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HENOCH

[Dieser Eintrag behandelt in drei Teilen die Visionen, prophetische Führerschaft und Bedeutung von Henoch.]

HENOCH: HLT QUELLEN

Henoch nimmt in den Schriften der Heiligen der Letzten Tage und in der Tradition als ein Prophet, Seher und Erbauer Zions eine bedeutende Stellung ein. Die Bibel besagt: „Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen“ (Genesis 5:21-24). In Offenabarungen an Joseph Smith sind viele zusätzliche Informationen über Henoch enthalten. Dazu gehören sein Wissen vom heiligenden Sühnopfer Christi, seine Visionen von der Zukunft der Welt, seine verkündeten Botschaften, die Schlechtigkeit, welcher er entgegentrat, die Wunder, die er wirkte, die Priestertumsverordnungen, die er vollzog, und die Verheißungen, die er vom vorirdischen Herrn Jesus Christus empfing (Siehe Buch Mose). Henoch und seine Stadt Zion sind machtvolle Symbole unter den Heiligen der Letzten Tage. Sie bestätigen, dass die höchste Form der Rechtschaffenheit auf Erden erreicht werden kann, gleich wie im Himmel. 

MOSE 6-7 in der Köstlichen Perle. Henoch war der siebte in einer Kette von Patriarchen, die bis auf Adam zurückgehen (MOSE 6:10-22). Adams Enkel Enosch und „das übrige Volk Gottes“ waren aus einem schlechten Land Schulon in  ein „Land der Verheißung“ geflohen, welches Enosch nach seinem Sohn Kenan benannte (6:17). Der Text deutet darauf hin, dass Henoch in diesem „Land der Rechtschaffenheit“ geboren wurde (6:41). Gemäß dem Beispiel von Adam und Eva belehrte Henochs Vater ihn „in allen Wegen Gottes“  (6:21, 41; vgl. 5:12). 

Als Henoch „nur ein Knabe“ war (Obwohl er möglicherweise über 65 Jahre alt war – Mose 6:25, 31), wurde er dazu berufen, den Schlechten Umkehr zu predigen: „Der Geist Gottes [kam] aus dem Himmel herab und ruhte auf ihm“ (6:26-30). Wie andere Propheten fühlte sich Henoch zutiefst unzulänglich für die Aufgabe: „Alles Volk haßt mich; denn meine Sprache ist unbeholfen“ (6:31-34; vgl. 1:25-26; Exodus 4:10-12; Jeremias 1:4-10; Jesaja 6:1-10). Der Herr gab Henoch die Anweisung, seine Augen mit Lehm zu salben und sie zu waschen. Danach sah er in einer Vision die „Geister, die Gott erschaffen hatte, und [...] Dinge, die für das natürliche Auge nicht sichbar sind“ (Mose 6:35-36). Der Begriff „Seher“ trifft daher auf ihn zu. 

Henoch ging danach hinaus auf die Hügel und hohen Plätze und predigte. Die Menschen fühlten sich jedoch angegriffen und bezeichneten ihn als „ein[en] wilde[n] Mann“ (6:37-38). Ein Mann namens Machija war kühn genug Henoch zu fragen, wer er war und woher er gekommen war. Henoch erklärte darauf seine Vision vom Himmel und sein Verständnis vom Fall Adams. Er lehrte wie die Menschen nach dem Fall fleischlich geworden waren und teuflisch, indem sie Satan anbeten, doch wie sie gemäß dem Plan der Erlösung umkehren können und durch das Blut Jesu Christi, des Einziggezeugten Sohnes des Mannes der Heiligkeit „Söhne Gottes“ werden (6:42-7:1). 

Als Henoch sein geistliches Wirken fortsetzte, berichtete er von einer anderen Vision, die er empfangen hatte. Darin stand er auf einem Berg und sah den Herrn von Angesicht zu Angesicht. Der Herr zeigte Henoch die Kriegsgerichte und Unfruchtbarkeit, die über die Schlechten kommen würden, und gebot Henoch wiederrum Umkehr zu predigen und die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes (7:2-11). 

