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MCKAY, DAVID O.

David O. McKay (1873–1970) wurde am 9. April 1951 als neunter Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bestätigt, nachdem er ihr länger als irgendein anderer Mann in der Geschichte der Kirche, nämlich beinahe vierundsechzig Jahre als Generalautorität gedient hatte. Siebzehn Jahre lang war er Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, neunzehn Jahre lang war er Präsident der Kirche. Bekannt und geschätzt wurde er für sein Wirken im Bereich des Schulwesens, sein vorbildliches Familienleben, seine Wertschätzung der Missionsarbeit, seine Humanität, seine praktischen Ratschläge zum Glücklichsein, sein politisches Wirken und dafür, daß er die Kirche in die Internationalität geführt hat.

David Oman McKay <McKay, David O.> war das dritte Kind von David und Jennette Evans McKay <McKay, David und Jennette, Präsident McKays Eltern> und wurde am 8. September 1873 in Huntsville, Utah, geboren. Er wuchs auf der Farm seines Vaters auf und lernte früher als die meisten Kinder kennen, was Leid und Entbehrung bedeutet. Als er sechs Jahre alt war, starben seine beiden älteren Schwestern, und im Jahr darauf wurde sein Vater auf eine zweijährige Mission in dessen ursprüngliche Heimat Schottland berufen. Aus dem Kind David wurde bald ein reifer Junge, als er seiner Mutter bei der Betreuung der Farm und der Familie helfen mußte. Er hatte einen jüngeren Bruder und zwei jüngere Schwestern (von denen die eine zwei Jahre alt war und die andere zehn Tage nach Abreise des Vaters auf die Welt kam). Mit der Hilfe der Nachbarn und viel Geschick gelang es der Familie jedoch, so gut zu wirtschaften, daß sie den Vater bei dessen Rückkehr von seiner Missionsreise mit dem dringend notwendig gewesenen Anbau an das Wohnhaus überraschen konnten.

David besuchte die Schule, arbeitete auf der Farm und trug in den Sommerferien im Nachbarort, einem Bergwerksdorf, die Zeitung Ogden Standard Examiner aus. Er besaß einen unstillbaren Wissensdurst und verbrachte den Ritt dorthin und zurück mit dem Lesen und Auswendiglernen von Ausschnitten aus der Weltliteratur, von denen seine späteren Ansprachen und Bücher durchdrungen waren.

David O. Mckay ritt gerne, schwamm und interessierte sich auch für zahlreiche andere Sportarten, ebenso für das Theater, Debattierwettbewerbe und Gesang und spielte im Orchester der Ortschaft Huntsville Klavier. Nach Abschluß der achten Schulstufe wechselte er an die sich im Eigentum der Kirche befindende Weber Stake Academy in Ogden. Schon zwei Jahre später kehrte er wieder nach Huntsville zurück - als Rektor der öffentlichen Schule. Aber bereits nach einem Jahr wurde ihm klar, daß er für eine Laufbahn im Schulwesen weiterer Kenntnisse bedurfte und ging an die University of Utah. Er schloß sein Studium im Juni 1897 als Jahrgangssprecher ab. Das Thema seiner Ansprache, “Unersättlicher Wissensdurst bringt Fortschritt und ist Zeichen eines normalen Verstandes” war kennzeichnend für sein Leben.

Nach Abschluß seines Studiums ging Elder McKay nach Großbritannien auf Mission. Am 25. August 1897 kam er in Liverpool an und wurde, wie schon sein Vater zuvor, Präsident des Distriktes Schottland. Während einer besonderen Priestertumsversammlung wurde ihm eine machtvolle geistige Kundgebung zuteil, die ihm die Wahrheit des Evangeliums bestätigte. Schon von Kindheit an hatte er nach dieser Kundgebung getrachtet, die er sein Leben lang nicht mehr vergaß. Im Jahr 1899 lernte er ein Sprichwort kennen, das zum Wahlspruch für sein Leben wurde. Er litt damals unter Heimweh und war sehr entmutigt. Zufällig entdeckte er im Türbogen

eines noch nicht fertiggebauten Hauses die Inschrift: “Wer du auch sein magst - gib immer dein Bestes.” Er änderte seine Einstellung und verkörperte den Rest seines Lebens diesen Grundsatz.

