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OPFER

Gott fordert aus zwei Gründen von seinem Volk Opfer: Zum einen, um mit ihm Bündnisse zu schließen oder zu erneuern und zum anderen, um ihre äußerste Treue auf die Probe zu stellen (LuB 98:12-15). Als der Herr Adam und Eva aus dem Garten von Eden vertrieb, gab er ihnen das Gesetz des Opferns, demzufolge sie ihm die Erstlinge ihrer Herden opfern sollten (Mose 5:5). Von Anfang an waren Opfer, die Blutvergießen beinhalteten, ein Sinnbild für das künftige Opfer Jesu Christi, der kommen und für die Sünden der Menschheit sühnen sollte (Mose 5:6-8). Das Buch Mormon beinhaltet Berichte über Lehis Volk, welches Brandopfer in Übereinstimmung mit dem Gesetz des Mose brachte (1 Ne 5:9; Mosia 2:3). 

Mit dem Opfer Jesu waren die „Verrichtungen und Verordnungen des Gesetz des Mose“ erfüllt (4 Ne 1:12) und sein Tod endete die Praktik der Opfer auf dem Altar. Jesu sagte seinen Jüngern auf den westlichen Kontinenten, er akzeptiere keine Brandopfer mehr, sondern jeder, der an ihn glaube, solle ihm ein gebrochenes Herz und einen zerknirschten Geist darbringen (3 Ne 9:19-20; vgl. LuB 59:8).

Für Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist ein Opfer von denen gefordert, die das Volk des Herrn werden wollen (LuB 64:23). Alle sind eingeladen, zu Christus zu kommen – nicht zu einem Opferaltar – mit einem demütigen, belehrbaren Geist und einem umkehrwilligen Herz, willig, alles für den Herrn und für einander zu opfern (vgl. Mosia 18:8-9). Der Prophet Joseph Smith lehrte, dass nur eine Religion, die Opfer verlangt, auch die ausreichende Macht hat, den für die Errettung notwendigen Glauben hervorzubringen (Lectures on Faith 6:5-7). Um die Notwendigkeit des Opferns zu schätzen, muss man sich nur der Worte Jesu an den reichen jungen Führer erinnern: „Verkauf alles, was du hast, verteil das Geld an die Armen...und komm und folge mir nach“ (Luk 18:22).

Kirchenmitglieder schließen Bündnisse, die die Verpflichtung beinhalten, alles für das Reich Gottes zu opfern. Unter den frühen Heiligen der Letzten Tage gibt es zahlreiche Beispiele für Opferbereitschaft. Sie opferten ihre Häuser, Annehmlichkeiten und sogar ihr Leben für ihren Glauben. Joseph Smith wusste vor seinem Märtyrertod, dass er hinging „wie ein Lamm zum Schlachten“ (LuB 135:4). Die Opfer der Mormonenpioniere zum Aufbau der Kirche im Westen der Vereinigten Staaten sind legendär geworden. Und auch heute noch werden von den Heiligen der Letzten Tage Opfer verlangt. Zum Beispiel zahlen gläubige Mitglieder der Kirche ein Zehntel ihres Einkommens als Zehnten, spenden für Missionsfunds und geben Fastopfer für die Armen. Missionare verbringen auf eigene oder auf Familienkosten zwei Jahre damit, das Evangelium zu predigen und schieben dafür Ausbildung, Anstellung, Ehe oder Ruhestand auf. Mitglieder dienen ihrer Gemeinde ohne Bezahlung in zugeordneten Laienpositionen, um die Ausführung der Kirchenprogramme zu ermöglichen. Mitglieder der Kirche wissen aufgrund ihres Dienstes in formellen Berufungen und ihrer persönlichen Sorge für ihr Wohlergehen, dass Opfer die Segnungen des Himmels bringen (vgl. Gesangbuch, Nr. 17). (Siehe auchWeihung, Gesetz der Weihung, Opfer in biblischen Zeiten.)

BIBLIOGRAPHIE


Benson, Ezra Taft. "This Is a Day of Sacrifice." Ensign 9 (Mai 1979):32-34.

Hymns of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints. Salt Lake City, 1985.

Matthews, Robert J. "The Doctrine of the Atonement-The Revelation of the Gospel to Adam." In Studies in Scripture, ed. K. Jackson and R. Millet, Vol. 2, pp. 111-29. Salt Lake City, 1985.

GLORIA JEAN THOMAS