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MESSIAS

Messias ist ein hebräischer Ausdruck, der „Gesalbter“ bedeuted. Das griechische Äquivalent dazu ist christos, daher der Name Christus. Jesus, der göttlich gegebene Name des Errretters (Matt 1:21), leitet sich aus dem Hebräischen Yeshua oder Yehoshua (oder Joshua, wie es im Englischen gewöhnlich ist) ab, nämlich von einer Wurzel, die „retten“ bedeutet. Heilige der Letzten Tage stimmen mit anderen Christen darin überein, dass in dem Namen Jesus Christus die Lehre inbegriffen ist, dass er der Messias, der Gesalbte ist, der Rettung bringt.

So wie das Neue Testament identifiziert auch das Buch Mormon Jesus eindeutig als Messias (1 Ne 10:4:17; 2 Ne 25:16-20; Hel 8:13.17). Es verkündet außerdem, dass das Wissen vom Messias „von Anfang der Welt an“ (1 Ne 12:18; Mosia 13:33-35) bestand und es prophezeit Details über sein Leben und seine Mission. Zum Beispiel, der Messias werde sich leiblich offenbaren (1 Ne 15:13), sein Name werde Jesus Christus sein (2 Ne 25:19; Mosia 3:8) und er werde als Beispiel von Gehorsam getauft werden (2 Ne 31:4-9). Außerdem würden Zeichen seine Geburt, seinen Tod und seine Auferstehung begleiten (2 Ne 26:3; Hel 14:2-8, 20-28). In diesem Zusammenhang werde er getötet werden und von den Toten aufstehen und die Auferstehung zustande bringen (1 Ne 10:11; 2 Ne 2:8). Am letzten Tag soll er in Macht und Herrlichkiet erscheinen (2 Ne 6:14), um als König und Gesetzgeber zu regieren (LuB 45.59; 1 Tim 6:14-15). [Siehe auch Jesus Christ, Namen und Titel von.]

DAVID B. GALBRAITH


MESSIAS: MESSIANISCHES KONZEPT UND HOFFNUNGEN

Die Lehre Lehre der Heiligen der Letzten Tage beinhaltet, das Wissen von der Rolle Jesu Christi als Messias habe von Anfang der Welt an bestanden. Gott unterwies Adam und Eva über den Messias, der die Menschheit erlösen werde. Er wurde der „Einziggezeugte“ und „Menschensohn“ genannt, sogar sein Name, Jesus Christus, wurde offenbart (Mose 5:7-11; 6:52-57). Dies sind natürlich die eingedeutschten Worte, die „gesalbter Erretter“ bedeuten. Gott lehrte außerdem Henoch, der „Messias, der König Zions“, werde am Kreuz sterben (Mose 7:53-55).

Aus anderen Quellen geht der Glaube des hebräischen Volkes an einen Erlöser hervor, wobei die Beschreibungen variieren. Die Bibel verweist auf ihn durch Bilder, wie „der Hirte, der Stein Israels“ (Gen 49:24), der „Grundstein“ oder das „sichere Fundament“ (Jes 28:16), der „Baumstumpf Isais“ und „Sproß“ (Jes 11:1; Jer 33:15-16). Er wird auch der Erlöser, Heilige Israels, Erretter, Herr der Heerscharen, der Erste und der Letzte (Jes 43:1-15; 44:6) und sogar Kencht (Jes 42:1;49:3;50:10;52:13) genannt.

Da die biblischen Prophezeiungen das Bild von Königtum gebrauchen, glaubten einige, der Messias werde sie bei seinem ersten Kommen von politischer Knechtschaft befreien. Jakob sah voraus, Shiloh werde kommen und Menschen würden sich um ihn versammeln (Gen 49:10). Mose prophezeite: „Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel“ (Num 24:17). Jesaja sah in einer Vision ein geborenes Kind und „die Herrschaft liegt auf seiner Schulter...Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich“ (Jes 9:5-6). Micha berichtete, aus Bethlehem „werde … einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll“ (Micha 5:1). Jeremia sah, er werde „als König herrschen und … für Recht und Gerechtigkeit … sorgen“ (Jer 23:5). Dennoch finden solch königlichen Prophezeiungen ihre Erfüllung eher in der ewigen statt der eterblichen Rolle des Messias.

Die Propheten säten Samen des Glaubens an den Messias, Samen, die in späteren Zeiten aufgehen würden. Die Qumran-Schriften enthüllen eine Hoffnung auf zwei Messias, die eine religiöse Wiederbelebung leiten werden. Das Beispiel des Judas Makkabäus (160 v. Chr.), die Griechen zu stürzen und wieder jüdische Unanghängigkeit zu errichten, brachte während der frühen Römerperiode (63 v. Chr. Bis 70 n.Chr.) die Hoffnung auf, ein Messias werde die jüdische Nation befreien. Obwohl die biblischen Bilder von Königtum und Kampf als politische Befreiung interpretiert wurden, bezogen sich diese Bilder auf geistige Errettung. Jesus sagte: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18:36).

