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TOTGEBORENE KINDER

Aus medizinischer Sicht ist ein totgeborenes Kind ein toter Fetus, der bereits so weit entwickelt ist, dass er normalerweise lebensfähig wäre. Aus religiöser Sicht stellt sich die große Frage, ob ein totgeborenes Kind jemals „eine lebende Seele“ (Mose 3:7) war, die auferstehen und Teil der ewigen Familie seiner Eltern wird. Weil es „keine durch Offenbarung gegebene Informationen dazu gibt“ (DS 2:280), hat die Kirche keinen offiziellen Standpunkt zu diesem Thema geäußert. Präsident Brigham Young gab einmal seine Meinung dazu kund, dass „wenn die Mutter fühlt, dass Leben in ihr Kind kommt, der Geist in den Körper tritt“ (JD 17:143). Andere haben spekuliert, dass der Geist erst kurz vor der Geburt in den Körper geht und wieder andere behaupten, dass drei Elemente eine lebendige Seele ausmachen – Körper, Geist und der „Lebenshauch“ (Mose 3:7).

Da die Kirche zwar Tempelsiegelungen für Kinder, die nach der Geburt sterben, erlaubt, aber nicht für solche, die vor der Geburt sterben, glauben einige Mitglieder, dass totgeborene Kinder nicht auferstehen werden. Dennoch gibt das derzeitige General Handbook of Instructions (1989) Auskunft darüber, dass die Regelung, totgeborene Kinder nicht an ihre Eltern zu siegeln, „keinen Verlust der ewigen Segnungen oder Familieneinheit“ darstellt (6-8). Heilige der Letzten Tage vertrauen, dass Gottes liebevolle Güte jedem seiner Geistkinder auf Basis gerechten und barmherzigen Richtens den ewigen Stand gewähren wird, der angemessen ist.

BIBLIOGRAPHIE

Greenwood, Val D. "I Have a Question." Ensign 17 (Sept. 1987):27-28.

JEANNE B. INOUYE