Im Herbst 1899 kehrte Elder McKay nach Hause zurück und wurde Lehrer an der Weber Stake Academy. Am 2. Januar 1901 heiratete er im Salt-Lake-Tempel Emma May Riggs <Riggs, Emma May, die Ehefrau von Präsident McKay>. Der Ehe entstammen sieben Kinder.

Als Lehrer war Präsident McKay beliebt und erfolgreich. Besonders wichtig war ihm, daß seine Schüler sich mehr als nur reine Fakten als Wissen aneigneten. Er vertrat die Ansicht, daß der Lehrer seinen Schülern die Welt der Vorstellungen erschließen müsse. “Wenn Sie Ihren Schülern während des Unterrichts nur einen einzigen neuen Gedanken vermitteln”, sagte er einmal zu anderen Lehrern, “gehen Ihre Schüler befriedigt nach Hause. Daher ist es Ihre Aufgabe, neue Gedanken parat zu haben.” (1953, S. 439.) Er war auch der Ansicht, daß es die Aufgabe des Lehrers sei, Schülern sittliche und ethische Werte zu vermitteln, die aus ihnen verantwortungsbewußte Bürger machen: “Lehrer zu sein ist der edelste Beruf der Welt, denn von der richtigen Bildung der Jugend hängt der weitere Fortbestand der Institution der Familie sowie die Sicherheit und der Fortbestand unserer Nation ab”. (1953, S. 436.) Und: “Wahre Bildung macht aus Männern und Frauen nicht nur gute Mathematiker, fähige Sprachwissenschaftler, exakte Naturwissenschaftler und geniale Literaten, sonder auch ehrliche Menschen voll Tugend, Mäßigkeit und brüderlicher Nächstenliebe - Männer und Frauen, deren Ansicht nach die Aneignung von Wahrheit, Gerechtigkeit, Weisheit, Wohlwollen und Selbstbeherrschung das Wichtigste eines erfolgreichen Lebens ist.” (1953, S. 441.) Lehrer müssen Vorbild sein, daher kritisierte David O. McKay die Vereinigten Staaten dafür, daß hervorragende Lehrer nicht dementsprechend finanziell entlohnt werden.

Im Jahr 1902 wurde David O. McKay Rektor der Weber Stake Academy und rief schon bald verschiedene fortschrittliche und innovative Programme ins Leben. Seine damaligen Berufungen innerhalb der Kirche hatten ebenfalls mit Bildung zu tun, da er Mitglied des Sonntagsschulausschusses und später Mitglied der Sonntagsschulleitung im Pfahl Weber war. Er war mit seiner damals scheinbar lebenslangen beruflichen Laufbahn im Schulwesen äußerst zufrieden, als im Jahr 1906 alles anders wurde, denn es starben drei Mitglieder des Kollegiums der Zwölf Apostel, und der damals zweiunddreißigjährige David O. McKay wurde als Apostel berufen.

Trotz seiner neuen Aufgaben blieb Elder McKay im Bildungswesen tätig. Bis 1908 blieb er Rektor der Weber Academy und bis 1922 Mitglied des Treuhänderausschusses. In den Jahren 1921und 1922 war er Mitglied des Aufsichtskomitees der University of Utah, und 1940 und 1941 Mitglied des Treuhänderausschusses des Utah State Agricultural College (das später in Utah State University umbenannt wurde). Als Generalautorität der Kirche war er Mitglied des Sonntagsschulausschusses, dessen Superintendent er von 1918 bis 1934 war. Im Jahr 1919 wurde er der erste Beauftragte für das Bildungswesen der Kirche. In diesem Amt traf er wichtige Entscheidungen, und schon 1920 veranlaßte er die Schließung der meisten im Eigentum der Kirche stehenden Akademien und zeichnete für den Anbau von Seminargebäuden verantwortlich, die in der Nähe von Oberschulen errichtet wurden, in denen es eine genügend große Anzahl von HLT-Schülern gab. Auf diese Art und Weise sollten Jugendliche im High-School-Alter einen Religionsunterricht besuchen können, ohne daß die Kirche ganze Schulen betreiben mußte. Der Seminarunterricht an der Granite High School in Salt Lake City war bereits erfolgreich angelaufen, und so wurde das Programm weiter ausgebaut. Elder McKay veranlaßte auch, daß nur die Brigham Young University (die in den USA üblichen) vierjährigen Universitätsstudien anbieten solle und die fünf anderen Colleges der Kirche (vier in Utah und eines in Idaho) sich auf zweijährige Ausbildungslehrgänge beschränken sollten, insbesondere jedoch auf die Lehrerausbildung. Innerhalb des darauffolgenden Jahrzehnts wurden außer der Brigham Young University alle Kirchen-Colleges in Utah an die öffentliche Hand verkauft.

