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DIE TODENSTRAFE

Altertümliche Schriften bezeugen, dass die Todesstrafe eine angemessene Strafe für Mörder ist. Gott sprach zu Noach: Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden. Denn der Mensch soll das Blut eines anderen Menschen nicht vergießen“ (JST Gen. 9:12). Und zu Mose sprach der Herr: „Wer einen Menschen erschlägt, wird mit dem Tod bestraft“ (Lev. 24:17). Diese Schriftstellen verdeutlichen, dass die Todesstrafe zur Zeit des Alten Testaments, als die staatlichen und religiösen Autoritäten vereinigt waren, das gezielte Resultat war.

Heutzutage, da Kirche und Staat getrennt sind, bleibt dem Staat die Befugnis vorbehalten Leben zu nehmen. Neuzeitliche Offenbarungen lehnen die Todesstrafe nicht ab, zwingen sie aber auch nicht der staatlichen Regierung auf. In der gleichen Offenbarung, in der der Herr den Propheten Joseph Smith lehrte: „Und weiter, ich sage, du sollst nicht töten; wer aber tötet, soll sterben,“ machte der Herr die Anwendung der Todesstrafe von den Gesetzen des Landes abhängig. Er sprach: „Und es wird sich begeben: Wenn jemand von euch tötet, so soll er gemäß den Gesetzen des Landes überantwortet und behandelt werden ... und es soll gemäß den Gesetzen des Landes bewiesen werden“ (LuB 42:19, 79). In der Überschrift zu dieser Offenbarung beschrieb der Prophet diese Offenbarung genauer als „Das Gesetz der Kirche“. Dies weist darauf hin, dass selbst wenn ein Mörder nicht durch die Todesstrafe stirbt, dieser dennoch bezüglich der Dinge des Geistes stirbt.

Die Ertse Präsidentschaft und das Kollegium der Zwölf Apostel bestätigten diese Position gegen Mörder am 12. Dezember 1889 in einer offiziellen Erklärung als Antwort auf Gerüchte, die von Feinden der Kirche verbreitet wurden. Diese besagten, dass die Kirche ihre Mitglieder lehrte, dass sie nicht den Gesetzen der Vereinigten  Staaten unterworfen seien. Diese offizielle Erklärung enthält die Proklamation, dass „die Kirche das Vergießen menschlichen Blutes mit äußerster Abscheu betrachtet“ (MFP 3: 183).

Kirchenführer haben häufig Aussagen gemacht, die mit den oben zitierten Schriften und Erklärungen übereinstimmen. Elder Orson F. Whitney sagte in der Oktobergeneralkonferenz von 1910: „Einen Verbrecher hinzurichten ist kein Mord“ (CR, Okt. 1910, S. 51). Elder Bruce R. McConkie schrieb: „Sterbliche Menschen haben unter keinen Umständen die Befugnis das Blut ihrer Mitmenschen zu vergießen. Als einzige Ausnahme gilt das Auferlegen der Todesstrafe für Verbrechen (McConkie, S.257).

Zusammenfassend betrachten die Lehren der Kirche die Todesstrafe als eine angebrachte Strafe für Mörder. Diese Strafe ist allerdings nur rechtmäßig, nachdem der Straftäter in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung von staatlich authorisierten Behörden verurteilt worden ist.

BIBLIOGRAPHIE

Clark, James R., ed. Messages of the First Presidency, Vol. 3. Salt Lake City, 1966.

Doxey, Roy W. "The Law of Moral Conduct." Relief Society Magazine 47 (Aug. 1960):539-46.

McConkie, Bruce R. The Promised Messiah. Salt Lake City, 1978.

STUART W. HINCKLEY