Als die Kirche 1830 organisiert wurde, wurde Joseph Smith unterwiesen, „dass ein richtiges Verzeichnis aller Namen der gesamten Kirche…geführt werden soll“ (LuB 20:82). Diese Offenbarung stand im Einklang mit anderen Schriften (weiter Ex. 28:9-12, Num. 1:2, Phil. 4:3, Mosia 6:1, 26:36, Alma 5:58). Dementsprechend führte forthin jede Kicheneinheit (Gemeinde und Zweig) Berichte mit den Namen aller Mitglieder in der Einheit und über alle Segen, Taufen, Konfirmationen, Ordinierungen, Eheschließungen, Exkommunikationen und Todesfälle. Im Laufe der Zeit behielt die Kirche auf verschiedene aufeinander folgende Weise Übersicht über Mitgliedschaftsinformationen, bevor sie das heutige elektronische automatisierte System eingesetzt hat. Viele Verbesserungen wurden an diesem automatisierten Aufzeichnungssystem vorgenommen, und mit ihrem raschem Wachstum -- 1990 gab es mehr als 7 Millionen Mitglieder – untersuchte die Kirche Wege die Menge an gespeichterten Informationen zu reduzieren und zu vereinfachen. Informationen bezüglich Kirchenverordnungen (Taufe, Konfirmation, Priestertumsordinierunh etc.) sind so wichtig, dass die Verordnungen wieder durchgeführt werden müssen, falls die Aufzeichnung verloren geht.
Im 19. Jahrhundert gab der präsidierende Beamte einer Gemeinde Mitgliedern, die umzogen, einen Brief mit an den präsidierenden Beamten in der neuen Gemeinde, der dann die Information in sein eigenes Berichtsbuch über Mitglieder eintrug. 1906 formalisierte die Kirche den Vorgang zur Weitergabe von Mitgliedsscheinen, wenn Mitglieder von einer Gemeinde zu einer anderen zogen, indem der präsidierende Beamte ein Mitgliedschaftszertifikat über das Büro der Präsidierenden Bischofschaft an die neue Gemeinde schickte, selbst wenn damals keine Zweitschrift oder „Hauptdatei“ in zentralen Kirchenbüros geführt wurde. Zwischen 1914 und 1950 wurden jedoch etwa alle fünf Jahre Mitgliedschaftszählungen durchgeführt, um die Berichte auf den neuesten Stand zu bringen.
1941 ersetzte die Kirche Mitgliedschaftsbücher durch individuelle Mitglieschaftskarten und für jedes Mitglied wurden Zweitanfertigungen ausgestellt. Eine Kopie behielt die Gemeinde, und die andere wurde zum Hauptdatensatz der Kirche in Salt Lake City geschickt. (Die Mitgliedschaft in der Kirche betrug damals etwa 890.000.) Jedes Mal, wenn eine Taufe, Ordinierung, Begabung oder Ehesiegelung stattfand, wurde sie auf dem Mitgliedschein in der örtlichen Gemeinde festgehalten. Alle Veränderungen wurden einmal pro Jahr nach Salt Lake City geschickt. Wenn Mitglieder umzogen, wurden ihre Mitgliedsscheine über das Büro der Präsidierenden Bischofschaft weitergeleitet, und die neue Adresse wurde dem Hauptdatensatz hinzugefügt.
Die Kirche führte 1969 eine weltweite Prüfung von Mitgliedsscheinen durch als Vorbereitung auf die Umstellung zu einem automatisierten Mitgliedschaftssystem, welches in den Vereinigten Staaten und Kanada 1975 fertig war. Im selben Jahr begann die Kirche mit der Dezentralisierung von Aufzeichnungen. Die Berichte über alle Mitglieder außerhalb der Vereinigten Staaten und Kanada wurden an eines von sechs Gebietsbüros geschickt, wo die Automation 1985 begann. Alle internationalen Gebiete, außer Samoa, benutzten 1990 automatisierte Systeme. Hauptdatensätze befinden sich in 35 Regionsbüros weltweit.
THOMAS E. BROWN