Elder McKay war der reisefreudigste Führer der Kirche zu seiner Zeit - ein Sendbote an die damals weltweit im Wachstum begriffene Kirche. In den Jahren 1920 und 1921 bereiste er die Missionen rund um die Welt und besuchte Länder, die noch nie zuvor von einer Generalautorität besucht worden waren. Von 1922 bis 1924 war er Missionspräsident in Europa (siehe EUROPA, DIE KIRCHE IN EUROPA). Seine dortigen Erfolge bei der Verbesserung des öffentlichen Ansehens der Kirche waren legendär. Er gab auch der Missionsarbeit neuen Auftrieb, indem er die Heiligen der Letzten Tage aufforderte, jährlich einen Menschen zur Kirche zu bringen. In späteren Jahren wurde sein Motto “Jedes Mitglied ein Missionar” berühmt, das er bereits im Jahr 1923 in Europa eingeführt hatte. Abgesehen davon forderte er die Heiligen der Letzten Tage auf, in Europa zu bleiben und nicht nach Amerika auszuwandern und verhieß ihnen, daß ihnen eines Tages in ihren Heimatländern das gesamte Programm der Kirche zugänglich gemacht würde, auch der heilige Tempel.

Im Jahr 1934 berief Präsident Heber J. GRANT <Grant, Heber J. beruft David O. McKay als Ratgeber> David O. McKay als Zweiten Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft der Kirche, und 1951, dem Jahr seiner Goldenen Hochzeit mit Emma Ray, wurde er Präsident der Kirche. David O. McKay war groß gewachsen, trotz seiner siebenundsiebzig Jahre äußerst robust, er besaß jede Menge weißes, gewelltes Haar und Augen “voll wilder Sanftheit” (wie sie einmal jemand beschrieben hatte). Er sah wie ein typischer Prophet aus, und seine Anhänger verehrten ihn als solchen.

Präsident McKays Amtszeit erstreckte sich über eine wichtige Übergangsperiode. Er führte die Kirche in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts und sah sich wichtigen Herausforderungen gegenüber, die mit dem zahlenmäßigen Wachstum der Kirche, der wachsenden Internationalität und den verschiedensten politischen und gesellschaftlichen Problemen einer sich rasch verändernden Welt einhergingen. Die Mitgliederzahl der Kirche verdreifachte sich von 1,1 Millionen auf 2,8 Millionen; die Zahl der Pfähle stieg von 184 auf 500, die Zahl der Missionen stieg auf mehr als das Doppelte, die Anzahl der Missionare stieg um das Sechsfache; in der Schweiz, in Neuseeland, Großbritannien und Kalifornien wurden Tempel errichtet, und die Kirche faßte in mehreren neuen Ländern Fuß. Als erfahrener Kirchenführer mit einem festen und menschlichen Charakter war Präsident McKay besonders dafür geeignet, die Kirche in Richtung einer Internationalität zu bewegen, die für das späte 20. Jahrhundert kennzeichnend wurde.

