Evangelium zu predigen“ (LuB 36:4-5). „Denn wahrlich, der Ruf muss von diesem Ort hinausgehen in alle Welt, bis in die entlegensten Teile der Erde. Das Evangelium muss jedem Geschöpf gepredigt werden, und denen, die glauben, werden Zeichen nachfolgen“ (LuB 58:64). Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage kommt diesem Auftrag nach, indem sie Missionare zu Menschen aller Überzeugungen in der ganzen Welt schickt (Siehe Missionen).

Die Berufung das Evangelium zu verkünden hat eine einzigartige Bedeutung unter Heiligen der Letzten Tage. Alle in der Kirche sind direkt oder indirekt Missionaren für ihre Einführung zum Evangelium zu Dank verpflichtet. Historisch gesehen wurde die Missionsarbeit von Mitgliedern der Kirche ausgeführt, die „zwei und zwei“ (LuB 42:6, 52:10,  Lukas 10:1, Joh. 8:17) in jedes Land und Klima der freien Welt ausgingen (Siehe Missionar, Missionarsleben). Die HLT-Missionsarbeit ist kein Beruf und keine lebenslange Berufung. Missionare gehen freiwillig und ohne bezahlt zu werden. Der Großteil derjenigen, die derzeit durchschnittlich zwei Jahre lang dienen, sind junge Männer und junge Frauen, aber auch viele ältere Ehepaare mit unterschiedlichen Berufs- und Lebenserfahrungen dienen. Missionspräsidenten sind selber Laien und werden gewöhnlich auf drei Jahre berufen. Zu diesem Zeitpunkt (2009) dienen etwa 52.500 HLT-Vollzeit-Missionare.

Darüber hinaus bestehen andere Möglichkeiten,  das Evangelium zu verkünden. Mitglieder können berufen werden, Pfahlmissionen zu erfüllen, die zeitlich mit ihrem gewöhnlichen Beruf koordiniert werden. Sie verbringen etwa 10 Stunden pro Woche (gewöhnlich abends) damit, in ihrem eigenen Pfahl Missionsarbeit zu leisten. Das von Präsident David O. McKay betonte Programm „Jedes Mitglied ein Missionar“ lässt Mitglieder Freunde oder Interessenten zu sich nach Hause einladen, um über Evangeliumsgrundsätze zu sprechen. Ein allgemeiner Missionsfonds wird durch Beiträge von Mitgliedern aufrechterhalten, was einigen Menschen in unterentwickelten Ländern hilft, ihre Ersparnisse zu ergänzen und Vollzeitmissionen zu erfüllen. Ob Heilige der Letzten Tage nun daheim oder in der Fremde arbeiten, sie werden ständig ermahnt, dass das Zeugnis vom Evangelium nur wirksam ist, wenn sie eine aufrichtige und ständige Jüngerschaft Jesu Christi widerspiegeln. Das Evangelium muss mit Milde und in Demut verkündet werden und den Geist und ungeheuchelte Liebe ausstrahlen (LuB 38:41, 99:2, 121:41).

Das Gebot des Herrn, das Evangelium in allen Ländern zu verkünden, hat einen zweifachen Zweck: Menschen zum Verständnis des Evangeliums Jesu Christi zu führen und auch die warnende Stimme zu erheben, um der Menschheit keine Ausrede zu ermöglichen (Siehe Stimme der Warnung).

MAX L. PINEGAR

(c) 2008 South German Mission Foundation