Ostern ist der christliche Feiertag, an dem die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wird. Nachdem Christus am Kreuz gestorben war, wurde sein Körper in ein Grab gelegt. Sein Körper blieb dort getrennt von seinem Geist, bis sein Geist und Körper zu seiner Auferstehung wieder vereint wurden. Die Heiligen der Letzten Tage bestätigen und geben davon Zeugnis, dass Jesus Christus auferstanden ist, dass er heute lebt und einen verherrlichten und vollkommenen Körper aus Fleisch und Bein besitzt. Nach seiner Auferstehung erschien Jesus zuerst Maria Magdalena und dann anderen seiner Jünger. Manche waren nicht überzeugt davon, dass er wirklich auferstanden sei, und glaubten, dass er ihnen als körperloser Geist erschienen sei. Jesus versicherte ihnen: „Seht meine Hände und Füße an: Ich bin es selbst. Faßt mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht“ (Lukas 24:39). Er aß dann Fisch und Honig in ihrer Gegenwart und zerstreute damit weiter ihre Zweifel.
Zu Ostern wird nicht nur die Auferstehung Christi, sondern auch die allgemeine Auferstehung gefeiert. Durch das Sühnopfer Jesu Christi werden alle Menschen auferstehen. Körper und Geist des Menschen werden wiedervereint und niemals wieder voneinander gestrennt werden. Die Heiligen der Letzten Tage wissen, dass die folgende Aussage des Paulus der Wahrheit entspricht: „Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. …. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden“ (1 Kor. 15:20-22; vgl. Alma 11:42-45).
Die Heiligen der Letzten Tage führen einen Ostergottesdienst durch, doch sie halten sich nicht an religiöse Feiertage wie Aschermittwoch, die Fastenzeit oder die Karwoche. In den Ostergottesdienst der Kirche Jesu Christi werden nach alter Tradition die Berichte von der Kreuzigung und Auferstehung Christi und damit verbundene Begebenheiten, wie sie im Neuen Testament und im Buch Mormon stehen, mit eingebunden. Zu Ostern wird die Kapelle des Gemeindehauses oft mit weißen Lilien oder anderen Symbolen des Lebens geschmückt. Oft wird eine Osterkantate vom Gemeindechor gesungen, und die versammelten Mitglieder der Gemeinde singen Osterlieder. Wie auch an anderen Sonntagen wird den Versammelten das Abendmahl gereicht (Siehe Kommunion)
Manche Familien in der Kirche beziehen auch den Osterhasen und Ostereier in ihre Familienfeiern mit ein, um ihren Kindern eine Freude zu machen. Von solchen Traditionen wird nicht offiziell abgeraten, sie besitzen jedoch keinerlei religiöse Bedeutung für die Heiligen der Letzten Tage. Im Mittelpunkt des Feiertages steht die religiöse Bedeutsamkeit. Die Heiligen der Letzten Tage feiern zu Ostern die Verheißung ewigen Lebens durch Christus. Wie Ijob können sie voll Überzeugung sagen: „Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen“ (Ijob 19:25-26).
BIBLIOGRAPHIE
Kimball, Spencer W. "The Real Meaning of Easter." Instructor 93 (Apr. 1958):100-101.
MARY ELLEN STEWART JAMISON