Im Allgemeinen bezieht sich Sozialisierung auf die Prozesse, die Gewohnheiten einer bestimmten Gruppe verinnerlichen, um in ihr tätig sein zu können (Elkin und Handel, S. 4). In diesem Licht sieht sich die HLT-Sozialisierung in der heutigen Welt einer Anzahl von Herausforderungen gegenüber, insbesondere dabei, ihren Mitgliedern zu helfen, den Gesundheitskodex einzuhalten (Siehe Wort der Weisheit), alle Formen des vorehelichen und außerehelichen Sexualverhaltens abzulehnen (Siehe Keuschheit, Gesetz der), zwei Jahre auf eigene Kosten im Missionsdienst zu verbringen und angesichts gesellschaftlichen Drucks das Gegenteil zu tun, große Familien zu haben—im Allgemeinen zwei Kinder mehr als der Landesdurchschnitt (Heaton, Thomas, 1983).
Viele Prozesse, die zu einer effektiven Sozialisierung in der HLT-Kultur führen, ähneln jenen, die in der amerikanischen Kultur allgemein zu finden sind. HLT-Eltern ähneln in vieler Hinsicht anderen amerikanischen Eltern, einschließlich in Bezug auf die Liebe und Unterstützung, die sie ihren Kindern gegenüber Ausdruck geben, und in Bezug auf aufbauende und disziplinierende Kontrollen, die sie in der Familie ausüben (Kunz, Thomas, 1983). Nichtsdestotrotz behaupten einige Forscher, dass Heilige der Letzten Tage effektiver als einige andere Gruppen beim Sozialisieren ihrer Mitglieder sind, so dass sie spezifische Gruppenwertvorstellungen und Verhaltensweisen akzeptieren (Christensen, Smith). Einige Hinweise auf mögliche Gründe kann man in dem Maß finden, wie HLT-Familien sich daheim religiös betätigen (Familiengebet, Schriftenstudium und Familienheimabend).
Den Einfluss auf das religiöse Verhalten daheim versteht man vielleicht am besten durch Studien, die die Kirche in Bezug auf junge Männer im Alter zwischen 12 und 18 Jahren durchgeführt hat. Es zeigte sich, dass das religiöse Verhalten daheim ein verlässlicher Anhaltspunkt dafür ist, wie das private religiöse Verhalten eines Jugendlichen aussieht (individuelles Gebet, Schriftenstudium usw.). Die religiösen Praktiken daheim geben auch einige Hinweise auf die öffentlichen religiösen Praktiken, aber nur halb so genau wie das private religiöse Verhalten. Private Religionstätigkeit wiederum ist das beste Anzeichen dafür, ob ein junger Mann religiöse Ziele und Werte, die dem HLT-Lebensstil eigen sind, verinnerlicht hat, zum Beispiel eine Mission für die Kirche erfüllen, Tempelehe, voreheliche Keuschheit und Kirchenaktivität (Thomas, Olsen und Weed). Wenn dies Teil der Zukunftspläne ist, sagt es am besten voraus, wie junge Erwachsene im Alter von 20 bis 28 privat als auch öffentlich ihre Religion ausüben (Roghaar).
Diese Studie zeigt auch, dass männliche HLT-Jugendliche sich schon ziemlich jung für einen allgemeinen Lebensstil entscheiden, der entweder Pläne für eine Mission und Tempelheirat beinhalten oder nicht beinhalten. In Interviews sagten viele, sie konnten sich nicht daran erinnern, wann sie die Entscheidung zu einer Mission getroffen hatten, aber dass es sehr weit zurück lag. Einige sagen, sie wurde vor der Taufe getroffen (im Alter von acht Jahren). Somit formen viele Jugendliche schon früh eine allgemeine Sicht von sich selbst, die eine Mission entweder beinhaltet oder auch nicht. Und dann konstruieren sie einen Lebensstil, der dieser Orientierung entspricht.
Die Forschung zeigt, dass andere Dimensionen der religiösen Welt des Jugendlichen in Betracht gezogen werden müsen, wenn man die HLT-Sozialisierung verstehen will. Während Kirchenprogramme wie Teilnahme oder Nichtteilnahme an Aktivitäten des Aaronischen Priestertums, Scouting und tägliche religiöse Unterweisung (Siehe Seminare) während des Schuljahrs einen begrenzten direkten Einfluss auf das Sozialisierungsresultat haben—unabhängig von Familieneinflüssen—zeigt die Forschung, dass diese Programme grundlegende Orientierungen und die Verinnerlichung von in der Familie begonnenen Wertvorstellungen bestärken können. Cornwall zeigt, dass religiös engagierte HLT-Familien gewöhnlich ihre Kinder zum Seminar schicken. Dies wiederum beeinflusst ihren Umgang mit Gleichaltrigen, die dann die religiösen Wertvorstellungen ihrer Eltern bekräftigen. Roghaar zeigt ferner den positiven Einfluss des Seminarunterrichts, indem er darauf hinweist, dass es wahrscheinlich ist, dass Kinder von HLT-Familien, die nicht erheblich an von der Kirche gesponserten Aktivitäten teilnehmen, als junge Erwachsene aktiv bleiben, wenn sie vier Jahre religiösen Unterrichts während ihrer Jugend absolvieren.
Während der sich ausweitenden sozialen Welt der späten Jugendjahre neigen Familieneinflüsse dazu schwächer zu werden, während der Einfluss eines erwachsenen Beraters, der die religiöse Organisation repräsentiert, zunimmt. Tatsächlich übersteigt der Einfluss dieser erwachsenen Repräsentanten der Kirche oft dem der Familie für Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren. Die kritische Dimension dieser Beziehung zwischen den Jugendlichen und den Erwachsenen scheint sich auf das Maß zu konzentrieren, zu dem ein Jugendlicher mit einem Erwachsenen Umgang hat, den er respektiert, bewundert, nachzueifern wünscht und leicht kommunziert. [Siehe auch Individualität, Wertvorstellungen, Weitergabe der.]
BIBLIOGRAPHIE
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DARWIN L. THOMAS