Im Sommer 1952 bereiste er auf der wohl wichtigsten Reise seines Lebens neun europäische Länder. Mit der Bekanntgabe, daß außerhalb der Schweizer Stadt Bern ein geeignetes Grundstück für den Bau eines Tempels gefunden worden war, begann für die Kirche ein neues Zeitalter, in dem alle Programme der Kirche auch den außerhalb Nordamerikas lebenden Mitgliedern der Kirche zugänglich gemacht wurden. Ein Tempel in Reisenähe bedeutete für die Mitglieder eine große geistige Stärkung und war Anreiz, in ihrer Heimat zu bleiben, um dort die Kirche aufzubauen. Präsident McKay weihte 1955 den Tempel in der Schweiz <Tempel in der Schweiz von David O. McKay geweiht>, und schon bald wurden weltweit Tempel errichtet, die kleiner und kostensparender konzipiert waren und durch architektonische und technische Innovationen (wie z.B. Film und Fernsehen) die Darbietung der Tempelzeremonien in vielen Sprachen ermöglichten.

Ein weiterer Schritt in Richtung Ausbreitung der Kirche außerhalb Nordamerikas war die Gründung von Pfählen. Die Gründung eine Pfahles beweist, daß die örtlichen Führer der Kirche genügend Erfahrung aufweisen, um amerikanische Missionspräsidenten zu ersetzen, und örtliche Mitglieder anstelle von Missionaren die Gemeinden leiten können. Die ersten Pfähle außerhalb Nordamerikas waren noch vor Präsident McKays Amtszeit auf Hawaii (1935 und 1955) gegründet worden. Dem folgten ein Pfahl in Neuseeland (1958) sowie weitere Pfähle in Australien, England, Holland, Deutschland, in der Schweiz, Mexiko, Samoa, Schottland, Brasilien, Argentinien, Guatemala, Uruguay, Tonga, Peru und Japan.

Präsident McKays Menschlichkeit trat auch auch bei kontroversiellen Fragen zutage, so z.B. während einer Reise nach Südafrika im Jahr 1954. Dort wurde ihm die Problematik der Tatsache bewußt, daß die Kirche Negern bzw. Personen negrider Abstammung das Priestertum verweigerte. Damals mußten die Mitglieder der Kirche in Südafrika genealogisch nachweisen können, daß sie ursprünglich nicht aus Afrika stammten, um über jeden Zweifel einer eventuellen negriden Abstammung erhaben zu sein. Präsident McKay hörte sich mit großem Verständnis die Beschwerden derjenigen an, die diesen Nachweis aus verschiedensten Gründen nicht erbringen konnten und denen deshalb das Priestertum verwehrt wurde. Daraufhin fühlte er sich dazu inspiriert, den genealogischen Nachweis abzuschaffen. Es blieb einem seiner Nachfolger, nämlich Präsident Spencer W. Kimball <Kimball, Spencer W.>, beschieden, im Jahr 1978 die Offenbarung über das Priestertum zu empfangen.

Andere kontroversielle Fragen, mit denen sich Präsident KcKay auseinandersetzen mußte, betrafen das Schulwesen. Im Jahr 1954 wurde die Frage nach der weiteren Finanzierung der Junior Colleges in Utah durch die öffentliche Hand zum heißen politischen Eisen. Auf Drängen von Gouverneur J. Bracken Lee <Lee, J. Bracken, Gouverneur von Utah> und als Mittel zur Kostenreduzierung genehmigte die Bundesstaatsregierung die Rückgabe des Snow-, Weber- und Dixie-Colleges an die Kirche. Die Bevölkerung drängte auf eine Volksabstimmung, und Präsident McKay gab aus Sorge um einen möglichen Qualitätsverlust der Schulen infolge mangelnder öffentlicher Finanzierung bekannt, daß die Kirche diese Schulen wieder zurücknehmen und wirtschaftlich führen würde. Die Volksabstimmung ging aber gegen diesen Vorschlag aus.

