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KRIEG IM HIMMEL

Wenn Heilige der Letzten Tage vom „Krieg im Himmel“ sprechen, meinen sie im Allgemeinen den Konflikit im vorirdischen Leben, der begann, als Luzifer in Auflehnung gegen Gott den Vater und seinen Sohn Jesus Christus danach trachtete sie zu stürzen. Das Resultat war, dass Luzifer und seine Anhänger aus dem Himmel geworfen wurden. Der Prophet Jesaja (Jes. 14:12-15) und Johannes der Offenbarer (Offb. 12:4-9) bezogen sich beide auf den Krieg, und Jesus selber sprach davon, „den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen“ gesehen zu haben (Lukas 10:17-18). Moderne Offenbarungen bieten zusätzliche Einblicke und werden durch die Lehren moderner Propheten ergänzt.

Um „die Unsterblichkeit und das ewige Leben der Menschen zustande zu bringen“ (Mose 1:39), richtete Gott der Vater den ewigen Plan der Erlösung ein, der sich um die Entscheidungsfreiheit der Menschheit drehte, den Fall des Menschen voraussah und einen Heiland vorsah. Obwohl der Plan schon vorher im Himmel bekannt war, wurde er den Geistkindern Gottes beim großen Rat im Himmel formal vorgestellt. „Wen soll ich senden?“ (Abr. 3:27) war der Aufruf des Vaters, damit einer der Erlöser sei. Sein ältester Sohn (LuB 93:21, Kol. 1:15), auch als Jahwe bekannt, „Gott gleich“ (Abr. 3:24) und von Anfang an erwählt (Mose 4:2), akzeptierte diese Rolle offiziell und antwortete: „Hier bin ich, sende mich“ (Abr. 3:27). Er sagte auch: „Vater, dein Wille geschehe, und dein sei die Herrlichkeit immerdar“ (Mose 4:2). Bei dieser formalen Annahme und Wahl des zukünftigen Messias „jauchzten“ die Geistkinder Gottes (Ijob 38:7). Zu diesem Zeitpunkt zeigten sie auch ihre einzelne Verpflichtung dem Plan des Vaters gegenüber.

Allerdings akzeptierten das nicht alle. Die Schriften sagen, dass Luzifer, ein „Engel Gottes, der in der Gegenwart Gottes Vollmacht hatte“ (LuB 76:25), rebellierte und sich selbst als den vorgeschlagenen Erlöser anbot und zum Vater sagte: „Siehe, hier bin ich, sende mich“ (Mose 4:1). Sein Angebot war ohne gute Absicht und bot dem Vater und seinem Einziggezeugten Sohn Trotz. Luzifers Vorschlag drückte seine eigenen Interessen aus: „Ich will dein Sohn sein, und ich will die ganze Menschheit erlösen, dass auch nicht eine Seele verlorengehe, und ich werde es sicherIich tun; darum gib mir deine Ehre“ (Mose 4:1). Wenn sein Vorschlag angenommen worden wäre, hätte er der Menschheit die Entscheidungsfreiheit entzogen (Mose 4:3). Luzifer besaß Charakterfehler, die sich schließlich in Eifersucht Christus gegenüber und der Ablehnung des Planes des Vaters zeigten. Wie nun genau er vorschlug jede Seele zu erretten, wird nicht erklärt, aber anscheinend bestand entweder keine Möglichkeit zu sündigen, oder falls man sündigte, war dafür keine Verdammung vorgesehen. Als Lohn für die Rettung aller verlangte Luzifer, dass Gott seine Ehre und Macht an Luzifer übergeben sollte (Jes. 14:13, LuB 29:36, Mose 4:3).

Obwohl Luzifer ein falsches Angebot der Erlösung ohne Verantwortlichkeit des einzelnen machte, erhielt er viele Anhänger, und ein „Krieg im Himmel“ folgte. Michael, der Erzengel (der später Adam war), führte die „Mächte“ Jahwes in einem Kampf um die Loyalität der Geistkinder des Vaters. Die exakte Art dieses Krieges wird in den Schriften nicht geschildert, aber es besteht wenig Zweifel, dass es um die Grundsätze des Evangeliums Jesu Christi und darum ging, wie die Menschheit errettet werden sollte. Der Prophet Joseph Smith erklärte: „Beim Streit im Himmel ging es um Folgendes: Jesus sagte, es werde einige geben, die nicht errettet würden, und der Teufel sagte, er könne sie alle erretten, und legte dem großen Rat seine Pläne vor; dieser aber stimmte für Jesus Christus. Der Teufel nun erhob sich in Auflehnung gegen Gott und wurde zusammen mit allen, die sich für ihn stark gemacht hatten, hinabgeworfen“ (LPJS, S. 363).

Luzifer und seine Anhänger, die „ein Drittel der Sterne vom Himmel“ (Offb. 12:4, LuB 29:36) waren, führten offen Krieg gegen den Vater, den Sohn, den Heiligen Geist und den ewigen Plan der Erlösung und wurden auf die Erde hinabgeworfen (Siehe weiter Judas 1:6). Sie werden nie mit physischen Körpern in die Sterblichkeit geboren, und nie Erlösung erlangen (LPJS, S. 184, 302). Der Fall Luzifers war so tragisch, dass „die Himmel über ihn weinten“ (LuB 76:26).

Auf Erden ist Luzifer als der Satan oder der Teufel bekannt. Er und seine Anhänger setzen den Krieg gegen das Werk und das Volk Gottes weiterhin fort. Dies ist ihnen erlaubt, um es den Menschen zu ermöglichen, ihre Entscheidungsfreiheit auszuüben, indem sie „von dem einen oder dem anderen angezogen“ werden (2 Ne. 2:16-25). Sie werden bis zum Jüngsten Gericht fortfahren, wenn Michael, der Erzengel, und seine Heere die Anderen letztendlich überwinden und sie für immer an den für sie bestimmten Ort werfen werden (LuB 88:111-115).

BIBLIOGRAPHIE

McConkie, Bruce R. Doctrinal New Testament Commentary, Bd. 3, S. 513-19. Salt Lake City, 1973.

Top, Brent L. "The War in Heaven." In The Life Before. Salt Lake City, 1988.

BRENT L. TOP


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