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INTERVIEWS

Kirchenführer führen eine Vielzahl von Interviews durch, die für die Verwaltung der Kirche und die Obhut der Mitglieder von großer Wichtigkeit sind. Interviews mit Kirchenmitgliedern werden durchgeführt, um die Würdigkeit des einzelnen zu bestimmen, die Teilnahme an religiösen Zeremonien und Verordnungen zu genehmigen, Bedürfnisse festzustellen, Berufungen zum Dienen auszusprechen, sich die Bedenken von Mitgliedern anzuhören, einen Bericht über die Leistungen in einer Kirchenaufgabe zu erhalten und um den Status eines Mitglieds in Bezug aufs Zehntenzahlen festzuhalten.

Würdigkeit ist eine Vorausbedingung für diejenigen, die in Kirchenberufungen dienen sollen, die die Kirche als Missionare repräsentieren und zum Tempel gehen (Siehe Tempelempfehlungsschein). Durch ein Interview bestimmt man in jeder dieser Situationen die Willigkeit des Mitglieds zu dienen und die Würdigkeit zur Teilnahme. Wenn zum Beispiel sich jemand auf die Taufe vorbereitet oder ein verlobtes Paar die Erlaubnis erhalten möchte, durch die Priestertumsvollmacht im Tempel getraut zu werden, beantworten sie zuerst in einem vertraulichen Würdigkeitsinterview von einem Kirchenführer (gewöhnlich einem Bischof oder Pfahlpräsidenten) gestellte Fragen in Bezug auf ihre Ehrlichkeit, Integrität, Keuschheit und ihren allgemeinen Gehorsam dem Evangelium Jesu Christi gegenüber.

Kirchenführer werden angehalten, nach Inspiration zu streben, während sie die Würdigkeit bestimmen, Berufungen aussprechen und Mitgliedern Rat erteilen, die Schwierigkeiten haben. Mitglieder können um ein Interview bitten, um Rat in Bezug auf Angelegenheiten wie persönliche Kümmernisse, geistige Bedenken, Keuschheitsfragen, Ehekrach, finanzielle Angelegenheiten und Familienleben zu erhalten. Sie kommen womöglich mit Angstgefühlen und Schuldgefühlen beladen. Obwohl Kirchenführer keine spezifische Schulung in Interviewtechniken erhalten, werden sie ermutigt, Unterstützung anzubieten, nicht bedrohlich zu wirken und eine Atmosphäre zu schaffen, in der der Geist des Herrn anwesend sein kann, um Führung, Trost und Erkenntnis zu bieten. N. Eldon Tanner, Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft der Kirche, bot den folgenden Rat bezüglich Kircheninterviews: „Es ist wichtig, dass diejenigen, mit denen wir Interviews durchführen, erkennen, dass sie Geistkinder Gottes sind und dass wir sie lieben…und an ihrem Wohlergehen interessiert sind und daran, ihnen zu helfen im Leben erfolgreich zu sein“ (S. 41).

Interviews sind auch dazu da, um Berufungen auszusprechen und über geleistete Dienste zu berichten. Zum Beispiel akzeptieren die meisten erwachsenen Männer und Frauen Berufungen, monatlich bestimmte Gemeindemitglieder zu besuchen (Siehe Heimlehren, Besuchslehren), und besprechen dann diese Besuche in einem Interview mit ihren Übergeordneten. Mitglieder in beliebigen Berufungen erstatten Bericht über ihre Leistungen und geben ihren Übergeordneten nicht-vertrauliche Informationen bezüglich jener, denen sie in ihrer Berufung dienen (Siehe Treuhandschaft). Vertrauliche Angelegenheiten berichten sie direkt an den Bischof.

Interviews werden regelmäßig angesetzt, um die Kommunikation zwischen Kirchenführern und Mitgliedern aufrecht zu erhalten. Bischöfe und ihre Ratgeber werden aufgefordert, häufige Interviews mit Jugendlichen im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren durchzuführen, um sie zum Gehorsam gegenüber dem Evangelium, zur Entwicklung von Talenten, zum Trachten nach Bildung und zur Vorbereitung auf den Dienst in der Kirche und in der Gemeinschaft zu ermutigen. Diese Interviews sollten Familienziele und Verpflichtungen unterstützen und die elterliche Führung ergänzen (wozu oft angebrachte Interveiws mit Vater und Mutter und Beratschlagung mit ihren Kindern gehört).

Erfolgreiche Interviews laden zur Einigkeit ein und bauen den Glauben auf. Führer, die Würdigkeitsinterviews durchführen, sollen nie vergessen, dass sie „Repräsentanten des Herrn sind und [daher] die Interviews so durchführen müssen, wie sie der Herr selber durchführen würde“ (Tanner, S. 42).

BIBLIOGRAPHIE

Dyer, Alvin R. „How Oral Evaluation Can Help Home Teachers Keep Close to the Families They Visit.“ IE 72 (Dez. 1969):18-19.

Tanner, N. Eldon. „The Blessing of Church Interviews.“ Ensign 8 (Nov. 1978):41-42.

LARRY C. FARMER

(c) 2008 South German Mission Foundation