Die Kirche hat Freizeitgestaltung und Fitness immer als wünschenswert und förderungswürdig gebilligt. Freizeitaktivitäten können gesellige Verbindungen und den Gemeinschaftssinn stärken. Angebrachte körperliche Aktivitäten sind „sauber, der Gesundheit und wahrer Glückseligkeit zuträglich und im Einklang mit den höchsten moralischen Standards“ („Wholesome Recreation“, S. 430). Ein moderner Apostel sagte: „Freizeitgestaltung—gute HLT-Freizeitgestaltung—ist eines der Mittel, mit denen wir den jungen Menschen dieser Kirche helfen können, das Evangelium des Herrn Jesus Christus zu lernen und zu schätzen und dadurch zu lernen rechtschaffen zu leben“ (Petersen, S. 554).
Während des neunzehnten Jahrhunderts, als die meisten Religionen Spielen als sündig verdammten (T.D., S. 178), befürworteten Joseph Smith und Brigham Young die Freizeitgestaltung als Teil ihrer religiösen Lehren. Beide Männer nahmen an Freizeitaktivitäten teil und bejahten aufbauende Unterhaltung. Ferner wird von Brigham Young gesagt, dass „er nicht nur selber Freizeitaktivitäten genoss, sondern dass auch einige seiner religiösen Ansprachen im August um dieses Thema gingen“ (Skidmore, S. 25). Zu Anfang der Kirche bot die Freizeitgestaltung auch eine Pause von Arbeit, Schufterei, Not und Verfolgung. Wahrscheinlich wurde der Großteil der Bekehrten aus vielen Ländern und Kulturen, obwohl sie durch ein Zeugnis von Christus und der Wiederherstellung des Evangeliums zusammengebracht wurden, einfacher in die neue Gemeinschaft der Heiligen assimiliert, wenn sie an gemeinsamen Freizeitaktivitäten teilnahmen (Skidmore, S. 9). Laut einem Freizeitforscher war die Kirche die erste religiöse Organisation, die Hallen neben Kapellen baute, um solche Aktivitäten wie Spiel und Sport, Musik, Drama, Rhetorik und Tanz formell zu fördern (Brinley, S. 43, 104-105).
Der menschliche Körper wird als Tempel Gottes angesehen, für den der einzelne von Gott die Treuhandschaft erhalten hat, sich angemessen um ihn zu kümmern: „Ich spreche von der Religionslehre, die besagt, dass der menschliche Körper heilig ist, die wahrhaftige Hülle des göttlichen Geistes, der ihm innewohnt, und dass es eine heilige Pflicht der Menschheit ist, den Körper vor Verunreinigungen und unnötiger Entkräftung und Schwäche zu schützen“ (Richards, S. 208). Jesaja hielt eine Verheißung an jene fest, die willens sind „dem Herrn zu vertrauen“, nämlich dass „sie laufen und nicht müde“ und „gehen und nicht matt“ würden (40:31). Diese Verheißung wird in der als Wort der Weisheit bekannten Offenbarung an Joseph Smith bekräftigt (LuB 89:20). Körperliche und geistige Gesundheit werden verheißen als Folge des Gehorsams gegenüber geistigen Gesetzen und des Befolgens von spezifischen Essens- und Gesundheitsbräuchen.
BIBLIOGRAPHIE
Brinley, Eldon D. „The Recreational Life of the Mormon People“. Ph.D. Diss., New York University, 1943.
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McKay, David O. „The Whole Man“. IE 55 (Apr. 1952):221-22.
Petersen, Mark E. „Building Spirituality Through Recreation“. IE 51 (Sept. 1948):554-55, 598.
Richards, Stephen L. Where Is Wisdom. Salt Lake City, 1955.
Skidmore, Rex A. Mormon Recreation In Theory and Practice: A Study of Social Change. Philadelphia, 1941.
T.D. „Repose“. Nation 2 (Febr. 1866):178.
„Wholesome Recreation: Ward Teacher's Message for August, 1939“. IE 42 (Juli 1939):430.
CLARK T. THORSTENSON