Samuel der Lamanite war der einzige Prophet im Buch Mormon, der als Lamanite bezeichnet wird. Abgesehen von seiner Predigt in Zarahemla (Hel 13-15) gibt es keinen weiteren Bericht über sein Leben oder seinen Dienst. Hauptsächlich bekannt für seine Prophezeiungen über die Geburt Christi, wurden seine prophetischen Worte von Personen aufgeschrieben, die ihn als wahren Propheten annahmen und sogar ihr Leben riskierten, indem sie seiner Botschaft glaubten (3 Ne 1:9). Der auferstandene Christus prüfte, lobte und berichtigte sein Worte später (3 Ne 23:9-13).
Ungefähr fünf Jahre vor der Geburt Christi begann Samuel damit, Umkehr in Zarahemla zu predigen. Nachdem die erzürnten Nephiten ihn ausgestoßen hatten, wies die Stimme des Herrn ihn an, zurückzukehren. Er kletterte auf die Stadtmauer und hinterließ seine Botschaft unversehrt, obwohl einige Bürger ihm nach dem Leben trachteten (Hel 16:2). Danach floh er und „man hört unter den Nephiten nie mehr von ihm“ (Hel 16:8).
Samuel prophezeite, Jesus würde in fünf Jahren geboren werden und zwei himmlische Zeichen würden auf seine Geburt hinweisen. Erstens werde es „einen Tag und eine Nacht und einen Tag“ beständigen Lichtes geben (Hel 14:4; vgl. Zech 14:7). Zweitens werde neben Wundern am Himmel ein neuer Stern aufgehen (Hel 14:5-6). Dann sprach er von der Notwendigkeit der Menschheit für ein Sühnoper und Auferstehung und prophezeite Zeichen für den Tod Jesu: dreitägige Finsternis unter den Nephiten begleitet von Stürmen und Erdbeben werde das Zeichen seiner Kreuzigung sein (Hel 14:14-27).
Samuel umrahmte diese Prophezeiungen, indem er seinen Zuhörern den Richterspruch Gottes ankündigte. Er sprach von einer endgültigen Zerstörung – vierhundert Jahre entfernt – die der nephitische Zivilisation aufgrund ihrer Auflehnung gegen Gott ein Ende bereiten würde. Diese Verwüstung sollte durch das „Schwert und mit Hungersnot und mit Seuche“ stattfinden (Hel 13:9, vgl. Morm 1:19). Er sprach über Flüche Gottes auf dem Land (Hel 13:17-20, 23, 30, 35-36), auf Eigentum (13:18-19, 21, 31) und auf den Menschen selbst (13:19, 21, 32, 38).
Diese Heimsuchung solle aufkommen, da die Nephiten wissentlich die wahren Propheten abweisen und falsche annehmen würden, nach Reichtum schreien und es ablehnen würden, die Segnungen Gottes anzuerkennen (13:19-34). Samuel wiederholte die Richtersprüche Gottes gegen die Nephiten (Hel 15:1-3, 17) und betonte dann die göttlichen Verheißungen, die sich auf die Lamaniten bezogen, welche auch die Versicherung auf die „Letzten Zeiten“ und die „Wiederherstellung“ (Hel 15:4-16) beinhalteten.
S. MICHAEL WILCOX