Home

VERKLÄRUNG

Die Verklärung Sterblicher besteht aus einer temporären physischen und geistigen Veränderung, die ihnen nicht nur erlaubt, die Herrlichkeit Gottes wahrzunehmen, sondern auch seine Gegenwart zu ertragen. Sie ist durch eine Erleuchtung des Anlitzes charakterisiert, so wie Mose es erfuhr (Mose 1:11; Ex 34:29-35) und kommt durch eine Einflößung der Macht Gottes (MD, S. 725). Da Gott ein Wesen transzendenter Herrlichkeit ist, ist es für Männer und Frauen unmöglich, in seiner Gegenwart zu sein, ohne dass ihr physischer Körper geistig „belebt“ wird. Der Prophet Joseph Smit erklärte, dass Gott „in einem ewigen Feuer weilt; Fleisch und Blut können dort nicht hingehen, denn das Feuer verschlingt alle Verderbtheit. ‘Unser Gott ist verzehrendes Feuer’” (TPJS, S. 367, vgl. Heb 12:29; Deut 4:24). Verklärung verleiht einer Person einen temporären Zustand verträglich mit der Gottheit und erlaubt ihr, Gott von Angesicht zu Angesicht zu sehen.

Neuzeitliche Offenbarung sagt: „Kein Mensch hat je im Fleische Gott gesehen, außer er war durch den Geist Gottes belebt“ (LuB 67:11). Zum Beispiel wurde Mose kurz nach seiner Berufung verklärt, so dass er Gottes Macht aushalten konnte. Später schrieb er: „Seine Herrlichkeit war auf mir, und ich habe sein Angesicht gesehen, denn ich bin vor ihm verklärt worden“ (Mose 1:11). Nachdem sich der Geist Gottes zurückgezogen hatte, kehrte Mose in seinen normalen sterblichen Zustand zurück und er bezeugte, er habe Gott mit seinen eigenen Augen gesehen, jedoch nicht mit seinen natürlichen Augen, sondern mit seinen geistigen oder verklärten. Er erklärte: „Meine natürlichen Augen hätten nicht sehen können; denn ich wäre in seiner Gegenwart vergangen und hätte sterben müssen“ (Mose 1:10-11).

Von Zeit zu Zeit sind andere würdige Personen verklärt worden. Jesus wurde vor Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg der Verklärung verklärt, sodass „sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider...blendend weiß wie das Licht“ wurden (Matt 17:2). Bei demselben Anlass wurden seine Apostel auf ähnliche Weise verändert, was ihnen erlaubte, in seiner verklärten Gegenwart zu verweilen (TPJS, S. 158). Bei der Eröffnung dieser Evangeliumszeit wurde Joseph Smith geistig belebt, sodass er Gott Vater und seinen Sohn Jesus Christus sehen und Unterweisung von ihnen empfangen konnte. Nachdem er eine alles übersteigende Helligkeit gesehen hatte, die über ihn kam, schrieb der Prophet: „Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Gestalten von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit über mir in der Luft stehen“ (JS-Lg 1:16-17). Als er mit Sidney Rigdon die Vision über die drei Grade der Herrlichkeit empfing, befanden sie sich „im Geist“ und ihr „Verständnis wurde erleuchtet, so daß [sie] das, was von Gott ist, sehen und verstehen konnten“ (LuB 76:11-12, 113-119; vgl. LuB 110:1-4).

Verklärung sollte nicht mit der Entrückung des Körpers verwechselt werden, obwohl beides wahrscheinlich eine ähnliche Wirkung auf den Körper hat.Verklärung beschreibt eine temporäre Veränderung, während entrückten Wesen eine dauerhafte Veränderung widerfährt, die erst endet, wenn sie von der Sterblichkeit in die Unsterblichkeit übergehen (3 Ne 28:8). Zu den Entrückten zählen Enoch und die Stadt Zion (Mose 7:18-23, 27; MD, S. 727), Elija, der Apostel Johannes (LuB 7) und die drei nephitischen Jünger (3 Ne 28:4-11. 15-40).

Die Erde selbst wird beim zweiten Kommen Jesu Christi verklärt werden. Als die drei Apostel auf dem Berg der Verklärung waren, sahen sie nicht nur Gottes göttliche Herrlichkeit, sondern auch die Erde in ihrem verklärten Zustand (vgl. LuB 63:21; TPJS, S. 13). Neuzeitliche Offenbarung sagt aus, dass die gläubigen Heiligen durch Gehorsam und Ausharren bis zum Ende ein Erbteil auf der verklärten Erde haben werden, wenn das Millenium kommt (LuB 63:20-21).

BIBLIOGRAPHIE

McConkie, Bruce R. The Mortal Messiah, Vol. 4, pp. 392-96. Salt Lake City, 1981.

Turner, Rodney. "The Visions of Moses." In Studies in Scripture, ed. K. Jackson and R. Millet, Vol. 2, pp. 43-61. Salt Lake City, 1985.

DALE C. MOURITSEN