Henoch brachte eine große Gruppe von Bekehrten zum Evangelium Jesu Christi, doch sein Erfolg kam nicht ohne heftigen Widerstand (7:12-13). Die Feinde der Rechtschaffenen vereinten ihre Kräfte gegen sie. Der biblische Bericht beschreibt Wunder von außergewöhnlicher Macht. Henoch sprach Worte „und die Erde erzitterte, und die Berge wichen hinweg [...] und die Flüsse mit Wasser wandten sich aus ihrem Lauf“ (7:13). Von Furcht ergriffen standen die Feinde und die Riesen des Landes weit entfernt und „der Herr kam und wohnte bei seinem Volk, und sie lebten in Rechtschaffenheit“ (7:16).

Unter Henochs inspirierter Führerschaft erreichten die Glaubenstreuen eine außergewöhnliche Einigkeit  in Herz und Verstand. Man hielt den liebevollen Gehorsam gegenüber den Gesetzen Christi aufrecht, wirtschaftliche Gleichheit wurde verwirklicht und „es gab keine Armen unter ihnen“ (7:18). Die geistige Einigkeit des Volkes Henoch erreichte durch den Bau einer Stadt physische Ausmaße. Es war eine Stadt, „die man die Stadt der Heiligkeit nannte, nämlich ZION“ (7:19). Ihr Leben basierte auf „der Ordnung dessen, der ohne Anfang der Tage oder Ende der Jahre ist, von aller Ewigkeit bis in alle Ewigkeit [Jesus Christus]“ (6:67) und „nach der Ordnung des Bundes, welchen Gott mit Henoch eingegangen war“ (JSÜ Genesis 14:27). Der Herr erfüllte sein Bündnis, nämlich die Linie Henochs auf Erden zu bewahren, indem er Henochs Sohn Metuschelach und seinen Enkel Lamech zurücklies (Mose 8:2, 5). Vier Jahre nachdem die Stadt Henoch in den Himmel aufgenommen worden war, wurde Lamechs Sohn Noach geboren. 

In einer dritten Vision sah Henoch „alle Bewohner der Erde“ (7:21). In dieser panoramischen Offenbarung bezeugte er die Schlechtigkeit und Gewalt in den Tagen Noachs, sah den Satan lachend mit einer großen Kette in seiner Hand und den Herrn um seine Schöpfungen weinen, denn die Menschen hatten Gott abgelehnt und waren „lieblos“ geworden (7:33). Henoch sah das sühnende Opfer Jesu Christi (7:47-48) und empfing eine Verheißung, dass „ein Rest seiner Nachkommen zu allen Zeiten unter allen Nationen zu finden sein werde“ (7:52). Schließlich sah er die freudige Wiedervereinigung seiner Stadt mit einem Zion in den letzten Tagen, das in freudiger Erwartung des Zweiten Kommens Christi gebaut worden war“ (7:63-67). 

Gemäß dem biblischen Bericht lebte Henoch 365 Jahre lang (Genesis 5:23). Dem Buch des Mose nach lebte er 430 Jahre (8:1; z.B., 365 plus 65, was Henochs Alter war als er Metuschelach zeugte und ordiniert wurde). 

LEHRE UND BÜNDNISSE 76, 84, 107. Henochs schnell erreichte geistige Reife wird daran deutlich, dass er das Priestertum vor seinem Vater und Großvater empfing. Das Priestertum, welches Henoch trägt, wird in einigen Schriftstellen in Lehre und Bündnisse beschrieben. Er wurde im Alter von 25 Jahren von der Hand Adams ordiniert. Sein Priestertum war „nach der heiligsten Ordnung Gottes“ und „hat den Schlüssel der Geheimnisse des Reiches inne, nämlich den Schlüssel der Gotteserkenntnis” (LuB 84:15-19). Die Schriften bestätigen, dass Henoch „den Herrn [sah], und er wandelte mit ihm und war ständig vor seinem Angesicht“ (LuB 107:48-49). Ein Anzeichen für Henochs ewige Priestertumsstellung ist die Beschreibung der Erben des Celestialen Reiches, die nämlich die „Priester des Allerhöchsten nach der Ordnung Melchisedeks sind, welche nach der Ordnung Henochs war, welche nach der Ordnung des Einziggezeugten Sohnes war“ (LuB 76:57). 

