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Pioniergedenktag

Der 24. Juli wird als Pioniergedenktag jedes Jahr in Utah, den benachbarten Bundesstaaten und in zunehmenden Maße auch international von Heiligen der Letzten Tage gefeiert. An diesem Tag des Jahres 1847 betraten die ersten Mormonenpioniere (143 Männer, 3 Frauen und 2 Kinder) geführt von Brigham YOUNG <Young, Brigham> das unbewohnte Salzseetal. Sie gründeten über 400 Pioniersiedlungen im Westen der Vereinigten Staaten, in Kanada und Mexiko. Vor der Fertigstellung der transkontinentalen Eisenbahn im Jahre 1869 zogen 80.000 Mormonen-Flüchtlinge und Bekehrte in den Westen. Sechstausend verloren ihr Leben und wurden unterwegs begraben.

Der Historiker Purnell H. Benson <Benson, Purnell H.> schreibt: “In den historischen Berichten der amerikanischen Grenzgebiete findet man keine faszinierendere Geschichte” (S.423). Am 24. Juli wird die Geschichte des Trecks durch die Wildnis jedes Jahr mit einer großen Parade in Salt Lake City gefeiert sowie mit Theateraufführungen (z.B. mit dem Promised Valley Musical), Gedichten und Liedern. Der Feiertag beginnt normalerweise mit einem Gottesdienst bei Sonnenaufgang, und in fast allen Gemeinden wird der "Wilde Westen" in irgendeiner Form dargestellt. In Zusammenkünften in der Kirche werden Gedenkansprachen gehalten, Familientagebücher zitiert und Erinnerungen wachgerufen. Da die beiden Festtage vom 4. Juli [amerikanischer Unabhängigkeitstag] und 24. Juli dicht aufeinanderfolgen, sieht man den Auszug der Mormonen auch als Suche nach religiöser Freiheit. Wie die puritanische Bewegung und der jüdische Aliyah war der Auszug im Grunde eine Suche nach dem Heiligen. Er erwuchs aus dem Wunsch nach einer heiligen Gemeinschaft: Dem Reich Gottes auf Erden. Die Festlichkeiten am 24. Juli sind ein Versuch, diesen Wunsch wiederzuerwecken und zu erweitern.

BIBILOGRAPHIE

Benson, Purnell H. Religion in Contemporary Culture, S. 420–427. New York, 1960.

Shipps, Jan. Mormonism: The Story of a New Religious Tradition, S. 64, 129. Urbana, Illinois, 1985.

D. JAMES CANNON