Ein Apostel der Heiligen der Letzten Tage definierte die Mitte oder den Meridian der Zeit als „die Mitte oder den Höhepunkt des Teiles der Ewigkeit, der als sterbliche Zeit angesehen wird“ (MD, 1966, S. 486). Es ist die Dispensation, in der Jesus Christus als Sterblicher lebte. Der Ausdruck findet sich zwar nicht in der Bibel, aber sowohl in Lehre und Bündnisse (20:26;39:3) als auch im Buch Mose (5:57; 6:57, 62; 7:46).
Das Wort „Meridian“ deutet auf die Mitte hin. In Übereinstimmung mit der Genaelogie des Alten Testaments sind vom Fall Adams an bis zu der Zeit Jesu Christi ungefähr 4000 Jahre vergangen. Seit der Geburt Jesu sind etwa weitere 2000 Jahre verstrichen. Die tausendjährige Herrschaft Christi wird „am Anfang des siebenten Jahrtausends“ beginnen (LuB 77:12). Anschließend an das Millenium wird es „eine kleine Weile“ geben, deren genaue Dauer nicht offenbart ist. Es könnten jedoch mehrere hundert Jahre sein. Im Kontext dieser Ereignisse fand das irdische Wirken des Herrn nahe dem Meridian oder der Mitte der sterblichen Zeit statt (DS 1:81).
Die Mitte der Zeit kann auch als Höhepunkt sterblicher Zeit gesehen werden. Offenbarungen der Letzten Tage zeigen, dass alle alten Propheten das Kommen des Messias erwarteten (Jakob 4:4; Mosia 13:33-35; 15:11). Sein Kommen erfüllte ihre Prophezeiungen. Sowohl das Gesetz des Mose deutete auf ihn hin (Mosia 13:29-32) als auch alte zeremonielle Verordnungen (Mose 5:5-8). Die Mitte der Zeit ist aufgrund der Geburt, des Wirkens und des Sühnopfers Christi der Höhepunkt aller Dispensationen. Ohne ihn hätten alle prophetischen Schriften und Aussagen keine Wirksamkeit gehabt und die Hoffnungen der Menschheit heute und in alle Ewigkeit wären nur sinnlose Sehnsucht und Verlangen ohne eine Möglichkeit auf Erfüllung.
MARSHALL T. BURTON