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URIM UND THUMMIM

Der Urim und Thummim werden in der Bibel erwähnt sowie in den neuzeitlichen Schriften, die zusätzliche Details über ihren Gebrauch und ihre Bedeutung geben. Sie sind ein von Gott bereitetes Werkzeug, durch das Offenbarung empfangen werden kann. Abraham lernte durch den Urim und Thummim über das Universum (Abr. 3:1-4). Der Prophet Joseph Smith „übersetzte durch das Medium Urim und Thummim das [Buch Mormon] durch die Gabe und Macht Gottes“ (HC 4:537; LuB 10:1; JS-H 1:62). Diener Gottes, denen es erlaubt ist, den Urim und Thummin zu benutzen, sind als Seher bekannt (Mosia 8:13). Zu diesen gehörten Abraham, Mose, Jareds Bruder, Mosiah2, Alma1, Helaman1, Moroni2 und Joseph Smith.

In der Antike gab es mindestens zwei, möglicherweise sogar drei, verschiedene Urim und Thummim. Aus chronologischer Sicht empfing Jareds Bruder den ersten, von dem wir wissen (LuB 17:1). Dieses beiden gelangten in die Hände von Mosia2 und anderen Propheten im Buch Mormon, später wurden sie mit den goldenen Tafeln hinterlegt (JS-H 1:35). Das Schicksal des zweiten Sets, welches Abraham gegeben wurde (Abr. 3:1), bleibt unbekannt. Wenn Abrahams Urim und Thummin nicht weitergegeben wurden, empfing Mose ein drittes Set, welches in Exodus 28:30 erstmals erwähnt wird. Der in 1 Samuel 28:6 erwähnte Urim, vermutlich eine abgekürzte Form von Urim und Thummin, war wahrscheinlich derselbe, den Mose besaß (vgl. Num 27:18-21). Es ist nicht bekannt, was mit diesem geschah, obwohl der Urim und Thummim in der nachexilischen Zeit sicherlich nicht mehr existierten (Esra 2:63; Neh 7:65).

Joseph Smith beschrieb den Urim und Thummim als „zwei [durchsichtige] Steine in silbernen Bügeln verwahrt – und diese Steine an einem Brustschild befestigt“ (HC 4:537; JS-H 1:35). Biblische Hinweise erlauben keine abschließende Beschreibung, außer dass sie sich an einer Brustplatte über dem Herzen befanden (Ex 28:30; Lev 8:8).

Urim und Thummim ist die Transkription zweier hebräischer Worte, die „Licht(er)“, „Ganzheit“ oder „Vollkommenheit“ bedeuten. Während üblicherweise davon ausgegangen wird, dass in beiden Wörtern die Endung –im im Hebräischen für die Nachsilbe im maskulinen Plural steht, sind auch andere Erklärungen möglich.

Der Urim und Thummim, die im und nach dem Millenium genutzt werden, werden eine funktionelle Ähnlichkeit zu dem Urim Thummim haben, die oben erwähnt worden sind. Gottes Wohnung wird Urim und Thummim genannt und der weiße Stein in Offenbarung 2:17 wird zu einem Urim und Thummim für die Erben des Celestialen Reiches werden (LuB 130:8-10). 

PAUL Y. HOSKISSON