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STANDARD WERKE, DIE 

Die Standard Werke sind jene Bücher, die von Heiligen der Letzten Tage als heilige Schriften akzeptiert worden sind, nämlich: die Bibel, das Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und die Köstliche Perle. Anscheinend verstanden Kirchenmitglieder unter diesem Begriff anfänglich mehr. 1874 beschreibt George Albert Smith die „Standard Werke“ als heilige Schriften und weitere von der Kirche herausgegebene Werke, „die die Grundsätze des Lebens und der Erlösung im Evangelium Jesu Christi veranschaulichen“ (JD 17:161, vgl. 11:364). Jedoch nach 1900 bezieht sich diese Benennung ausschließlich auf die obenerwähnten heiligen Schriften (Smith, S. 365-66; GA, S. 7).

Vor alters erklärte der Herr an den Propheten Nephi1, dass die Worte seiner Nachkommen, zusammen mit den Worten des Herrn, „bis an die Enden der Erde hinzischen [würden] als ein Banner für mein Volk“ (2 Ne. 29:2).  Demzufolge sind sie ein Standard, ein Maßstab oder  Vorbild, dem man Folge leistet.  Die heiligen Schriften beinhalten jene Lehren und Grundsätze, die für Heilige der Letzten Tage maßgebend sind und nach denen sie zu leben trachten. Somit sind sie der Standard, womit Geistiges und Anderes bewertet und berurteilt wird.   

Die Standard Werke unterscheiden sich insofern von anderen Schriften der Kirche, weil sie offiziell durch die Kirche als Offenbarung akzeptiert worden sind und als das Wort Gottes gelten.  Es ist seine Stimme, die ihnen durch Propheten vermittelt wurde (LuB 18:34-36). Heilige der Letzten Tage erkennen die Bibel als das Wort Gottes an, glauben  jedoch, dass manche Fehler und Unterlassungen im Laufe der Übersetzungen und Überlieferungen vorgekommen sind (GA, 8).  Das Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und die Köstliche Perle, die in der Neuzeit durch den Propheten Joseph Smith hervorgegracht worden sind, werden gleichermaßen als das Wort Gottes akzeptiert (Siehe MD, 364).

Obwohl die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die jetzigen heiligen Schriften als „Standard Werke“ akzeptiert, bedeutet es nicht, dass der Kanon heiliger Schriften abgeschlossen ist. „Wir glauben alles, was Gott offenbart hat, und alles, was er jetzt offenbart; und wir glauben, daß er noch viel Großes und Wichtiges offenbaren wird, was das Reich Gottes betrifft“ (GA, 9). Aus diesem Grund erachten Heilige der Letzten Tage die Worte lebender Propheten Gottes auch als heilige Schrift; denn wenn Propheten etwas verkünden, „reden [sie], wie sie vom Heiligen Geist dazu bewegt werden.“  Und das „wird heilige Schrift sein, wird der Wille des Herrn sein, wird der Sinn des Herrn sein, wird das Wort des Herrn sein, wird die Stimme des Herrn sein und die Macht Gottes zur Errettung (LuB 68:3-4).  Heilige der Letzten Tage sind ermutigt über die Standard Werken nachzusinnen, sie zu studieren und sie in ihrem Leben anzuwenden, damit alle „davon Nutzen hätten und lernen könnten“ (1 Ne. 19:23).

CLYDE J. WILLIAMS

(c) 2008 South German Mission Foundation