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TAYLOR, ELMINA SHEPARD

Elmina (Mina) Shepard Taylor (1830-1904), die erste Präsidentin der Gemeinschaftlichen Fortbildungsvereinigung junger Damen, wurde am 12. September 1830 in der Stadt Middlefield im US-Bundesstaat New York geboren. Sie war die älteste der drei Töchter des Methodistenehepaares David S. Shepard und Rozella (oder Rosella bzw. Rozita) Bailey Shepard. Nach ihrem Schulabschluß und Studium an der Hardwick Academy verließ sie 1854 ihren Heimatort, um in Haverstraw im Bundesstaat New York als Lehrerin tätig zu sein. Dort lernte sie John Druce kennen, der Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage war. Elmina Shepard Taylor wurde am 5. Juli 1856 getauft. In einem späteren Bericht ihrer Bekehrung schrieb sie: »Ich kämpfte gegen meine innere Überzeugung an, denn mir war nur zu gut bewußt, wie sich meine armen Eltern grämen würden … Dennoch konnte ich meine Überzeugung nicht zum Schweigen bringen und … ließ mich also taufen.« (Crocheron, S. 49.)

Am 31. August 1856 heiratete Elmina George Hamilton Taylor. Am 15. April 1859 reisten sie aus New York in Richtung Utah ab und kamen am 16. September in SALT LAKE CITY an. Sie ließen sich innerhalb der Gemeindegrenzen der Gemeinde Salt Lake City 14 nieder, in der Elmina Taylor bis zu ihrem Tod Mitglied war. Elmina Shepard Taylor hatte sieben Kinder, von denen drei im Kindesalter verstarben.

Elmina Taylor wurde am 12. Dezember 1867 als Sekretärin der Frauenhilfsvereinigung in der Gemeinde Salt Lake City 14 berufen und hatte diese Berufung sechsundzwanzig Jahre inne. Am 23. September 1874 wurde sie als Leiterin der Vereinigung junger Damen in ihrer Gemeinde berufen. Am 22. Dezember 1879 wurde sie als Ratgeberin der Pfahl-FHV-Leiterin Mary Isabella Horne berufen und hatte diese Berufung sechzehn Jahre inne.

Anläßlich einer Konferenz der Frauenhilfsorganisationen am 19. Juni 1880 in der Assembly Hall am Tempelplatz wurde Elmina Taylor trotz ihrer Schüchternheit und ihres zurückhaltenden Wesens zur ersten Präsidentin der Gemeinschaftlichen Fortbildungsvereinigung der jungen Damen ernannt. Der Zweck dieser Vereinigung hatte ursprünglich darin bestanden, den Mädchen im Teenageralter mehr bei der Konzentration auf geistige Werte als auf das Weltliche zu helfen und förderte das Studium der Grundsätze des Evangeliums, die Entwicklung von Begabungen und den Dienst an Bedürftigen. Unter Elmina Shepard Taylors Führung begann diese Organisation richtig aufzublühen. Es wurden Ausschüsse auf Kirchen-, Pfahl- und Gemeindeebene berufen, Leitfäden verfaßt, die Zeitschrift Young Woman's Journal gegründet (1889) sowie gemeinsame Aktivitäten mit der Gemeinschaftlichen Fortbildungsvereinigung Junger Männer geplant. Schwester Taylor reiste viele tausende Kilometer im Jahr, um Pfahl- und Gemeindebeamtinnen zu schulen. Sie wurde Mitglied des amerikanischen Nationalen Frauenrates und 1891, drei Jahre nach dessen Gründung, wurde sie dessen stellvertretende Präsidentin.

Elmina Taylor blieb auch während ihrer langjährigen Erkrankung Präsidentin der Jungen Damen und las bis zu ihrem Todestag am 6. Dezember 1904 die eingehenden Berichte in ihrem Bett. Der Trauergottesdienst fand in der weiß verhängten Assembly Hall statt. Chor und Ordner waren Mitglieder der GFV-JD. Präsident Joseph F. SMITH, der bei dem Gottesdienst sprach, faßte Elmina Shepard Taylors Lebenswerk zusammen: »Sie war eine der wenigen dieser Welt, die das Licht in sich trug … und Macht unter ihren Mitschwestern hatte. … Sie war zurecht das Oberhaupt einer Organisation, über die sie zu präsidieren berufen worden war. … Sie war charakterfest, … und vom Geist der Güte, Liebe, Barmherzigkeit und Nächstenliebe geläutert und sanft gemacht.« (»Death of Elmina S. Taylor«, S. 221.)

BIBLIOGRAPHIE

Crocheron, Augusta Joyce. Representative Women of Deseret. Salt Lake City, 1884.

»Death of Elmina S. Taylor.« Improvement Era 8, Jan. 1905, S. 218-222.

Jenson, Andrew. »Elmina Shepherd (sic) Taylor.« Latter-day Saint Biographical Encyclopedia, Bd. 4, S. 267. Salt Lake City, 1971.

Romney, Thomas C. »Representative Women of the Church – Elmina Shepard Taylor.« Instructor 85, Aug. 1950, S. 230-231.

FLORENCE SMITH JACOBSEN