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PFAHLPRÄSIDENT, PFAHLPRÄSIDENTSCHAFT

Der Kirchenbeamte, der über mehrere Gemeinden präsidiert, die einen Pfahl ausmachen, wird Pfahlpräsident genannt. Ein Pfahlpräsident wird von der Generalautorität ausgewählt, die vom Kollegium der Zwölf Apostel eingeteilt wurde, bei der Konferenz des bestimmten Pfahles zu präsidieren. Gewöhnlich interviewt er viele Melchisedekische Priestertumsträger im Pfahl und sucht dann nach Inspiration von Gott, um zu entscheiden, wen er berufen soll. Die Generalautorität beruft den Pfahlpräsidenten und weist ihn an, zwei Ratgeber zu nominieren, die interviewt und berufen werden. Diese drei Männer machen die Pfahlpräsidentschaft aus. Sie dienen ehrenamtlich und erhalten keine  finanzielle Entschädigung von der Kirche. Ratgeber zum Pfahlpräsidenten beraten ihn und helfen ihm in seinen Verantwortungen und beraten sich mit ihm bei Entscheidungen. Wie alle Beamte in der Kirche müssen Mitglieder der Pfahlpräsidentschaft durch die Stimme der Mitglieder, über die sie präsidieren, bestätigt werden (LuB 20:65, Siehe Allgemeine Zustimmung). Jeder Pfahlpräsident überwacht und ist verantwortlich für den Fortschritt der Kirche in seinem Pfahl, einschließlich alle Kirchenaktivitäten, Berufungen, vollzogene Verordnungen und Programme.

Mitglieder der Pfahlpräsidentschaft haben das Amt eines Hohenpriesters inne, sie dienen als Präsidentschaft des Hohenpriesterkollegiums und beaufsichtigen alle Melchisedekischen Priestertumskollegien. Das bedeutet, dass sie die angemessene Priestertumsvollmacht besitzen, um als Beauftragte des Herrn im Namen der Mitglieder zu handeln (Siehe Schlüssel des Priestertums).

Was der Pfahlpräsident innerhalb des Umfangs seiner Berufung ausführt und autorisiert, erkennt die Kirche als offiziell und bindend an. Zum Beispiel autorisiert der Pfahlpräsident Ordinierungen von würdigen Männern zu Ämtern im Melchisedekischen Priestertum wie Ältester und Hoherpriester. Er unterbreitet der Ersten Präsidentschaft die Namen von Männern zur Genehmigung, die als Bischöfe berufen werden sollen. Wenn die Freigabe erfolgt ist, spricht der Pfahlpräsident die Berufung aus und ordiniert den Mann zum Bischof, nachdem er von seiner Gemeinde bestätigt worden ist. Der Pfahlpräsident beruft die Leiterinnen der Frauenorganisationen im Pfahl. Er setzt sie ein, nachdem sie durch Abstimmung vom Pfahl bestätigt worden sind. Sowohl Pfahl- als auch Vollzeitmissionare werden von Pfahlpräsidenten eingesetzt und später entlassen. Mit ein paar Ausnahmen können Pfahlpräsidenten die Vollmacht, Verordnungen zu vollziehen, Berufungen auszusprechen, andere zu Priestertumsämtern zu ordinieren und geistige Segen zu geben, an ihre Ratgaber oder an Hoheräte delegieren. Pfahlpräsidentschaften sollen sich auf die Schriften beziehen und durch Gebet nach Inspiration trachten. Der Pfahlpräsident ist letzlich für getroffene Entscheidungen verantwortlich, aber die Pfahlpräsidentschaft soll als vereintes Kollegium handeln, wenn Entscheidungen getroffen und Maßnahmen ergriffen werden. Die Pfahlpräsidentschaft ist Generalautoritäten der Kirche gegenüber für die Verwaltung ihres Pfahles Rechenschaft schuldig.

Bei halbjährlichen Pfahlkonferenzen versammeln sich Mitglieder des Pfahles und hören Anleitungen und inspirierende Botschaften von der Pfahlpräsidentschaft und anderen Führern. Pfahlpräsidenten geben zusätzliche geistige Anweisungen, indem sie Einzelpersonen und Familien beraten und die Mitglieder daheim besuchen.

Der Pfahlpräsident präsidiert auch über bestimmte Ratsversammlungen, in denen die geistige Wohlfahrt der Kirchenmitglieder der Fokus ist, zum Beispiel Beratungen, die die Bedürfnisse der Armen ansprechen oder auf Notfälle vorbereiten, oder Räte, die Disziplinarverfahren für Kirchenmiglieder durchführen, die grundlegende Evangeliumsstandards übertreten haben. Durch persönliche Interviews stellen Pfahlpräsidentschaften die Würdigkeit der Mitglieder fest, die zum Tempel gehen wollen und zu Melchisedekischen Priestertumsämtern ordiniert werden sollen, nachdem sie dem Pfahlpräsidenten durch ihren Bischof empfohlen worden sind. Bischöfe sollen ihrem Pfahlpräsidenten Rechenschaft ablegen und über die Wohlfahrt ihrer Gemeinden berichten.

Pfahlpräsidenten tragen Verantwortung für die Finanzen des Pfahles. Sekretäre werden berufen, um mit der Berichtführung und Zahlungen zu helfen, aber die Ausgaben aller Gemeinden, Priestertumskollegien und Hilfsorganisationen innerhalb des Pfahles sind die Verantwortung des Pfahlpräsidenten. Finanzielle Unterstützung an bedürftige Personen wird von Gemeindebischöfen ausgegegen und vom Pfahlpräsidenten überwacht. Darüber hinaus falllen die Instandhaltung und der Betrieb aller Liegenschaften im Pfahl unter die Aufgaben des Pfahlpräsidenten, da sich die meisten Gemeinden in kircheneigenen Gemeindehäusern versammeln.

Der Pfahlpräsident dient, bis er entlassen wird. Wie bei allen Berufungen in der Kirche bewirbt er sich nicht für die Position und wählt auch nicht den Zeitpunkt seiner Entlassung.

BIBLIOGRAPHIE

McConkie, Bruce R. MD, S. 763.

Richards, LeGrand. A Marvelous Work and a Wonder, Kap. 12. Salt Lake City, 1968.

KIM S. CAMERON