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JESUS CHRISTUS, NAMEN UND TITEL VON

Da Jesus Christus der zentrale Fokus sowohl in der Ergebenheit der Kirche als auch in der Schrift ist, ist er natürlich unter vielen Namen und Titeln bekannt, einschließlich der folgenden:

JESUS. Das hebräische yeshua oder yehoshua, was „Jehova rettet“ bedeutet, ist ins Deutsche als der Name Josua transliteriert. Im Griechischen wurde daraus Iesous, daher Iesus im Lateinischen und Jesus im Deutschen. Da Jesus tatsächlich Jehova war, welcher das rettende Werk vollbrachte, stimmt sein Name yeshua, „Jehova rettet“, präzise damit überein. 

MESSIAS. Dieser Titel kommt von dem hebräischen meshiach, „der Gesalblte“. Unter den Israeliten wurden Propheten, Priester und Könige gesalbt, was diese als rechtmäßige Nachfolger kennzeichnete. Allgemein bezieht sich „Messias“ auf eine Person, die von Israel erwartet wird, um ihr König zu werden. In Bezug auf Jesus bewahrt der Titel seine vollständige Bedeutung eines „gesalbten“ Propheten, Priesters und Königs.

CHRISTUS. Der Griechische Begriff für Messias (der Gesalbte) ist Christos, Christus im Deutschen. Daher verbindet „Jesus Christus“ einen Namen und einen Titel und bedeutet Jesus, der Messias.

SOHN GOTTES. Jesus war nicht der Sohn eines sterblichen Mannes. Sein biologischer Vater war Gott Vater. Als Sohn Gottes repräsentiert Jesus den Vater und handelt in allem als sein Stellvertreter.

MENSCHENSOHN. Seine Mutter vererbte Jesus die Sterblichkeit. Das hebräische ben ‘adam kennzeichnet “ein Sohn Adams”, also eines jeden sterblichen Menschens (Daniel 8:17). Daher repräsentiert Jesus Adams Kinder und handelt als ihr Fürsprecher beim Varee. Als Sohn Gottes und Menschensohn steht Jesus als Mittler zwischen Gott und den Menschen. Mit dem bestimmten Artikel beschreibt der Menschensohn eine erwartete, apokalyptische, himmlische Person, die als Messias identifiziert wird (Daniel 7:13). Jesus ist der Sohn des archetypischen Menschen, des vollkommenen himmlischen Menschen, des Ewigen Vaters (Mose 6:57; 7:35). In diesem Sinne sind „Menschensohn“ und „Sohn Gottes“ das Gleiche. Beide vermitteln eine beabsichtigte Zweideutigkeit, welche die sterbliche und unsterbliche Abstammung Jesu wiederspiegelt. 

SOHN DAVIDS. Die Juden erwarteten, dass der Messias zur Abstammungslinie Davids gehören würde. Propheten hatten vorhergesagt, dass ein Sohn (Abkömmling) Davids das Reich Israel zu seinem ehemaligen Zenit wiederherstellen würde (Siehe Jesaja 11:1-9; Jeremia 23:5-6). Gemäß Matthäus 1 :1-16 stammt Jesus von David ab. „Sohn Davids“ bezieht sich insbesondere auf die Messianität Jesu und somit auf deren politischen Aspekt als David´scher König. 

JEHOVA. Heilige der Letzten Tage glauben, dass Jesus selbst Jehova, der Gott Israels und nicht der Sohn Jehovas war (Jesaja 41:14; 43:11, 14; Mosia 3:5; 3 Nephi 11:14; 15:5). Der Name Jehova läßt sich so ausgesprochen nicht in alten Texten finden, sondern ist eine neuzeitliche Konvention. In alter Zeit hatte der hebräische Text keine Vokale. Die Konsonanten  im Namen Gottes waren demnach yhwh. Die Juden mieden beim lauten Lesen die Aussprache dieser Konsonanten und ersetzten diese mit ‘adonai, einem Wort, das „der Herr“ bedeutet. In Anlehnung an diesen Brauch übersetzten die Übersetzer der King James Bibel yhwh mit „der Herr“. In mittelalterlichen hebräischen Texten wurden die Vokale von ‘adonai den Konsonanten yhwh hinzugefügt, um jüdische Leser daran zu erinnern „‘adonai“ zu sagen. Englische Übersetzer übernahmen diese Konvention und schufen die konstruierte Form „Jehova“. Heilige der Letzten Tage erkennen Jehova als einen Namen für den vorirdischen Christus an, da es die allgemeinde englische Form von yhwh ist. 

EL. ‘El ist kein Name, sondern das gebräuchliche Nomen für Gott im Hebräischen (Plural: ‘elohim). Heilige der Letzten Tage gebrauchen Elohim häufig für den Vater, was eine Unterscheidung zwischen den Mitgliedern der Gottheit erlaubt. Dennoch beziehen sich El und Worte der gleichen Abstammung, wie beispielsweise Elohim und El Shaddai, im Alten Testament gewöhnlich auf den vorirdischen Jesus, den Gott (‘el) des Alten Testaments. 

IMMANUEL. Da Jesus der El aus alter Zeit war, riefen die Engel auf die richtige Weise seinen Namen Immanuel (Hebräisch: ‘immanu’el), welcher El (Gott) mit uns bedeutet. 

