Jesus Christus, der Erretter der Menschheit, stellt das vollkommene Vorbild für die Männer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dar. Für dieses Vorbild gibt es keinen Ersatz. Alle Männer müssen kulturelle Tendenzen und Veränderungen überwinden, wenn sie ihr Leben nach dem Sohn Gottes, dem Bevollmächtigten des Vaters, ausrichten wollen. Idealerweise folgen Männer in der Kirche Christus nach, indem sie ihrer Familie und ihren Mitmenschen durch Liebe, Arbeit, Priestertumsberufungen, Belehrungen und ihr Beispiel dienen.
Die Schriften und die Propheten verdeutlichen, was der Herr von den Männern der Kirche erwartet. Den Nephiten erklärte er deutlich: „Denn das, was ihr mich habt tun sehen, ja, das sollt ihr tun ... Darum: Was für Männer sollt ihr sein? Wahrlich, ich sage euch: So, wie ich bin“ (3 Ne. 27:21, 27). König Benjamin, der von einem Engel unterrichtet wurde, beschrieb die Herausforderungen und das Potential der Männer:
„Denn der natürliche Mensch ist ein Feind Gottes und ist es seit dem Fall Adams gewesen und wird es für immer und immer sein, wenn er nicht den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgibt und den natürlichen Menschen ablegt und durch das Sühnopfer Christi, des Herrn, ein Heiliger wird und so wird wie ein Kind, fügsam, sanftmütig, demütig, geduldig, voll von Liebe und willig, sich allem zu fügen, was der Herr für richtig hält, ihm aufzuerlegen, so wie ein Kind sich seinem Vater fügt“ (Mosia 3:19).
Paulus lehrte was Männlichkeit bedeutet, indem er die Rolle des Ehemannes beschrieb: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat … Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib“ (Eph. 5:25, 28). Präsident Brigham Young sprach oftmals über dieses Thema: „Der Vater sollte das Oberhaupt der Familie sein, der Herr seines eigenen Haushalts. Er sollte [die Schwestern] so behandeln, wie Engel diese behandeln würden“ (JD 4:55). „Gebt dieses Beispiel euren Frauen und euren Kindern, euren Nachbarn und diesem Volk damit ihr sagen könnt: Folgt mir, wie ich Christus folge“ (JD 15:229). „Ich ermahne euch Herrn, Väter und Ehemänner liebevoll und freundlich zu denjenigen zu sein, über die ihr präsidiert“ (JD 1:69).
Von Ehemännern und Vätern wird erwartet, dass sie der Liebe des Erretters nacheifern, indem sie ihren Familien dienen und diese unterrichten und geistig aufbauen. Es ist die Aufgabe des Mannes in einer liebevollen Partnerschaft mit seiner Ehefrau Leben zu erzeugen und zu nähren. Die Aufgabe des Mannes besteht nicht darin seine eigenen egoistischen Interessen zu befriedigen und auf eine Ehe und Familie zu verzichten. Er kann offensichtlich seine Rolle nicht angemessen erfüllen ohne eine loyale Ehefrau, die ihren Bündnissen mit Gott ebenfalls treu ist.
Durch die Ordination zum Priesterum verpflichten sich Männer ihre Berufung groß zu machen und so zu leben, dass ihnen nach reichlichem Dienst im Werk des Herrn „alles gegeben werden [wird], was mein Vater hat (LuB 84:38, siehe auch Eid und Bündnis des Priestertums). Alles zu empfangen, was der Vater hat bedeutet mit Macht, Erkenntnis, Segnungen und liebevollen Pflichten einer ewigen Vaterschaft ausgestattet zu werden. Mit dieser Macht geht jedoch die heilige Verpflichtung einher, wie der himmlische Vater in Liebe und nicht mit Egoismus oder Gier zu handeln.
