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VEREHRUNG

Heilige der Letzten Tage teilen mit anderen religiösen Menschen ein inneres Sehnen oder eine Neigung das zu verehren, was heilig ist. Präsident David O. McKay betonte dieses Prinzip folgendermaßen: „Der größte Ausdruck der Geistigkeit ist Andächtigkeit oder Verehrung. Verehrung ist Geistigkeit. Verehrung ist tiefer Respekt gemischt mit Liebe“ (Instructor 101 [Okt. 1966]:371). Das höchste Objekt der Verehrung ist Gott der Vater. Sein Sohn Jesus Christus tat den Willen des Vaters durch das Zustandebringen des unbegrenzten Sühnopfers. Und Heilige der Letzten Tage verehren ihn gleichermaßen. Sie verehren nicht nur ihn als Person, sondern auch seinen Namen, denn, wie Petrus sagte, „es is uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apg. 4:12,  2 Ne. 25:20). Gotteslästerung stellt daher eine ernsthafte Form der Respektlosigkeit dar.

Während sie sehr darum bemüht sind jeden Anschein der Götzenanbetung zu vermeiden, verehren Heilige der Letzten Tage alles, was von Gott kommt. Die Erkenntnis, dass „die Erde und was sie erfüllt dem Herrn gehört“ (Ps. 24:1) und seiner „Hände Werk“ (LuB 104:14) treibt Heilige der Letzten Tage an es zu respektieren. Die Demütigen oder die Andächtigen werden es ererben (Ps. 37:11 Mt. 5:5, LuB 88:17-18).

Einige Gebäude werden als Orte für den Gottesdienst bestimmt, und an jenen Orten wird die Einstellung der Andacht oder Verehrung besonders gefördert. An der Ostfassade der wichtigsten dieser Gebäude, den Tempeln, stehen die Worte „Heilig dem Herrn - Das Haus des Herrn“ geschrieben. Howard W. Hunter, ein Apostel und späterer Präsident der Kirche, bemerkte, dass „der Tempel, wo Jesus in Jerusalem lehrte und anbetete, so gebaut war, dass er Respekt vor und Higabe zum Vater erweckte. Selbst seine Architektur lehrt eine stille, aber konstante Lektion der Verehrung…. Der Tempel sollte ein Ort des Trostes sein für den Kummer und die Leiden der Menschen, ja, das Himmelstor“ (Ensign 7 [Nov. 1977]:52-53). Im Tempel sieht man offenbarte heilige Symbole, die die Heiligen der Letzten Tage eng mit Christus und seinem Sühnopfer verbinden. Wegen dieser wichtigen Verbindungen werden die Tempelverordnungen geschätzt und werden zu Schätzen, die man nur innerhalb des heiligen Gebäudes diskutiert. Tatsächlich dürfen nur Heilige der Letzten Tage, die glaubenstreu sind, in den Tempel gehen.

Auch an öffentlichen Anbetungsstätten wird erwartet, dass dort Andacht herrscht. Da Heilige der Letzten Tage oft lebhaft und gesellig sind und weil sie oft gemeinsam mit ihren Kindern zum Gottesdienst gehen, betonen die Kirchenführer von Zeit zu Zeit, wie wichtig die Andächtigkeit ist. Präsident Gordon B. Hinckley sagte zu diesem Thema: „Wir ermutigen die Kultivierung von Freunden mit fröhlichen Konversationen unter unseren Leuten. Jedoch sollten diese im Foyer stattfinden, und wenn wir die Kapelle betreten, sollten wir verstehen, dass wir uns in heiligen Bereichen befinden…. Alle, die ins Haus des Herrn kommen, sollten das Gefühl haben, dass sie auf heiligem Boden gehen und stehen“ (Ensign 17 [Mai 1987]:45).

Heilige der Letzten Tage betrachten die Neigung der modernen Gesellschaft zu Zynismus und Leichtfertigkeit als Angriff auf die Andacht oder Verehrung. Sie glauben, dass die Wertschätzung des Heiligen notwendig ist, um eine stabile Beziehung mit Gott sicherzustellen.

BIBLIOGRAPHIE

Handy, Linda Lee. „Helping Children Listen“. Ensign 12 (März 1982):46-47.

„Reverence“. Seek to Obtain My Word (Melchizedek Priesthood Personal Study Guide), S. 139-44. Salt Lake City, 1989.

Romney, Marion G. „Reverence“. Ensign 12 (Sept. 1982):3-5.

LYNN A. MCKINLAY


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