Die Konfirmation in die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine heilige Verordnung, die für die Errettung erforderlich ist. Diese Verordnung folgt der Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung und ist einzig durch Glauben an den Herrn Jesus Christus und Umkehr wirksam. Sie wird durch das Händeauflegen von bevollmächtigten Männern durchgeführt. Einer von diesen vollzieht die Verordnung und segnet den Anwärter. Durch diesen Vorgang wird man zu einem Mitglied der Kirche und empfängt die Gabe des Heiligen Geistes (Apg. 2:37-38; 19:1-7). Diejenigen, die mindestens acht Jahre alt sind und damit das Alter der Verantwortlichkeit erreicht haben, können getauft und konfimiert werden (LuB 68:25-27).
Die Schriften bestätigen, dass Konfirmationen in der Zeit des Neuen Testaments vollzogen wurden. Als Petrus und Johannes nach Samaria gingen und gewisse Jünger trafen, die die Taufe des Johannes empfangen hatten „legten [sie] ihnen ihre Hände auf und diese empfingen den Heiligen Geist“ (Apg. 8:17; auch 14-22).
Die Konfirmation kann nur von denjenigen vollzogen werden, die das Melchisedekische Priestertum tragen. Das Buch Mormon erklärt, dass Jesus „die Jünger berührte, die er erwählt hatte, einen nach dem anderen mit der Hand, ja, bis er sie alle berührt hatte; und als er sie berührte, redete er zu ihnen.[Dadurch] gab er ihnen Macht, den Heiligen Geist zu spenden“ (3 Ne. 18:36-37; Moro. 2:1-3). Die Lehre und Bündnisse beschreiben dies genauer: „Und wer Glauben hat, den sollt ihr in meiner Kirche durch das Auflegen der Hände konfirmieren, und ich werde solchen die Gabe des Heiligen Geistes zuteil werden lassen“ (LuB 33:15).
Die Konfirmation findet normalerweise während dem Taufgottesdienst oder einer Fast- und Zeugnisversammlung statt. Einer oder mehrere Träger des Melchisedekischen Priestertums legen ihre Hände auf das Haupt der neugetauften Person. Derjenige, der spricht, nennt die Person beim Namen und sagt folgende Worte: „Im Namen Jesu Christi und mit der Vollmacht des Heiligen Melchisedekischen Priestertums bestätige ich dich als ein Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und sage dir, „empfange den Heiligen Geist“. Segensworte folgen wie es der Geist des Herrn eingibt. Diese erflehen göttliche Führung, Trost, Warnung, Anleitung und Verheißung. Die neuen Mitglieder werden oftmals daran erinnert, dass sie durch diese Gabe Gutes von Schlechtem unterscheiden können und dass der Geist ihnen ein Licht auf ihrem Lebensweg sein wird.
Der Empfang der Gabe des Heiligen Geistes ist nicht immer sofort offensichtlich, obwohl das Anrecht auf den Empfang dieser Gabe bei der Konfirmation verliehen wird. Das Anrecht auf den Heiligen Geist umfasst ein Leben, in dem man empfänglich für die Erleuchtung des Heiligen Geistes ist. Joseph Smith lehrte: „Kein Mensch kann den Heiligen Geist empfangen ohne gleichzeitig Offenbarungen zu empfangen. Der Heilige Geist ist ein Offenbarer“ (TPJS, S. 328). Man wird außerdem ermahnt ernsthaft nach geistigen Gaben (1 Cor. 12:1-11, 31; LuB 46:9-26) und den „Früchten des Geistes“, die Liebe, Freude, Frieden und Langmut miteinschließen (Gal. 5; Moro. 7:45-48), zu streben.
Die Schriften bezeichnen den heiligenden Einfluss des Heiligen Geistes manchmal als die „Taufe mit Feuer“ (Matt. 3:11; 3 Ne. 19:13; Morm. 7:10). Die Konfirmation beginnt diesen Prozess. Dieser stellt das lebenslange Bestreben dar, das dann jeden Sonntag durch die Teilnahme am Abendmahl erneuert wird. Die Abendmahlsgebete enden mit dem Gesuch, dass diejenigen, die den Namen Jesu Christi auf sich genommen haben, seinen Geist immer mit sich haben mögen (Moro. 4:3).
Sobald neugetaufte Personen als Mitglieder der Kirche bestätigt worden sind und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen haben, können sie diese Gabe bewahren, indem sie ihre Würdigkeit durch einen anhaltenden Umkehrprozess und ständige Verbesserung behalten.
RULON G. CRAVEN