Streit reicht von feindseligen Worten daheim bis zu internationalen Konflikten und ist in der Welt so weit verbreitet, dass die Menschen dazu neigen, ihn als normal, unausweichlich und vielleicht sogar notwendig zu betrachten. Im Buch Mormon jedoch sagte Jesus: „Wer den Geist des Streites hat, ist nicht von mir, sondern vom Teufel, der der Vater des Streites ist, und er stachelt den Menschen das Herz auf, im Zorn miteinander zu streiten“ (3 Ne. 11:29). Ob nun daheim, in der Kirche, im Geschäft oder in der Gemeinschaft: „Derartiges soll es nicht mehr geben“ (3 Ne. 11:30). Dies ist grundlegend für die Lehren Jesu Christi.
Heilige der Letzten Tage legen großen Wert darauf, ihre Energie auf positive Weise zu nutzen: „Sei frei und offen, aber nicht anmaßend; und sieh auch zu, dass du alle deine Leidenschaften zügelst, dass du von Liebe erfüllt seist“ (Alma 38:12). So ermahnen die Schriften den Gläubigen „für den Glauben zu kämpfen“ (Judas 1:3,1 Thess. 2:2), aber nicht so weit, dass es zu Auseinandersetzungen oder Streitereien kommt. Streiten ist besonders im Heim, in der Familie (Mosia 4:14) und in Bezug auf Kirchenlehren (1 Kor. 11:16, 3 Ne. 11:28) verheerend.
Jesus lehrte nicht nur, dass das Streiten, sondern auch Wut, sowohl als auch Spott, Geringschätzung und Verachtung aufhören sollten. Solche Gefühle zu haben bringen einen in Gefahr von der Kirche und Gott gerichtet zu werden (Siehe Mt. 5:22 und 3 Ne. 12:22).
Wenn Menschen in Schwierigkeiten und Auseinandersetzungen miteinander geraten, erteilen die Schriften weisen Rat. Wenn eine Person schlechte Gefühle hat, oder entdeckt, dass jemand schlechte Gefühle ihm gegenüber hat, ist es die Verantwortung der Person „schnell“ hinzugehen und sich auszusöhnen (3 Ne. 12:23-25). Verbunden mit dieser Anordnung ist die Erkenntnis, dass „wir als Mitglieder miteinander verbunden sind“ (Eph. 4:25). Eine gestörte Beziehung involviert alle daran Beteiligten und ist nicht nur die Verantwortung dessen, der sich verletzt oder zornig fühlt. Die Art und Weise der Versöhnung hängt von der jeweiligen Situation ab. Anstelle sich auf den menschlichen Verstand oder formelhafte Lösungen zu verlassen, werden die Heiligen gelehrt, nach göttlichem Rat zu trachten und der Führung des Herrn, des Versöhners aller, zu vertrauen (Spr. 3:5-6, LuB 112:10).
Den meisten Streitlösungen steht der Stolz im Weg: „Der Leichtsinnige stiftet aus Übermut Zank“ (Spr. 13:10). „Die zentrale Eigenschaft von Stolz“, verkündete Ezra Taft Benson, „ist Feindschaft-Feindschaft zu Gott und…[zu] unseren Mitmenschen“. Hinter der Lösung des Streits muss der Wunsch nach Harmonie zwischen den Menschen stehen. Dies kann nur geschehen, wenn so eine Person „den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgibt…und durch die Sühne Christi, des Herrn, ein Heiliger wird“ (Mosia 3:19). Sühne und Versöhnung mit Gott ermöglichen und führen zur Vergebung und Versöhnung unter den Menschen.
BIBLIOGRAPHIE
Ashton, Marvin J. „No Time for Contention“. Ensign 8 (Mai 1978):7-9.
Benson, Ezra T. „Beware of Pride“. Ensign 19 (Mai 1989):4-7.
Thornock, A. Lavar. „Contention-and How to Eliminate It“. Ensign 10 (Aug. 1980):11-15.
CELIA HOKANSON