Der Titel Messias (hebräisch mashiah; griechisch christos) bedeutet „der Gesalbte“. Unter den alten Israeliten salbte man die zu Gottes Werk bestimmten Personen mit Öl, wozu u.a. Propheten, Priester und Könige zählten. Jesus zitierte seinen Zuhörern in Nazaret eine messianische Prophezeiung aus Jesaja (61:1): „Der Geist des Hernn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt … damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe, damit ich den Gefangenen ihre Entlassung verkünde“ (Luk 4:18).

Jesaja beschrieb den „Knecht“ als einen, der geschlagen wird (Jes 50:6), ja „durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt“ und „trat für die Schuldigen ein“ (53:3-5; 12). Sacharja fügte hinzu, er werde im Haus seiner Freunde verwundet werden (Sach12:10: 13:6-7). Autoren des Neuen Testaments waren sich außerdem bewusst, dass Jesus leiden musste, bevor in seine Herrlichkeit einging (z.B. Luk 24:26; Apostelg 3:18).

Jesus war sich während seines gesamten Wirkens seiner Messianität vollkommen bewusst (vgl. 3 Ne 15:20-23). Als zum Beispiel die samaritische Frau sagte, „Ich weiß, dass der Messias kommt“, antwortete Jesus, „Ich bin es, ich, der mit dir spricht“ (Joh 4:25-26). Petrus verkündete: „Du bist Christus [Messias]“ (Matt 16:6) und Andreas, der Bruder des Petrus kündigte an: „Wir haben den Messias gefunden“ (Joh 1:41). Es wird sogar berichtet, dass Teufel gesagt haben: „Du bist der Sohn Gottes“ (z.B. Luk 4:41).

Das Buch Mormon unterstreicht das biblische Porträt eines sterblichen Messias, der beschimpft wird statt zu herrschen, abgelehnt statt zu regieren. Wie der heutige Untertitel des Buch Mormons anzeigt, ist es ein weiterer Zeuge für Jesus Christus oder für Jesus den Messias. Schreiber im Buch Mormon verkündeten, dass alle Propheten vom Messias sprachen (Jak 7:11; Mosia 13:33). Um 600 v.Chr. sagte Lehi: „Darum kommt die Erlösung durch den heiligen Messias und durch ihn … Siehe, er bringt sich selbst als Opfer für Sünde dar … auf daß er die Auferstehung der Toten zustande bringe“ (2 Ne 2:6-10).

Nephi 1 schrieb, dass alle Menschen in einem gefallenen Zustand sind und sich auf den Messias, den Erlöser, verlassen müssen. Er lernte, der Sohn Gottes sei willig, als Messias zu kommen, um das Evangelium zu verkünden, als ein Beispiel rechtschaffenen Lebens zu dienen und für die Sünden aller getötet zu werden (1 Ne 10:4-6, 11; 11:26-33; 19:9; 2 Ne 25:11-19; 31:9-16).

König Benjamin beschrieb, wie Jesus vom Himmel kommen würde, um in einem sterblichen Körper zu weilen, „mächtige Wundertaten [zu] vollbringen, wie, daß er Kranke heilt … und Teufel [austreibt]” und er werdeVersuchung und Erschöpfung erleiden. Sogar „Blut kommt aus jeder Pore, so groß wird sein Schmerz sein wegen der Schlechtigkeit und der Greuel seines Volkes.“ Sie würden sagen, er sei nur ein Mensch, „er habe einen Teufel, und werden ihn geißeln und werden ihn kreuzigen“ (Mosia 3:5-10).

Alma 2 sagte über das Wirken des Messias: „Er wird hingehen und Schmerzen und Bedrängnisse und Versuchungen jeder Art leiden … Und er wird den Tod auf sich nehmen, auf daß er die Bande des Todes löse, die sein Volk binden; und er wird ihre Schwächen auf sich nehmen … damit er gemäß dem Fleische wisse, wie er seinem Volk beistehen könne gemäß dessen Schwächen“ (Alma 7:11-12).

Mehr als 500 Jahre vor der Geburt Christi schrieb Jakob: „Denn wir haben dieses hier zu dem Zweck geschrieben, daß sie wissen mögen, daß wir von Christus gewusst haben und viele hundert Jahre vor seinem Kommen auf seine Herrlichkeit gehofft haben; und nicht nur wir selbst haben auf seine Herrlichkeit gehofft, sondern auch alle die heiligen Propheten, die vor uns gewesen sind“ (Jak 4:4).

BIBLIOGRAPHIE

McConkie, Bruce R. The Promised Messiah. Salt Lake City, 1978.

D. KELLY OGDEN

(c) 2008 South German Mission Foundation