DER HERR. Da Jesus ‘adonai (Herr) anstelle von dem göttlichen Namen äußerte, wurde yhwh in der Griechischen Bibel (vgl. 100 v. Chr.) gewöhnlich als ho kurios, „der Herr“, übersetzt. Somit waren „der Herr“, ob ‘adonai oder kurios, mit „Jehova“ gleichzusetzen. Es überrascht nicht, dass „der Herr“ der meist gebrauchte Titel Jesu im Neuen Testament ist. Das Bekennen der frühen Kirche, nämlich „Jesus ist Herr“ konnte nur bedeuten, dass Jesus Jehova ist. 

ICH BIN. In Exodus 3:14 identifiziert sich Jehova (Jesus Christus) selbst mit „ICH BIN“ und bestätigt so vielleicht Jesus als den Schöpfer, der unabhängig von seiner Schöpfung existiert. Wissenschaftler sehen Zusammenhänge zwischen diesem Titel im Alten Testament und den vielen „Ich bin“ Aussagen Jesu im Neuen Testament, z.B. „Ich Bin der gute Hirte“ (Johannes 10:11, 14) oder „Ehe Abraham war, BIN ICH“ (Johannes 8:58).

VATER. Auf mindestens dreierlei Weise ist Jesus der Vater: (1) er ist der Schöpfer des physischen Universums; (2) er ist der Bevollmächtigte des Vaters in allem, was diese Schöpfung und ihre Bewohner betrifft; und (3) er ist der Vater aller ewigen und auferstandenen menschlichen Wesen. Jesus Christus empfängt im Geiste und gibt demjenigen, der „von neuem geboren“ wird und somit ein Sohn oder eine Tochter Jesu wird (Mosia 27:25), ewiges Leben. Ferner bezeichnen Heilige der Letzten Tage Christus als „älteren Bruder“. Im Zusammenhang mit dem Vorirdischen Dasein ist dies korrekt, denn dort war Jesus „der Erstgeborene“ aller Geistkinder des Vaters (LuB 93:21). Trotzdem beschreibt „Vater“ die gegenwärtige und zukünftige Beziehung Christi zu den Sterblichen, die von neuem geboren wurden, am besten. 

ZWEITER TRÖSTER. Der Heilige Geist, der Tröster, tröstet die Gläubigen mit der Zusicherung, dass sie das Reich Gottes ererben werden. Allerdings kann man durch Glaube an Christus einen zweiten Tröster empfangen, eine Erscheinung Jesu selbst, der dem Einzelnen seinen oder ihren Platz im Reich zusichert. Nach einem Zeugnis vom Geist ist der Zweite Tröster ein persönliches Zeugnis vom auferstandenen Herrn (Johannes 14:16-23). 

ERRETTER. Der erhabenste aller Titel, Erretter, unterstreicht die Rolle Jesu im göttlichen Plan. Sowohl das Alte als auch das Neue Testament geben an, dass der Erretter Gott ist (Jesaja 45: 21-23; Lukas 1:47; etc.). Durch Qual und Tod, die er für andere erlitten hat, ist Jesus fähig Unvollkommenheiten zu entfernen und unter der Bedingung der Umkehr Würdigkeit zu verleihen. Da unvollkommene Wesen nicht in der Gegenwart Gottes verweilen können (LuB 1:31), errettet Jesus Gläubige von ihren Unvollkommenheiten, ihren Sünden und ihrem schlechtesten Selbst. (Siehe auch oben die Definition von seinem Namen, „Jesus“)    

DAS WORT. Wie Worte, die Gedanken des einen zu den Gedanken anderer überbringen, vermittelt Jesus den Sterblichen die Absicht und den Willen des Vaters. Ferner, so wie Worte den Ausdruck vermitteln, ist Jesus seit Anbeginn der Vermittler des Willens des Vaters gewesen, indem er diesen ausführt und zum Ausdruck bringt. Christus ist sowohl der Bote als auch die Botschaft. 

ALPHA UND OMEGA. Die ersten und letzten Buchstaben des Griechischen Alphabets Alpha und Omega entsprechen dem Begriff  „Anfang und Ende“ (z.B. Jesaja 44:6) im Alten Testament. Ebenso wie keine Buchstaben vor Alpha oder nach Omega stehen gibt es in dieser Schöpfung keine anderen Götter als den Gott, den  Jesus Christus repräsentiert. Er umfasst alles vom Anfang bis zum Ende. Er übersteigt alle Extreme und Kategorien. 

EINZIGGEZEUGTER. Jesus Christus ist der Einzige, der vom Vater in der Sterblichkeit empfangen wurde. Sein vollständiger Titel ist „der Einziggezeugte des Vaters im Fleische“. Da Mitglieder der Kirche glauben, dass alle Menschen vor der Schöpfung geistig vom Vater gezeugt wurden, beschränkt sich der Begriff  „Einziggezeugter“ allein auf die Sterblichkeit.

LAMM GOTTES. Beim ersten Paschafest wurde das Blut eines geschlachteten Lammes auf die Häuser der Israeliten gestrichen, um den Zerstörer abzuwenden. Im Neuen Testament wird Jesus als ein Paschafestlamm verstanden, welches Gott  bereitstellt. Das Paschafest symbolisiert etwa den Tod Jesu, das Lamm Gottes, dessen Blut durch die Taufe und das Abendmahl des Herrn die  Christen vor dem Zerstörer Satan schützt. Gemäß Mose 5:6-8 sollten Tieropfer „ein Sinnbild für das Opfer des Einziggezeugten des Vaters“ sein.

STEPHEN E. ROBINSON