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LAMAN

Laman war der älteste von Lehis und Sarias sechs Söhnen. Lehi war der Patriarch und Prophet zu Beginn des Buches Mormon, und Laman lehnte sich gegen seinen Vater und seinen jungen Bruder Nephi I auf. Anders als die Familienkonflikte im Buch Genesis zwischen Esau und Jakob und zwischen Joseph und seinen eifersüchtigen Brüdern wurden die Feindseligkeiten zwischen Laman und Nephi nie beiseite geschoben oder gelöst.

Lamans Auflehnung gegen die Angelegenheiten Gottes fand ihren Ursprung in einer Kombination gegenteiliger geistiger Werte und einer gewöhnlichen Reaktion darauf, dass anscheinend ein jüngerer Bruder bevorzugt wurde. Der Bericht von Nephi zeigt Laman als willensstark, herzenshart, impulsiv, gewalttätig, vorschnell urteilend und arm an Glauben. Obwohl Laman seinem Vater auf den Wanderungen folgte, hatte er nie teil an der geistigen Berufung, die Lehi inspirierte.

In seiner Rebellion beschuldigte Laman Lehi, ein Mensch mit Visionen und ein törichter Mann zu sein (1 Ne. 2:11). Trotzdem fuhr Lehi fort, ihn „mit allem Gefühl eines liebevollen Vaters“ zu ermahnen, obwohl er aufgrund einer Vision befürchtete, dass Laman und Lemuel sich weigern würden in Gottes Gegenwart zu kommen (1 Ne. 8:36-37).

Laman hatte Einwände dagegen, Jerusalem und die Familienländereien, den Besitz und die Sicherheit zu verlassen und in ein neues Land zu reisen (1 Ne. 2:11). Während ihrer gesamten Reise beklagte er sich über die Schwierigkeiten und war verbittert darüber, dass Gott Nephi vor ihm als „Herrscher und Lehrer“ gewählt hatte (1 Ne. 2:21-22,16:36-38). Laman und Lemuel schlugen Nephi mit  einer Rute (1 Ne. 3:28), versuchten, ihn in der Wildnis gebunden dem Tod zu überlassen (1 Ne. 7:16), banden ihn an Bord des Schiffes und behandelten ihn mit großer Härte (1 Ne. 18:11). Bei verschiedenen Anlässen wurde Laman von einem Engel zurechtgewiesen, durch die Stimme des Herrn zur Einsicht gebracht oder durch seine göttliche Kraft „geschockt“. Trotzdem sehnte er sich immer noch nach dem populären Leben in Jerusalem, obwohl Lehi die Zerstörung der Stadt prophezeit hatte.

Laman wurde in seiner Einstellung durch seine Frau und Kinder, durch Lemuel (den nächstältesten Sohn) und dessen Familie und einige der Söhne Ischmaels und deren Familien unterstützt. Bevor er starb, hinterließ Lehi seinen ersten Segen mit der Bedingung auf Laman und Lemuel, dass sie „auf die Stimme des Herrn hören“ (2 Ne. 1:28-29), aber sie lehnten sich so gegen Nephi auf, dass Gott diesen anwies, die Glaubenstreuen zu führen und ein neues Land, weit entfernt von Laman and Lemuel zu besiedeln, um ihr Leben und ihre religiöse Ansichten zu erhalten.

Laman und seine Anhänger wurden die Lamaniten, ständige Feinde der Nephiten. Aufgrund dieser frühen persönlichen Konflikte bestanden die Lamaniten viele Generationen lang darauf, dass Nephi sie ihrer Rechte beraubt hatte. Somit lehrten die Lamaniten ihre Kinder, „dass sie sie hassen sollten [die Nephiten]…und alles tun sollten, was sie tun konnten, um sie zu vernichten“ (Mosia 10:17). Als Lamans Nachkommen sich jedoch zum Glauben an Christus bekehrten, waren sie ein Beispiel an Rechtschaffenheit, und Propheten im Buch Mormon sagten ihnen eine bemerkenswerte Zukunft in den Letzten Tagen voraus.

BIBLIOGRAPHIE

Matthews, Robert J. Who's Who in the Book of Mormon. Salt Lake City, 1976.

McConkie, Joseph F. und Robert L. Millet. Doctrinal Commentary on the Book of Mormon, Band 1. Salt Lake City, 1987.

ALAN K. PARRISH

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