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STIMME DER WARNUNG

Das Konzept göttlicher Warnung ist Teil der jüdisch-christlichen Tradition und ist primärer Fokus in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Abschnitt 1 von Lehre und Bündnisse, welcher durch Offenbarung als Vorwort bestimmt ist (Vers 6), verkündet die Stimme der Warnung als einen wesentlichen Tenor im wiederhergestellten Evangelium Jesu Christi: „Und die Stimme der Warnung wird an alles Volk ergehen, durch den Mund meiner Jünger, die ich in den letzten Tagen erwählt habe“ (Vers 4). Das Evangelium ist von Natur aus eine Stimme der Warnung, weil es alle Völker zur Umkehr ruft.

In der HLT-Theologie hat die Stimme der Warnung vier Komponenten: (1) die Gottheit, von der die Botschaft ausgeht, (2) die Botschaft, welche das Evangelium Jesu Christi ist, (3) einen bevollmächtigten Boten, der die Botschaft überbringt und (4) die Menschheit, der die Botschaft überbracht wird.

Die Stimme ist die Stimme Gottes, sei es durch seinen Geist (LuB 88:66), seine Knechte (LuB 1:38) oder inspirierte Schriften (2 Ne 33:13.15). Die Warnung richtet sich an die Menschheit, nämlich sich durch Umkehr für den großen Tag des Herrn vorzubereiten (LuB 1:11-12). Die warnende Stimme ist eine Verkündigung offenbarter Wahrheit an die Bewohner der Erde, so dass „alle, die hören wollen, hören mögen“ (LuB 1:11). Am Ende werden alle überzeugt sein oder keine Entschuldigung haben (LuB 88:81-82; 101:91-93; 124:3-10).

Eine feierliche Verantwortung umschließt heute wie in alter Zeit den Boten und diejenigen, denen die Botschaft überbracht wird.  Der Herr sagte zu Ezechiel: „Ich gebe dich dem Haus Israel als Wächter. Wenn du ein Wort aus meinem Mund hörst, mußt du sie vor mir warnen“ (Ezek. 3:17). Nur denen, die auf die Warnung hören, bleibt die Strafe erspart und sie empfangen Segnungen. Die Boten, die die Botschaft überbringen, retten außerdem ihr eigenes Leben; wenn sie versagen, die Botschaft zu überbringen, kommt die Verantwortung für diejenigen, die sie warnen sollten, auf sie selbst – „von dir aber fordere ich Rechenschaft für sein Blut“ (Ezek. 3:18-21).

Alle, die in die Kirche Jesu Christi getauft worden sind, haben durch ein Bündnis die Verpflichtung auf sich genommen, „allzeit und in allem und überall...als Zeugen Gottes aufzutreten“ (Mosia 18:9). Wer gewarnt worden ist, dem „kommt es zu, seinen Nächsten zu warnen“ (LuB 88:81). Die Boten, die die Warnung überbringen, werden am Tag des Gerichts als Zeugen da sein (LuB 75:21; 2 Ne 33:11; Moro 10:34). Für jedes Mitglied der Kirche liegt der Kern der Missionsarbiet darin, eine Stimme der Warnung für diejenigen zu sein, die noch nicht gewarnt worden sind (Siehe DS 1:307-311). 

NEIL J. FLINDERS