Henoch empfing von Adam zwei Segen: einen als er zum Priestertum ordiniert wurde und den anderen 240 Jahre später beim Rat von Adam-ondi-Ahman, was eher ein öffentlicher Segen war (LuB 107:48, 53). Alle Patriarchen der Vorfahren Henochs waren bei dieser letzten Wiedervereinigung der rechtschaffenen Nachkommenschaft Adams dabei. Adam prophezeite die Zukunft seiner Nachkommen „bis zur letzten Generation“ (107:56). Diese Prophezeiungen wurden im Buch Henoch aufgeschrieben. 

HENOCH UND DIE HEILIGEN DER LETZTEN TAGE. Heilige der Letzten Tage glauben, dass Henochs Rechtschaffenheit auf denselben Evangeliumsprinzipien basierte, die auf alle Evangeliumszeiten und in der Ewigkeit zutreffen. Aus diesem Grund empfinden Heilige der Letzten Tage eine geistige Verbundenheit mit Henoch und seinem Volk: Henochs Zion repräsentiert jedes geistige Ideal, wonach Heilige der Letzten Tage streben. Der Prophet und Seher Joseph Smith war dazu berufen, ein modernes Zion aufzubauen und benutzte den Namen Henoch als einen der Decknamen für sich selbst in frühen Ausgaben des Buches Lehre und Bündnisse. Ein wirtschaftliches System zur Förderung materieller und geistiger Gleichheit innerhalb der Kirche, nämlich die Ordnung Henochs (Siehe Vereinigte Ordnungen), wurde zu verschiedenen Zeiten in der Kirchengeschichte umgesetzt. Kirchenmitglieder blicken dem Tag entgegen, wenn die Rechtschaffenen das Gegenstück zu Henochs Stadt der Heiligkeit, das Neue Jerusalem in Jackson County, Missouri, aufbauen werden. Missionare auf der ganzen Welt predigen Umkehr, denn die Erde muss mit Feuer gereinigt werden, wie bei der Flut, die auf das geistliche Wirken Henochs folgte. Mitglieder der Kirche erwarten freudig die Rückkehr der Stadt Henochs von oben, die sich dann mit dem Zion von unten vereint (Mose 7:58), wenn die Erde unter der tausendjährigen Herrschaft Jesu Christi ruhen wird. 

BIBLIOGRAPHIE

Maxwell, Neal A. Of One Heart: The Glory of the City of Enoch. Salt Lake City, 1975.

Millet, Robert L. "Enoch and His City (Moses 6, 7)." In Studies in Scripture, Vol. 2, pp. 131-44. Salt Lake City, 1985.

Nibley, Hugh W. Enoch the Prophet. In CWHN 2.

Ricks, Stephen D. "The Narrative Call Pattern in the Prophetic Commission of Enoch (Moses 6)." BYU Studies 26 (Fall 1986):97-105.

RULON D. EAMES 


HENOCH: ALTE QUELLEN

Nach Genesis 5:22-25 „ging Henoch [nach der Geburt Metuschelachs] seinen Weg mit Gott noch dreihundert Jahre lang und zeugte Söhne und Töchter. Die gesamte Lebenszeit Henochs betrug 365 Jahre. Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen“ (Revised Standard Version).

Juden und Christen verehrten Henoch, den Vater von Metuschelach und Urgroßvater von Noach, aus den folgenden Gründen: (1) Genesis 5 besagt, dass er 365 Jahre lang lebte, was den Juden gefiel, da sie für eine kultische Abgleichung mit dem Sonnenkalender argumentierten (1 Henoch). (2) Er „war seinen Weg mit Gott gegangen“ und gefiel daher Gott und war vollkommen (Weisheit Salomos 4:13). (3) Er starb nicht, sondern „Gott nahm ihn auf“ und daher wird er aus dem Himmel wiederkehren (1 Enoch 14:21-24), um die Verheißungen Gottes für sein Volk zu verwirklichen. (4) Er war „der siebte“ (Sieben ist eine vollkommene Zahl) nach Adam (Genesis 5; 1 Enoch 93:3; Brief des Judas 14). „Ein Engel“ verkündet, dass Henoch „der Menschensohn“ sei (1 Henoch 71:14). Er allein hat alles gesehen (1 Henoch 19). Er wird die gefallenen Engel zurechtweisen (1 Henoch 14), alles offenbaren (1 Henoch 91), für die Menschen Fürsprache einlegen (1 Henoch 15:2) und ewigen Frieden in die kommende Welt bringen wie es bei der Schöpfung angedeutet wurde, da die Rechtschaffenheit ihn niemals im Stich lässt (1 Henoch 71:14-17). 

