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ORGANTRANSPLANTATIONEN UND ORGANSPENDEN

Da die Transplantation von Körperteilen oft einige Bedenken in Bezug auf Ethik und moralische Aspekte aufwirft, hat die Kirche folgende Erklärung abgegeben: „Ob ein Einzelner sich dazu entscheidet, seine eigenen Organe zu spenden oder die Erlaubnis für eine Organtransplantation  eines verstorbenen Familienmitglieds gibt, liegt in der Entscheidung des Einzelnen bzw. der Familie der verstorbenen Person. Die Entscheidung über die Einpflanzung eines gespendeten Organs sollte mit kompetentem medizinischem Rat und der Bestätigung durch das Gebet getroffen werden“ (General Handbook of Instructions, 11-6).

Die Transplantation bestimmter Organe wird derzeit mit zunehmendem Erfolg durchgeführt. Zum Beispiel führt man die Transplantation von Hornhaut schon seit vielen Jahren durch und heute wird eine Chance von über 90% in der Wiederherstellung der Sehkraft bei Blindheit aufgrund einer Hornhauterkrankung erwartet. Da immer mehr erfolgreiche Transplantationen durchgeführt werden, werden sich mehr Menschen darüber bewusst, welche unterschiedlichen Krankheiten und Störungen behandelt und durch eine Transplantation geheilt werden können und immer mehr Menschen wollen Empfänger werden. Nach dem American Council on Transplantation haben 1989 mehr als 50.000 Menschen von Organtransplantationen profitiert. Und laut Intermountain Transplant Program könnten „mehr als 100.000 profitieren, wenn genug Organe und Gewebe zur Verfügung ständen.“

Zu den transplantierbaren Organen und Geweben zählen Hornhaut, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz, Leber, Haut, Knochen, Venen, Sehnen, Lunge, Knochenmark und Blut. Herz- und Leberspenden stehen unmittelbar mit Leben und Tod in Zusammenhang. Wird eine Niere gespendet, ersetzt sie die dreimal wöchentlich stattfindenden Dialyse-Behandlungen. Eine gespendete Bauchspeicheldrüse kann Diabetes heilen. Gespendete Augen geben nicht nur die Hornhaut für die Wiederherstellung der Sehkraft, sondern auch entscheidenes Augengewebe für andere operative Eingriffe und die Forschung an zur Erblindung führenden Augenkrankheiten.

Nach Angaben der Organisationen, die mit den Organen für Transplantationen arbeiten, werden nur Spender in Erwägung gezogen, die strenge Kriterien erfüllen. Zu diesen Kriterien zählen sorgfältiges Testen auf Infektionskrankheiten, darunter AIDS. Aufgrund dieser Vorgehensweisen bei der Transplantationstechnik bestehen nicht mehr die Risiken, denen Spender und Empfänger noch vor einigen Jahren ausgesetzt waren.

In einigen Fällen, z.B. wenn eine Niere gebraucht wird, kann ein naher Verwandter als Spender auftreten. (Eine gesunde Person kann mit nur einer Niere ein normales Leben führen.) In anderen Fällen, z.B. der Augenhornhaut, kommt das gespendete Organ üblicherweise von einer Person, die eine Erklärung über den Wunsch einer Organspende im Todesfall unterschreibt. Im Falle eines Unfalls oder frühzeitigen Todes können die Augen des Spenders mit der Zustimmung der Familie verwendet werden.

BIBLIOGRAPHIE

General Handbook of Instructions, 11-6. Salt Lake City, 1989.

WAYNE A. MINEER