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NEVADA, PIONIERSIEDLUNGEN IN NEVADA

Heilige der Letzten Tage bauten die ersten Blockhütten in Nevada und gründeten die erste permanente Siedlung für Weiße, als 1849 Goldsucher im heutigen Genoa (Carson Valley in der Nähe von Reno) eine Handelsniederlassung gründeten, um die Männer zu versorgen, die sich auf dem Weg zu den Goldminen in Nordkalifornien befanden.

Der heutige Bundesstaat Nevada lag in den ursprünglichen Grenzen des UTAH-TERRITORIUMS <Utah-Territorium>, das der amerikanische Kongreß 1850 geschaffen hatte. Im Jahre 1855 schickte Brigham YOUNG <Young, Brigham>, der damalige Gouverneur des Territoriums, Apostel Orson HYDE <Hyde, Orson> als Richter nach Carson City und beauftragte ihn, dort eine Kreisregierung zu schaffen. Hyde ließ weitere Mormonensiedler nach Nevada kommen, die das Gebiet politisch unter ihre Kontrolle bringen und die Indianer bekehren und “kultivieren” sollten. Im folgenden Jahr kamen etwa 250 Heilige der Letzten Tage. Sofort entstanden Probleme zwischen ihnen und den Nichtmormonen, denen der politische Einfluß der Mormonen nicht geheuer war. Berichte, daß sie bald nach Utah zurückgerufen würden, verunsicherten die Mormonensiedler, und einige der führenden Mitglieder verließen das Gebiet. Als 1857 die amerikanische Armee sich aus dem Osten dem Salzseetal näherte, rief man die noch verbliebenen Siedler nach Salt Lake City zurück.

Die Mission Las Vegas wurde 1855 eröffnet, um die örtlichen Indianer zu bekehren und sie in der Landwirtschaft und anderen friedlichen Betätigungen zu unterweisen. Die Heiligen der Letzten Tage arbeiteten unter den Paiute-Indinanern, bekehrten viele und bauten ihnen eigene Farmen. Im Jahre 1856 wurde die Mission mit Männern aus Salt Lake City verstärkt und die Bleibergbau-Mission begonnen. Der Abbau von Blei lohnte sich nicht, zum Teil, weil das Erz auch Silber enthielt, das man nur sehr schwer vom Blei scheiden konnte. Als die Bergleute 1857 nach Utah zurückgekehrt waren, erlaubte man den übrigen Missionaren ebenfalls, zurückzukommen. Die meisten kamen Ende des Jahres, als sie die Nachricht vom Heranrücken der Armee erhielten.

Im Jahre 1865 schickte Brigham Young <Young, Brigham> Kolonisten zum Muddyfluß im heutigen Moapatal, die dort Baumwolle und andere halbtropische Pflanzen anbauen und bei einer eventuellen Überland-Immigration von einem geplanten Hafen am Coloradofluß helfen sollten. 1867 dehnte man die Grenzen des Nevada-Territoriums, das man 1861 vom westlichen Teil des Utah-Territoriums abgetrennt hatte, weiter nach Süden aus und annektierte dabei Teile des Arizona-Territoriums mitsamt den Siedlungen am Muddyfluß. Die meisten Heiligen der Letzten Tage verließen 1871 diese Siedlungen, als man sie aufforderte, an den Bundesstaat Nevada Steuern nachzuzahlen. Da sie ertragarmes Land bebauten, hatten sie nicht genügend Bargeld, um die zusätzlichen Steuern zu zahlen. Die erneute Besiedlung des Moapatals durch Mitglieder der Kirche begann 1877 mit der Gründung von Bunkerville, einer Ortschaft, in der man die Vereinigte Ordnung <Vereinigte Ordnung> lebte.

Familien der Kirche gründeten 1864 mehrere kleine Ortschaften nördlich des Muddyflusses. Einige Siedler blieben trotz des Steuerproblems, besonders in Panaca, in dem bis heute hauptsächlich Heilige der Letzten Tage wohnen.

Im Jahre 1898 entstanden die Mormonensiedlungen Lund, Preston und Georgetown im Kreis White Pine auf Land, das die Kirche als Gegenleistung für Ländereien erhalten hatte, die man ihr aufgrund der Edmunds-Tucker Verordnung <Edmunds-Tucker-Gesetz> von 1887 enteignet hatte.

BIBLIOGRAPHIE

Arrington, Leonard J. The Mormons in Nevada. Las Vegas, 1979.

Hunter, Milton R. Brigham Young the Colonizer. Santa Barbara, California, 1973.

TED J. WARNER