BÜCHER HENOCH. Offensichtlich verehrten die frühen Juden und Christen die Bücher Henoch. Die ältesten von diesen sind Auszüge im heute bekannten 1 (Äthiopischer) Henoch. Die meisten Experten von heute schätzen, dass all diese Dokumente, welche im 1 Henoch erhalten sind, jüdisch und der Zerstörung Jerusalems um 70 n. Chr. vordatiert sind. Dies ist die wahrscheinlich chronologische Reihenfolge der Bücher Henoch: Das Buch der Astronomie (1 Henoch 72-82) beschreibt die Bewegung der Sonne, die Aufnahme ihres Lichtes vom Mond (73:7, 78:10) und den göttlich ordinierten Sonnenkalender. Das Buch der Betrachter (1 Henoch 1-36) ist ein zusammengefasstes Werk, welches aus den Gleichnissen Henochs (1-5), den Betrachtern (6-16) und Henochs Reisen (17-19 und 20-36) besteht. Der hauptsächliche Zweck dieser Zusammenstellung ist zu erklären, dass das Böse aufgrund des Falles von Engeln in diese Welt gekommen ist (vgl. Genesis 6). Das Buch der Traumvisionen (1 Henoch 83-90) enthält eine Vision von der Sintflut (83-84) und eine Tier Apokalypse (85-90), welche die Geschichte der Welt von vor der Flut beschreibt bis zum Erscheinen von „einem großen Horn“, was wahrscheinlich Judas Makkabäus st. Der Brief Henochs (1 Henoch 91-105; 106-107 stammt wahrscheinlich aus dem verlorenen Buch Noach und 108 ist eine spätere Hinzufügung) wendet sich gegen die wohlhabenden Sünder (94:8-9; 95:3; 96:4-8; 97:8-10). Er enthält eine ältere Revision der Geschichte (Die Apokalypse der Wochen, 1 Henoch 93:1-10 und 91:11-17, welche verloren gegangen ist) und ermahnt die Rechtschaffenen dazu, in ihrer Hoffnung weiterzumachen (104) und auf die Weise der Rechtschaffenheit zu wandeln und den Pfad der Schlechtigkeit zu meiden. Die Sinnbilder Henochs (1 Henoch 36-71) ist eines der brilliantesten theologischen Dokumente des Judentums von vor der Zerstörung Jerusalems um 70 n. Chr.. Es beschreibt die zukünftige Erscheinung des Messias, des Rechtschaffenen, des Erwählten und des Menschensohnes und tendiert diese als eine Figur gleichzusetzen, welche schließlich als Henoch offenbart wird. Das Buch der Giganten ist mit den Büchern Henoch verwandt. Es ist in qumranischen Fragmenten aus dem ersten Jahrhundert n. Chr. erhalten.

2 Henoch ist eine der jüdischen Aufzeichnungen, die am schwierigsten zu datieren und zu verstehen ist, da sie nur als mittelalterliche slawische Manuskripte erhalten ist. Die Bogomilen liebten sie sehr. Sie wurden von den alten jüdischen Quellen geprägt, erstellten oder gestalteten aber auch selbst alte Dokumente um. Viele Gelehrte führen 2 Henoch auf einen Juden zurück, der vor 100 n. Chr. lebte. Nach einer Einleitung, worin er seine Söhne über seine bevorstehende Aufnahme informiert, beschreibt Henoch seinen Aufstieg durch sieben Himmel (3-21). Dann offenbart der Herr Henoch Geheimnisse (22-38). Henoch ermahnt seine Söhne (39-66) und wird in den höchsten Himmel entrückt (67; Kapitel 68 ist nur in der langen Rezession erhalten). Die Apokalypse schließt mit einer Beschreibung der wundersamen Geburt Melchisedeks von Sophanima, die starb. Erzengel Michael bringt ihn ins Paradies, woher er am Ende der Zeit als oberster Priester wiederkehren wird (69-73). 