Die Pflicht der Männer besteht darin sich Wissen und Liebe anzueignen. Dadurch richten sie ihr Leben nach Jesus Christus aus, da es „das ewige Leben [ist]: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast“ (Joh. 17:3). Der Prophet Joseph Smith lehrte: „Und dies ist das ewige Leben – den einzig weisen und wahren Gott zu erkennen. Ihr müsst lernen selbst Götter zu sein ... nämlich, indem ihr von einem kleineren zu einem größeren Grad und von einer kleineren zu einer größeren Fähigkeit schreitet, von Gnade zu Gnade“ (TPJS, S. 346-47).
Jeder Mann sollte im Einklang mit den Grundätzen des Priestertums lernen sich wie der Erretter zu verhalten, der von seinem Vater lernte. Denn „Kraft des Priestertums kann und soll keine Macht und kein Einfluß anders geltend gemacht werden als nur mit überzeugender Rede, mit Langmut, mit Milde und Sanftmut und mit ungeheuchelter Liebe, mit Wohlwollen und mit reiner Erkenntnis, wodurch sich die Seele sehr erweitert, ohne Heuchelei und ohne Falschheit“ (LuB 121:41-42). Es ist eine allgemeine Verantwortung der männlichen Mitglieder als Heimlehrer zu dienen. Zusätzlich haben sie normalerweise noch eine weitere Berufung, wie z.B. Berater des Aaronischen Priestertumskollegiums, Sportbeauftragter, Musikbeauftragter, Aktivitätenbeauftragter, Sekretär, Bischof, Pfahlpräsident oder Generalautorität (siehe Priestertumsämter).
So wie es Gottes Werk und Herrlichkeit ist, „die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen“ (Mose 1:39), so ist es die Verantwortung der Männer während ihres sterblichen Lebens anderen Menschen zu helfen ewiges Leben zu erlangen. Arbeit wird, im weitesten Sinne des Wortes, zum Kennzeichen eines wahren Mannes: Es liegt in der Verantwortung des Mannes für sich und seine Familie genügend Mittel zum Leben und zur Entwicklung ihrer Talente zur Verfügung zu stellen. Es wird von ihm erwartet zu arbeiten, um ein angemessenes Heim für seine Familie zu bereiten. Durch Familiengebete, väterliche Segen und Schriftstudium sollte er für geistige Ordnung im Heim sorgen. Er sollte seine Kinder lehren, dass sich richtige Lebensprioritäten auf die Lehren des Evangeliums gründen. Er weiß, dass er für seine Familie beten und den einzelnen Mitgliedern väterliche Segen geben soll. Er zeigt seiner Familie durch sein Beispiel, wie man eine Ehefrau, und Frauen und Kinder im Allgemeinen, mit äußerstem Respekt behandeln sollte (Eph. 5:25; 6:4; D&C 42:22; 75:28). Die Kirche ermutigt Ehemänner alles Mögliche in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um ihre Familien intakt zu halten. Im Falle einer Scheidung sollten sie danach streben ihre Kinder zum Guten zu beeinflussen und deren Müttern gegenüber respektvoll zu handeln. Dadurch können sie das Beste aus dieser schwierigen Situation in diesem Leben machen und auf Anpassungen im nächsten Leben vorbereiten.
Die Kircheführer mahnen Männer dazu sowohl stark als auch sanftmütig zu sein. Sie sollten ebenfalls bereit sein selbstlos zu dienen, um anderen bei ihrem ewigen Wachstum zu helfen. Anstatt Andere zu benutzen, um ihre eigenen Interessen zu befriedigen, sollten Männer ihren Erfolg daran messen, inwieweit sie Andere umsorgen und zu ihrem Fortschritt und Wachstum beitragen. In anderen Worten wird von Männern erwartet wie Christus und der Himmlische Vater zu werden und Härte, Herrschaftsansprüche und Egoismus abzulegen.
[Siehe auch Bruderschaft; Vaterschaft; Laienbeteiligung und Führerschaft; Lebensweise; Ehe; Priestertumskollegien; Junge Männer.]
BIBLIOGRAPHIE
Hinckley, Gordon B. “What Will the Church Do for You, a Man?” Ensign 2 (July 1972): 71-73.
VICTOR L. BROWN, JR.