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HEILIGUNG

Heiligung ist der Prozess, der dazu führt, dass man ein Heiliger wird, heilig und geistig sauber und rein, indem man die Seele von aller Sünde reinwäscht. Die Schriften der Heiligen der Letzten Tage nennen mehrere Faktoren, die eine Heiligung möglich machen.

Erstens das Sühnopfer Jesu Christi (LuB 76:41-42; 88:18; Moro 10:33; Alma 13:11). Das Blut Christi heiligt Gottes umkehrwillige Kinder, indem es sie in einer Weise reinwäscht, die über die Sündenvergebung bei der Taufe hinausgeht. Diese Reinigung wird durch Gnade allen zuteil, die „Gott lieben und ihm dienen“ (LuB 20:31). „Denn durch Wasser haltet ihr das Gebot, durch den Geist werdet ihr gerechtfertigt, und durch das Blut werdet ihr geheiligt“ (Mose 6:60; vgl. 1 Joh 5:8).

Zweitens die Macht des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist der Mittler, der das Herz reinigt und Abscheu für Sünde gibt (Alma 13:12; 3 Ne 27:20).

Drittens der Fortschritt durch persönliche Rechtschaffenheit (Siehe auch Rechtfertigung). Gläubige Männer und Frauen, fasten, beten, kehren von ihren Sünden um, nehmen an Demut, Glauben, Freude und Trost zu und geben ihr Herz Gott hin (Hel 3:35). Außerdem empfangen sie wesentliche Verordnungen wie die Taufe (LuB 19:31) und ertragen, wenn nötig, Züchtigung (LuB 101:5). Heilige der Letzten Tage sollen sich also heiligen (LuB 43:11), indem sie alle Schlechtigkeit ablegen (MD, S. 675-76).

Das Volk König Benjamins zeigt im Buch Mormon den Heiligungsprozess. Sie demütigten sich und beteten mächtig darum, Gott möge das sühnende Blut Christi anwenden und ihre Herzen reinigen. Der Geist kam auf sie herab und erfüllte sie mit Freude; sie erfuhren eine mächtige Herzenswandlung und sie hatten „keine Neigung mehr...Böses zu tun, sondern, ständig Gutes zu tun“ (Mosia 5:2).

Die Schriften der Heiligen der Letzten Tagen weisen an vielen Stellen dauf hin, dass nichts Unreines in der Gegenwart Gottes verweilen kann (z.B. 3 Ne 27:19; Mose 6:57). Daher ist die Heiligung, nach der Heilige der Letzten Tage streben, mehr als ein körperlicher oder moralischer Zustand; es ist ein immerwährendes gesitiges Leben – ein andauerndes Bestreben, würdig und rein zu sein, um bei Gott zu leben – es bedeutet, das Schlechte in seinem Leben zu überwinden und „jeden Wunsch nach Sünde“ zu verlieren (TPJS, S. 51).

C. ERIC OTT