3 Henoch ist in seiner gegenwärtigen Form ein mittelalterliches, jüdisches Werk. Es könnte jedoch auf ein früheres Dokument zurückgehen und erhält sicherlich sehr alte Traditionen. Die 48 Kapitel von 3 Henoch enthalten kosmologische Informationen, vor allem bezüglich der himmlischen Welt mit Gottes Thron und Wagen. Der Erzengel Metatron berichtet dem Seher Ischmael, dass er Henoch ist, der in einen Engel verwandelt worden war. 

DAS ENDE VON HENOCH. Trotz der Tatsache, dass der Autor von Judas (Vers 9) aus 1 Henoch als eine Prophezeihung zitierte und dass die Äthiopische Kirche das Buch kononisierte und vielzählige andere Werke zelebrierte, die es interpretieren, verloren das etablierte Juden- sowie Christentum Interesse an den Büchern Henoch. Mit der Zusammenstellung der Mishnah von Rabbi Juda um 200 v. Chr. und der Tendenz die Apokalyptik zu verleumnden verlor man Gefallen an Henoch. Hillel und seine Schule waren für Rabbiner die Norm. Mit der Schließung des christlichen Kanons infolge der Entwicklung des Heiligen Römischen Reiches im 4. Jahrhundert wurden die Bücher Henoch als nichtkanonisch gebrandmarkt. Die dem weisen Schreiber Henoch einst entgegengebrachte Verehrung wurde auf Jesus Christus übertragen bzw. für diesen vorbehalten.

BIBLIOGRAPHIE

Black, M., with J. C. VanderKam. The Book of Enoch or I Enoch: A New English Edition. Leiden, 1985.

Charles, R. H. The Book of Enoch or 1 Enoch. Oxford, 1912.

Charlesworth, J. H. The Old Testament Pseudepigrapha, 2 vols. Garden City, N.Y., 1983, 1985. (Contains introductions, translations, and notes to 1 Enoch, 2 Enoch, and 3 Enoch).

Knibb, M., with E. Ullendorff. The Ethiopic Book of Enoch: A New Edition in the Light of the Aramaic Dead Sea Fragments, 2 vols. Oxford, 1978.

Milik, J. T., with M. Black. The Books of Enoch: Aramaic Fragments of Qumr-n Cave 4. Oxford, 1976.

VanderKam, J. C. Enoch and the Growth of an Apocalyptic Tradition. Washington, D.C., 1984.

JAMES H. CHARLESWORTH 


HENOCH: BUCH HENOCH

Das Buch Henoch ist eine der alten Aufzeichnungen, deren Erhalt Heilige der Letzten Tage irgendwann in der Zukunft freudig erwarten (Siehe Schriften: Hervorkommende Schriften). Dies sollte nicht mit den pseudoepigraphischen Büchern Henochs verwechselt werden, für die sich dennoch einige Heilige der Letzten Tage seit mindestens 1840 interessiert haben (Pratt, S. 61).  In Lehre und Bündnisse 107:53-57 wird auf eine Versammlung der rechtschaffenen Nachkommenschaft Adams in Adam-ondi-Ahman drei Jahre vor dem Tod Adams hingewiesen. Der Einfluss des Heiligen Geistes manifestierte sich als machtvolle Prophezeiung als Adam seine Nachkommenschaft segnete. Während diese Verse eine Zusammenfassung der Geschehnisse darstellen, wurde vieles weitere „im Buch Henoch niedergeschrieben und wird zu gegebener Zeit bezeugt werden“ (LuB 107:57). Als Orson Pratt im Dezember 1877 über dieses Buch sprach, sagte er: „Wenn wir es bekommen, denke ich, dass wir eine ganze Menge mehr über die Menschen wissen werden, die vor der Sintflut lebten und von denen wir gegenwärtig so wenig wissen“ (JD 19:218). Ein Auszug aus der Prophezeiung von Henoch wurde im Buch Mose offenbart und veröffentlicht (Kapitel 6-7). Das letzte Kapitel wurde im August 1832 in The Evening and The Morning Star veröffentlicht (HC 1:130-31). 

BIBLIOGRAPHIE

Pratt, Parley P. "The Apocryphal Book of Enoch." MS 1 (July 1840):61.

LEWIS R. CHURCH

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