Die Taufe mit Feuer und dem Heiligen Geist bezieht sich auf die Erfahrung einer Person, die die Verordnung des Händeauflegens zur Gabe des Heiligen Geistes empfängt. In einer zweiteiligen Reihe ist dies der zweite Teil nach der Taufe durch Untertauchen in Wasser. Dadurch wird ein Reuiger, der sich Christus und dem Evangelium verschreibt, aus Gott geboren oder wieder geboren. Wie Jesus es Nikodemus erklärte: „Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen“ (Joh 3:5). Joseph Smith kommentierte diese Schriftstelle folgendermaßen: „Die Taufe mit Wasser ist nur die halbe Taufe; sie nützt nichts...[ohne] die Taufe vom Heiligen Geist“ (LPJS, S. 320). Die Taufe mit Feuer, die durch den Heiligen Geist gespendet wird, zeigt sich in einer Reihe von persönlichen Empfindungen, Eindrücken und Einsichten, die ein geistiges Zeugnis von der Gottheit ausmachen,dass man Sündenvergebung empfangen hat (2 Ne. 31:17). Die Taufe mit Feuer leitet die Übrtragung geistiger Gaben an die Gläubigen ein, um ihnen ihr Leben lang zu helfen, ihrem Taufbündnis treu zu bleiben (1 Kor. 12; Moro. 10:8-23; LuB 46:10-33).
Die Lehre der zwei Taufen wurde von Johannes dem Täufer verkündet: „Ich taufe euch nur mit Wasser…aber, der nach mir kommt…wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (Mt. 3:11). Bei Jesus' Taufe zeigte sich der Heilige Geist in Form einer Taube (Lk 3:22) und erschien den Jüngern am Pfingsttag als Zungen wie von Feuer (Apg 2:3; siehe Jesus Christus). Die Verordnung der Spendung des Heiligen Geistes führte frühe christliche Bekehrte in die Kirche ein (Apg 8:12-17; 3 Ne. 18; Moro. 2-3; 6), und wurde als Praktik (oft Konfirmation genannt) in der Kirche der letzten Tage wiederhergestellt und durch das Melchisedekisches Priestertum ausgeführt (LuB 20:38-41).
Als Symbole für die Taufe repräsentieren sowohl Wasser (zum Waschen) als auch Feuer (zum Schmelzen von Metall, deswegen „Schmelzofen“) (Mal. 3:2-3) Mittel, die reinigen (äußerlich) und läutern (innerlich). Dies führt zur Heiligung (Alma 13:12; Moro. 6:4). Zusätzlich deutet Feuer Wärme und Licht an. Dies zeigt sich durch spürbare Empfindungen wie Brennen im Herzen und ein Bewusstsein der Erleuchtung, die den Empfang des göttlichen Geistes begleitet (LuB 9:8; 88:49).
Für Heilige der Letzten Tage stellt die Taufe mit Feuer und dem Heiligen Geist ein echtes Phänomen in buchstäblicher Erfüllung von Gottes Bündnis für jene dar, die umkehren und getauft werden (2 Ne. 31:10-21). Durch diese Erfahrung kann man die Verheißungen, die Jesus in Bezug darauf machte, wie der Heilige Geist als Tröster, Zeuge des Sühnopfers, Lehrer und Führer zur Wahrheit fungiert, erkennen (Joh 14:16, 26; 15:26).
BIBLIOGRAPHIE
Cannon, Elaine und Ed J. Pinegar. The Mighty Change. Salt Lake City, 1978.
WILLIAM S. BRADSHAW