In HLT-Schriften werden Luzifer und Kain Verderben genannt, was „Zerstörung“ bedeutet (LuB 76:26, Mose 5:24). Die Geister ohne Körper, die Luzifer im Krieg im Himmel unterstützten und ausgestoßen wurden (Mose 4:1-4), und Sterbliche, die die unverzeihliche Sünde gegen den Heiligen Geist begehen, werden denselben Zustand wie Luzifer und Kain ererben und werden somit „Söhne des Verderbens“ genannt.
Das Verderben ist sowohl ein Ort als auch ein geistiger Zustand. Als Ort ist es gleichbedeutend mit jener Hölle, der sowohl die ohne Körper als auch auferstandene Söhne des Verderbens nach dem Jüngsten Gericht zugewiesen werden (2 Ne. 28:23, LuB 29:38, LPJS, S. 367). Dieses zukünftige Reich des Teufel wird ohne jeglichen Anteil des Geistes und der Herrlichkeit Gottes sein. (LuB 88:24).
Der geistige Zustand derjenigen in diesem Reich wird bildhaft als ein See unlöschbaren Feuers und Schwefels beschrieben und als „ein Wurm, der nicht stirbt“ (Jakob 6:10, LuB 76:44). Sie werden „Gefäße des Grimms [sein], verdammt...den Grimm Gottes zu leiden“ (LuB 76:33). Gottes Zorn wird in ihnen seinen Ursprung nehmen, wenn sie mit ihrem eigenen Schmutz und ihrer Schande seiner Heiligkeit und Majestät gegenüberstehen (2 Ne. 9:14, Alma 12:14-17, Morm. 9:4-5, LPJS, S. 367). Der Prophet Joseph Smith erklärte: „Der Mensch quält und verurteilt sich selbst ... Für den Menschen ist die Qual der Enttäuschung genauso heftig, wie wenn er sich in einem See von Feuer und brennendem Schwefel befände“ (LPJS, S. 363). Feuer und Schwefel kennzeichnen die Person, nicht den Ort.
Die schreckliche Erkenntnis, dass sie wahrhaftig verdammt sind, alle Gnade vor Gott verloren haben, alles abgewiesen haben, was er repräsentiert, und die Gelegenheit zur Umkehr verloren haben, wird mit ihrer Unterwürfigkeit Luzifer und Kain gegenüber gemischt, die gleichermaßen von Leid und Frustration verzehrt werden (2 Ne. 2:27, Mose 1:22). Das ist die letztliche „Verdammung der Hölle“ (LPJS, S. 198, Siehe Verdammung).
Das Verderben ist der zweite Tod: vollkommene Verbannung nicht nur aus Gottes buchstäblicher Gegenwart, sondern auch vom Einfluss seines Geistes (2 Ne. 9:15-16, Hel. 14:18, LuB 88:32). Wer gegen den Heiligen Geist sündigt, begeht die unverzeihliche Sünde und wird die Fülle des zweiten Todes erleiden (Alma 39:6, Hel. 14:16-19). Alle anderen werden letzendlich in einem Grad der Herrlichkeit errettet werden (LuB 76:40-43, JD 8:154).
Söhne des Verderbens sind nicht einfach böse, sie sind unverbesserlich böse. Indem sie gegen die Offenbarungen des Heiligen Geist sündigen, haben sie gegen das größere Licht und die Erkenntnis Gottes gesündigt. Mutwillig und vollkommen verdrehen sie Grundsätze der Rechtschaffenheit und Wahrheit, mit denen sie einst ausgestattet waren, und wandeln sie in Grundsätze des Bösen und der Täuschung um. Joseph Smith verkündete: „So jemand kann man nicht erretten; man kann ihn nicht zur Umkehr bringen“ (LPJS, S. 364). Kein göttliches Prinzip kann die Söhne des Verderbens reinigen. Nach dem Jüngsten Gericht werden sie „weiter schmutzig bleiben“ (LuB 29:44, 88:35). Es wurde offenbart, dass „es besser für sie gewesen wäre, nie geboren worden zu sein“ (LuB 76:32).
Wer in der Sterblichkeit ein Sohn des Verderbens wird, wird mit einem unverherrlichten Körper auferstehen und „zur Verdammnis seiner eigenen Schmutzigkeit“ (LPJS, S. 367). Kain wird, derart auferstanden, dann über den unverkörperten Luzifer herrschen (Mose 5:23, MD, S. 109).
Es ist angedeutet worden, dass Söhne des Verderbens in Abwesenheit der lebenserhaltenden Kräfte von Gottes Geist schließlich aufgelöst werden und zu ihrem „angeborenen Urstoff“ zurückkehren (JD 1:349-52, 5:271, 7:358-59). Jedoch verkünden die Schriften, dass „die Seele nie sterben kann“ (Alma 12:20) und dass in der Auferstehung der Geist und der Körper vereint werden, „um nie mehr getrennt zu werden“ (Alma 11:45, 12:18, LuB 93:33). Das endgültige Schicksal der Söhne des Verderbens wird nur jenen bekannt gemacht werden, die daran teilhaben und erst beim Jüngsten Gericht offenbart werden (LuB 29:27-30, 43:33, 76:43-48, LPJS, S. 24).
Nur wenige sind als Söhne des Verderbens identifiziert worden. Obwohl Judas oft so betrachtet wird, besteht die Frage, ob er genug vom Heiligen Geist empfangen hatte, um gegen ihn zum Zeitpunkt seines Verrates an Christus zu sündigen (Joh. 17:12, Smith, S. 433-34).
BIBLIOGRAPHIE
Smith, Joseph F. Gospel Doctrine. Salt Lake City, 1946.
RODNEY TURNER