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PRIESTERTIMSINTERVIEW

Die Kirche hat ein System mit regelmäßig geplanten Priestertumsinterviews entwickelt, um delegierte  Verantwortungen effektiv zu beaufsichtigen. Üblicherweise finden diese im Zusammenhang mit der Verantwortung des Heimlehrens (Heimlehrinterviews genannt) und anderen Kirchenprogrammen statt. Diese privaten Besprechungen zwischen einem Priestertumsführer und einem Mitglied, welches Bericht erstattet, sollen die Kommunikation steigern, Bedenken ausräumen, Verantwortlichkeit aufrechterhalten, Geistigkeit fördern und Mitglieder dazu befähigen ihre Verantwortungen zu erfüllen. 

Das Interview beginnt üblicherweise mit einem Gebet über die jeweilige Angelegenheit. In den ersten paar Minuten bespricht man Aufträge von der vorherigen Sitzung. Wenn diese Aufträge nicht vollständig  umgesetzt wurden, plant man dies vor dem nächsten Treffen garantiert zu erledigen. Obwohl der restliche Teil des Interviews je nach Bedürfnis und Umständen variiert, könnte folgendes ablaufen: Diskussion und Lösung verwaltungsmäßiger oder organisatorischer Probleme; Schulung in Verwaltung und Management; Lösung zwischenmenschlicher Probleme; Informationsaustausch in Bezug auf die Geschehnisse in der Organisation, einschließlich Erfolgserlebnisse; Erkennung individueller und organisatorischer Bedürfnisse;  situationsgerechte Diskussion persönlicher Probleme. Die letzte Angelegenheit auf der Tagesordnung eines Priestertumsinterviews ist oft eine Besprechung neuer Aufträge, die aus der Sitzung hervorgegangen sind. Außerdem versichert man sich des gegenseitigen Verständnisses und bestätigt die Genauigkeit der aufgezeichneten Notizen. 

Das Priestertumsinterview wird weitgehend als ein verwaltungsmäßiger Vorgang zwischen den Ebenen der Kirchenorganisation durchgeführt. Es unterstützt Kirchenführer dabei sich „zu organisieren und einem jeden seine Treuhandschaft zu bestimmen, damit mir ein jeder über die Treuhandschaft, die ihm bestimmt worden ist, Rechenschaft geben kann“ (LuB 104:11-12). Interviews finden häufig monatlich oder vierteljährlich auf die Initiative des Priestertumsleiters statt.

Forschungen haben gezeigt, dass die Anwendung der Prinzipien der Interviews auf weltliche Organisationen im privaten und öffentlichen Bereich zahlreiche Vorteile bringt. Egal ob man für religiöse oder nicht religiöse Organisationen arbeitet, können solche Interviews die Quantität und Qualität der Kommunikation steigern, stärkeres Vertrauen aufbauen, das organisatorische Arbeitsklima und die Effektivität von Gruppenarbeit verbessern und Rückschritte vermeiden, die normalerweise auf Sitzungen für den Aufbau von Teamarbeit folgen. Managers berichten auch, dass ihnen regelmäßige Interviews ständig Zeit sparen, da sie ungeplante Unterbrechungen reduzieren.

BIBLIOGRAPHIE

Boss, R. Wayne. "Team Building and the Problem of Regression: The Personal Management Interview as an Intervention." Journal of Applied Behavioral Science 19 (1983):67-83.

Boss, R. Wayne. "Just Between You and the Boss." Training and Development Journal 39 (Nov. 1985):68-71.

Faust, James E. "These I Will Make My Leaders." Ensign 10 (Nov. 1980):34-37.

R. WAYNE BOSS

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