Präsident McKay traf eine Vielzahl an weitreichenden organisatorischen Entscheidungen. Als begeisterter Missionar genehmigte er ein neues Programm, das “Systematisches Programm für die Unterweisung im Evangelium” hieß. Im Jahr 1961 leitete er das erste weltweite Seminar für neue Missionspräsidenten, in dessen Verlauf dieses neue Programm vorgestellt wurde. Er förderte den Ausbau des Seminarprogramms, der Religionsinstitute sowie den Bau von Schulen in Gebieten, wo es an öffentlichen Bildungsmöglichkeiten mangelte. Andere organisatorische Änderungen stellten seinen Willen unter Beweis, sich neuen Gegebenheiten und Anforderungen anzupassen. Im Jahr 1961 genehmigte er, daß die Mitglieder des Ersten Siebzigerkollegiums zu Hohenpriestern ordiniert wurden, wodurch sie die Vollmacht erhielten, bei Pfahlkonferenzen zu präsidieren, was die administrative Last des Kollegiums der Zwölf stark erleichterte. Im Jahr 1967 schuf er das Amt des Regionalrepräsentanten der Zwölf und 1965 erweiterte er die Anzahl der Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, da er aus Altersgründen nicht mehr so aktiv sein konnte.

Präsident David O. McKay vertrat die Ansicht, daß zu Führungsämtern in der Kirche auch politische Verantwortung gehöre. Sein Leben lang war er in der Stadtverwaltung aktiv und war immer wieder Vorsitzender verschiedener Bürgerkomitees. Während eines Großteils seiner Amtszeit nahm er wöchentlich an einer Frühstücksbesprechung mit dem Präsidenten der Handelskammer von Salt Lake City und dem Herausgeber der Tageszeitung Salt Lake Tribune teil, wodurch ihm Gelegenheit geboten wurde, seine Ansichten darzulegen und sich mit diesen Männern in wichtigen, gemeinsamen Belangen zu einigen. Er bemühte sich nach Kräften, die Kirche politisch neutral zu halten und forderte die Mitglieder der Kirche in den USA immer wieder auf, sich in beiden amerikanischen politischen Parteien zu beteiligen. Bei wichtigen, kontroversiellen politischen Fragen bezog er jedoch konkret Stellung, wenn seiner Ansicht nach dabei auch moralische Fragestellungen im Spiel waren. So lehnte er beispielsweise den Kommunismus wegen dessen atheistischer Haltung und der Bedrohung demokratischer Einrichtungen (die Präsident McKay so sehr schätzte) kompromißlos ab. Im Jahr 1969 genehmigte er inmitten der Bürgerrechtskämpfe in den USA, durch die das Volk wie damals im amerikanischen Bürgerkrieg gespalten war, eine scharfe offzielle Erklärung, in der die Mitglieder der Kirche aufgerufen wurden, ihren Teil dazu beizutragen, daß die Gleichheit der Bürgerrechte für alle Rassen und Hautfarben unangetastet bleiben möge.

Präsident McKay reiste und arbeitete unaufhörlich, bis er - weit über neunzig - aus Altersgründen leiser treten mußte. Am 18. Januar 1970 starb er im Alter von 96 Jahren in Salt Lake City.

David O. McKays Ideale waren Inhalt seiner Ansprachen und Schriften. Den gleichen Wert, den er auf eine gute Bildung legte, legte er auch auf gute Literatur. “Gute Literatur ist für den Verstand, was gute Nahrung für den Körper ist”, meinte er. “Geistiges Gedankengut sollte - gleich der Nahrung - ordentlich verdaut werden.” (1967, S. 53.) David O. McKay legte großen Wert auf die Familie und forderte Eltern immer wieder auf, mit ihren Kindern Zeit zu verbringen und sie in den Tugenden ordentlichen Staatsbürgertums zu unterweisen. Seine zentrale religiöse Botschaft war der lebendige Christus, das Sühnopfer und die Auferstehung, sowie die Wiederherstellung des Evangeliums durch den Propheten Joseph Smith. David O. McKay lehrte, daß der Zweck des Evangeliums Jesu Christi die Veränderung des Einzelnen und dadurch die Veränderung der Gesellschaft ist. Die Unantastbarkeit der Familie, Güte, Barmherzigkeit, Toleranz, Geistigkeit, die Liebe zur Freiheit, die Macht des Gebets, Nächstenliebe und Ehrenhaftigkeit waren die Themen seiner Ansprachen und Schriften.

BIBLIOGRAPHIE

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Morrell, Jeanette McKay. Highlights in the Life of President David O. McKay. Salt Lake City, 1967.

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JAMES B. ALLEN