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DIE HERABLASSUNG GOTTES

Ein Engel fragte den Propheten Nephi 1 (ugf. 600 Jahre v.Chr.) im Buch Mormon, „Kennst du die Herablassung Gottes?" (1 Ne. 11:16).  Nephi wurde danach eine  Jungfrau gezeigt, die die Mutter „des Sohnes Gottes nach der Weise des Fleisches" werden würde. (Vs. 18). Als nächstes sah er diese Jungfrau mit Kind, welches der Engel als „das Lamm Gottes, ja, selbst den Sohn des ewigen Vaters" identifizierte (11:21).  Hierauf konnte Nephi erkennen, dass die Herablassung Gottes der größte Ausdruck der Liebe Gott Vaters durch seinen Sohn Jesus Christus ist.  Diese Herablassung verdeutlicht zuallererst die Liebe Gottes, indem es ihm geruhte einen Sohn zu zeugen, der von einer sterblichen Frau geboren werden würde und danach zu billigen, dass dieser Sohn Versuchungen und Schmerzen erleiden würde (Mosia 3:5-7), „und von der Welt gerichtet" und „für die Sünden der Welt getötet würde" (1 Ne. 11:32-33).  Zweitens erweist sich diese Liebe in der Bereitwilligkeit von Gott Sohn (Jesus Christus) seine Leben für die Menschheit zu opfern.

Das Wort „Herablassung" beinhaltet den Begriff eines „freiwilligen Abstieges," „Fügsamkeit," und „Handlungen zu verrichten“, die eine strikte Gerechtigkeit nicht angefordert hatte. Diese Begriffsbestimmung ist besonders auf Jesus zutreffend in seiner Darstellung durch Propheten, die vor seiner Geburt gelebt und bestätigt hatten, „das  Gott selbst unter die Menschenkinder herabkommen wird und sein Volk erlösen wird" (Mosia 15:1); „ja, den Gott Abrahams und Isaaks und den Gott Jakobs," der sich selbst „in die Hände schlechter Menschen" gibt (1 Ne. 19:10); „denn für den großen Schöpfer ist es erforderlich, daß er erduldet dem Menschen im Fleische untertan zu werden" (2 Ne. 9:5); denn „siehe, er bringt sich selbst als Opfer für Sünde dar" (2 Ne. 2:7). „Da mit Macht, der Herr Allmächtige," sagte König Benjamin, „vom Himmel herabkommen wird unter die Menschenkinder und in einer irdischen Hülle wohnen wird" (Mosia 3:5).

Wie prophezeit, kam Jesus vom Reich seiner Herrlichkeit herab, um dem Fleische gemäß irdische Schwächen kennenzulernen, so dass er durch diese Erfahrungen Barmherzigkeit und Mitleid haben möge, indem er die Sünden, Übertretungen, Leiden und Krankheiten der Menschen auf sich nehmen würde, um die Forderungen der Gerechtigkeit zu befriedigen, den Sieg über den Tod zu erringen, und dadurch sein Volk zu erretten. (Mosia 15:8-9; Alma 7:11-13).  Dieses selbstlose Opfer Jesu Christi verdient tiefste Dankbarkeit und zärtlichste Liebe an Hand derer, die Empfänger seines überirdischen Opfers sind.

BIBLIOGRAPHIE

Bruce R. McConkie. "Behold the Condescension of God." New Era 14 (Dec. 1984):34-39.

BYRON R. MERRILL