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KAIN

Obwohl die Bibel wenige Aussagen über Kain macht, bieten die Schriften der HLT umfangreiche Informationen. Diese beschreiben, dass Kain, der Sohn Adams und Evas, unter den Einfluss des Satans geriet, denn er „liebte den Satan mehr als Gott“ (Mose 5:18; siehe Teufel). Danach wurde er der Gründer geheimer Verbindungen, deren Zweck es u.a. war zu „morden und Gewinn [zu] erlangen“ (Mose 5:31; vgl. 5:49-51).

Als Eva Kain gebar, freute sie sich und erwartete ein Kind, welches die Lehren seiner Eltern über den wahren Sohn (Mose 5:7-8) annehmen würde, und sprach: „Ich habe einen Mann vom Herrn bekommen; möge er darum seine Worte nicht verwerfen. Aber siehe, Kain hörte nicht und sprach: Wer ist der Herr, daß ich ihn kennen sollte?“ (Mose 5:16).

Es war der Satan, der Kain gebot dem Herrn ein Opfer darzubringen. Als Kain die Anweisungen des Satans befolgte, lehnte der Herr sein Opfer ab. Mose beschreibt: „Der Satan gebot ihm, nämlich: Bereite ein Opfer für den Herrn. [...] Aber auf Kain und auf sein Opfer achtete [der Herr] nicht. Nun wußte der Satan das, und es gefiel ihm wohl“ (Mose 5:18, 21).

Frühere Anweisungen, die Adam und Eva von einem Engel erhalten hatten, betonten, dass das Opfern von Tieren „ein Sinnbild für das Opfer des Einziggezeugten des Vaters [ist]. [...] Darum sollst du alles, was du tust, im Namen des Sohnes tun“ (Mose 5:7-8). Somit wusste Kain schon, was Gott akzeptieren würde, doch er lehnte es ab, Rat zu befolgen (LPJS, S. 58, 169).

Der Herr versicherte Kain im Nachspiel seines Opfers: „Wenn du wohl tust, wirst du angenommen werden“. Dennoch warnte er: „Wenn du nicht wohl tust, so liegt Sünde vor der Tür, und der Satan möchte dich haben; und wenn du nicht auf meine Gebote hörst, werde ich dich überantworten“ (Mose 5:23). Weiter sprach der Herr, dass Kains Handlungsweise langfristige und sogar ewige Konsequenzen haben würde, denn „du [Kain] wirst über ihn [Satan] herrschen; denn von dieser Zeit an wirst du der Vater seiner [Satan] Lügen sein; du wirst Verderben heißen, denn auch du warst, ehe die Welt war. Und man wird in künftiger Zeit sagen: Diese Greuel kommen von Kain her; denn er hat den besseren Rat verworfen, der von Gott her gekommen ist“ (Mose 5:23-25; vgl. LPJS, S. 190).

Kain wuchs mit Kenntnis von Gott auf und sprach sogar von Angesicht zu Angesicht mit ihm. Dennoch lehnte er den Rat Gottes ab und tötete noch dazu seinen eigenen Bruder Abel. Darauf sagte der Herr zu Kain: „Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit vom Erdboden her zu mir! Und nun, verflucht seist du von der Erde, die ihren Mund aufgetan hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen. [...] Und Kain sprach zum Herrn: Der Satan hat mich wegen der Herden meines Bruders versucht. Und ich war auch ergrimmt, denn sein Opfer hast du angenommen und meines nicht“ (Mose 5:35-38).

Infolge der Auflehnung Kains verstieß der Herr ihn aus seiner Gegenwart (Mose 5:38-39; siehe Geistiger Tod) und „machte an Kain ein Zeichen, damit niemand ihn umbrächte, der ihn fände“ (Mose 5:40), was ihn vor dem Tod durch die Hand irgendeines Rächers bewahrte (vgl. Auch Mose 7:22). Darüber hinaus hatte der Satan Kain davon überzeugt, dass er sowohl Macht als auch Reichtum erlangen würde, indem er einen Mord begeht. „Kain sprach: Ich bin wahrhaftig Mahan, der Meister dieses großen Geheimnisses, daß ich morden und Gewinn erlangen kann“ (Mose 5:31). Dieser letzte Punkt wurde die Grundlage geheimer Verbindungen, welche Kain in geheimer Absprache mit dem Satan eingeführt hatte und von Kains Nachkommen Lamech fortgeführt wurde (Mose 5:47-52).

Im Buch Mormon beschränkt sich Moroni 2 bewusst auf generelle Ausführungen bei der Behandlung von den Sünden solcher geheimen Organisationen, obwohl deren Herkunft und sogar ihre Vorgehensweisen von Zeit zu Zeit erwähnt und verdammt werden (z.B. Helaman 6:22-30).

„Und nun schreibe ich, Moroni, nicht die Art ihrer Eide und Verbindungen nieder, denn es ist mir kundgetan worden, daß sie unter allem Volk vorhanden sind. [...] Wer sie [eine geheime Verbindung] aufbaut, der trachtet danach, die Freiheit aller Länder, Nationen und Staaten zu Fall zu bringen; und sie führt die Vernichtung allen Volkes herbei, denn sie wird durch den Teufel aufgebaut, der der Vater aller Lügen ist, ja, jener selbe Lügner [...], der die Ursache war, daß der Mensch von Anfang an Mord beging“ [Ether 8:20-25].

BIBLIOGRAPHIE

McConkie, Bruce R. A New Witness for the Articles of Faith, pp. 167-68, 340, 658-59. Salt Lake City, 1985.
Smith, Joseph Fielding. DS 1:49, 61.

JAMES R. HARRIS