Misshandlung ist ein Verhalten, das andere Personen absichtlich bedroht oder verletzt. Dies kann körperlich, emotionell oder sexuell sein. Körperliche und emotionelle Misshandlung umfassen Schläge, Vernächlässigung und Drohungen, jemanden zu verlassen. Während sie auch verschiedene Formen annehmen kann, beinhaltet sexuelle Misshandlung eines anderen Erwachsenen gewöhnlich die Anwendung von Gewalt oder Einschüchterung um sexuelle Aktivität zu erzwingen. Sexuelle Misshandlung eines Kindes aber umfasst jedes sexuelle Verhalten zwischen dem Kind und jemandem, der eine Macht-, Vertrauens- oder Kontrollposition innehat (siehe Child Abuse: Helps for Ecclesiastical Leaders, Salt Lake City, 1985).
Jemand, der seinen Ehepartner oder Kinder misshandelt, bricht sowohl das Gesetz Gottes als auch der Gesellschaft. Kirchenführer haben gesagt, dass selbst subtilere Arten der Misshandlung bösartig sind, darunter Anschreien oder anderweitiges Heruntersetzen von Familienangehörigen und das Fordern von anstößigen intimen Beziehungen vom Ehepartner (Gordon B. Hinckley, „Keeping the Temple Holy“, Ensign 20 [Mai 1990]:52). Kirchenmitgliedern, die der Misshandlung anderer schuldig sind, wird nahegelegt, den Rat ihres Bischofs und, wo nötig, professionelle Hilfe zu suchen. Kirchliche Disziplinarverfahren mögen nötig sein, um dem Übertreter zu helfen umzukehren und um unschuldige Personen zu schützen.
Während die Gründe für Misshandlung zahlreich und komplex sind, steht alles misshandelndes Verhalten im Widerspruch zum Geist des Dienens und Opferns, der im Leben des Heilands Jesus Christus veranschaulicht wurde. Da sie oft zur Kontrolle über andere Personen benutzt wird, vereinbart sich Misshandlung nicht mit der Entscheidungsfreiheit, die für Gottes Plan der Erlösung von zentraler Bedeutung ist. In einer 1839 gegebenen Offenbarung sagte der Herr: „Kraft des Priestertums kann und soll keine Macht und kein Einfluss anders geltend gemacht werden als nur mit überzeugender Rede, mit Langmut, mit Milde und Sanftmut und mit ungeheuchelter Liebe“ (LuB 121:41). Misshandlung ist eine ernsthafte Sünde und kann nicht ignoriert werden. Aber Übertreter können Vergebung empfangen, wenn sie wahrhaft umkehren.
BIBLIOGRAPHIE
Hinckley, Gordon B. „To Please Our Heavenly Father“. Ensign 15 (Mai 1985):48-51.
Monson, Thomas S. „A Little Child Shall Lead Them“. Ensign 20 (Mai 1990):53-60.
Peterson, H. Burke. „Unrighteous Dominion“. Ensign 19 (Juli 1989):6-11.
JEANNE B. INOUYE
ROBERT K. THOMAS