Katastrophen und Desaster sind plötzliche und unerwartete Ereignisse, welche erhebliche Zerstörung, Tod, oder Verletzung verursachen. Sie resultieren in der großflächigen Zerrüttung von Gesellschaften und in individuelles Trauma. Seit ihren Anfängen trachtet die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage danach, gegen Naturkatastrophen gerüstet zu sein, indem sie solchen Ermahnungen wie „wenn ihr bereit seid, werdet ihr euch nicht fürchten“ folgen (LuB 38:30). Vorbereitung wird auf individueller als auch institutioneller Ebene erreicht.
Mitglieder werden dazu ermutigt, in ihrem Zuhause einen Lebensmittelvorrat zu haben, der für ein Jahr ausreicht. Dazu gehören auch wesentliche Notfallvorbereitung: Kleidung, Bettzeug, Brennstoff (wo möglich) und Ähnliches. Kirchenmitgliedern wird ebenfalls geraten genügend Zubehör zu haben, um in der Lage zu sein, sich für mindestens 14 Tage ohne die Nutzung von Elektrizität und sauberes, laufendes Wasser vollständig selbst versorgen zu können.
Auf organisatorischer Ebene entscheiden die Präsidierende Bischofschaft im Hauptsitz der Kirche, Pfahlpräsidenten und der Gemeindebischof, wie die Kirche auf Katastrophen reagiert. Jede Gemeinde und jeder Pfahl hat Laienspezialisten, die dazu berufen sind, die Wohlfahrt und Notfallvorbereitung zu unterstützen. Versammlungshäuser sind dafür ausgestattet, durch Katastrophen obdachlos gewordene Menschen unterzubringen. Für grundlegende Vorräte kann auf regionale Vorratshäuser zurückgegriffen werden. Auf großflächige Katastrophen reagiert das Amt des Präsidierenden Bischofs.
Geschichtlich organisierten sich Heilige der Letzten Tage, um die Handkarrenkrise im Jahre 1856, die Grippewelle von 1918, Nachkriegskrisen in Westeuropa nach beiden Weltkriegen, die Teton Staudammkatastrophe in Südostidaho, Schlammlawinen und Überschwemmungen an vielen Orten und Zerstörungen durch Wirbelstürme im Südpazifik zu verkraften. Die Kirche ist bemüht, in ständiger Bereitschaft zu sein, um solchen unmittelbaren Erfordernissen wie Such- und Rettungsaktionen, Nahrungsmittelverteilung und der Organisierung von Zufluchtsorten nachzukommen. Hinzu kommt, dass sich die Kirche individuellen Bedürfnissen von Mitgliedern zuwendet. Dazu gehören beispielsweise Berufsausbildung und Seelsorge, die durch den Wohlfahrtsdienst und HLT Sozialämter der Kirche bereitgestellt werden.
REED H. BLAK