Jakobus, der Sohn des Zebedäus und einer der ursprünglichen Apostel Jesu Christi, spielte eine wichtige Rolle in der Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi, als er und sein Bruder Johannes mit Petrus als himmlische Boten dem Propheten Joseph Smith und Oliver Cowdery erschienen und ihnen das Melchisedekische Priestertum und das Apostelamt, einschließlich der Schlüssel, oder der Vollmacht, der Präsidentschaft übertrugen. Diese bevorstehende Ordinierung war von Johannes dem Täufer am 15. Mai 1829 verheißen worden, als er das Aaronische Priestertum auf Joseph Smith und Oliver Cowdery übertrug (LuB 13, JSLg 1:68-73). In einer Offenbarung vom August 1830 bezieht sich der Herr auf die Wiederherstellung des Melchisedekischen Priestertums und bemerkt die Teilnahme von Jakobus: „Petrus und Jakobus und Johannes, die ich zu euch gesandt habe, durch die ich zu Aposteln ordiniert und als solche bestätigt habe, damit ihr besondere Zeugen meines Namens seiet“ (LuB 27:12). In einem späteren Brief an die Kirche (LuB 128:20) erwähnt Joseph Smith dieses Ereignis, als er über die Hauptereignisse der Wiederherstellung spricht, und gibt den Schauplatz als nahe dem Susquehanna Fluss zwischen Harmony, Pennsylvanien und Colesville, New York an (Siehe Melchisedekisches Priestertum: Wiederherstellung des Melchisedekischen Priestertums).
In den 22 Verweisen auf ihn im Neuen Testament wird Jakobus niemals getrennt von seinem Bruder Johannes oder von Petrus erwähnt. In den Listen der Apostel wird ihm nach Petrus immer Vorrang gegeben, außer bei zwei Anlässen, wo Andreas’ Name dem des Petrus folgt und klar ist, dass diese Reihenfolge aufgrund der Familienverbindung geschieht (Mt. 10:2, Lk 6:14). Jakobus' Bedeutung ergibt sich aus seiner Mitgliedschaft in dem so genannten präsidierenden Rat. Diese Idee wird durch die Tatsache bestätigt, dass Petrus, Jakobus und Johannes Mitglieder eines auserwählten Kreises und privilegiert waren, mit Jesus bei besonderen Anlässen anwesend zu sein, von denen andere Apostel ausgeschlossen waren, darunter die Auferweckung der Tochter des Jaïrus (Mk 5:22-23, 35-43), die Verklärung auf dem Berg (Mk 9:2-9) und das Leiden in Gethsemane (Mk 14:32-42).
Gemäß Joseph Smith und späterer Präsidenten der Kirche empfingen Jakobus, Petrus und Johannes besondere Vollmacht und Schlüssel von Jesus, Mose und Elija auf dem Berg der Verklärung, und zwar zusätzlich zu anderen Schlüsseln, die sie während ihrer Ordinierung als Apostel empfingen und die sie mit der Vollmacht für ihren Dienst als Präsidentschaft der Zwölf und der Kirche ausstatteten (HC 3:386-87; DS 2:165).
Falls ihre Mutter Salome eine Schwester Marias, der Mutter Jesu, war, wie allgemein angenommen wird, dann waren Jakobus und Johannes Jesu Vettern. Dies mag erklären, wieso Salome so vermessen war, Jesus zu bedrängen, ihrem Sohn eine besondere Stellung in seinem Reich zu gewähren (Mt. 20:20-23). Es kann auch ihren spontanen Eifer gegen das Samariterdorf erklären, das Jesu Begleitern den Eintritt verwehrte, wofür sie Boanerges (“Söhne of Thunder") genannt wurden (Lk 9:52-56, Mk 3:17). Jakobus war mit den anderen Aposteln in Jerusalem und war ein Zeuge für die Auferstehung Christi. Er war der erste Apostel, der getötet wurde-- Herodes Agrippa I ließ ihn im Jahre A.D. 44 köpfen (Apg 12:2).
R. DOUGLAS PHILLIPS