Der Heilige Geist der Verheißung ist einer von vielen beschreibenden Namenstiteln des Heiligen Geistes und bezieht sich auf eine spezifische Funktion des Heiligen Geistes. In Johannes 14:16 versicherte der Erretter seinen Jüngern, für die er ein Tröster gewesen war, dass sie nach seiner Himmelfahrt einen anderen Tröster empfangen würden: „Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll“. Der nächste Vers spricht über diesen Tröster als den „Geist der Wahrheit“, welcher „bei euch bleibt und in euch sein wird“ (Vers 17). Daraufhin bestimmte der Herr diesen verheißenen Tröster als den Heiligen Geist (Vers 26). Lehre und Bündnisse 88:3 wiederholt und erläutert: „Darum sende ich euch nun einen anderen Tröster, nämlich euch, meinen Freunden, daß er in eurem Herzen verbleibe, nämlich den Heiligen Geist der Verheißung; und dieser andere Tröster ist derselbe, den ich meinen Jüngern verheißen habe, wie es im Zeugnis des Johannes aufgezeichnet ist“.
Der Heilige Geist der Verheißung ist die Macht, wodurch Verordnungen und andere rechtschaffene Taten auf dieser Erde vollbracht werden. Beispielsweise werden die Taufe und die ewige Ehe sowohl im Himmel als auch auf Erden bestätigt, für gültig erklärt und gesiegelt. Paulus lehrte die Epheser, dass sie „das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen“ werden, nachdem sie gemäß ihres Glaubens an Christus handeln. Dieser Heilige Geist war die Zusicherung ihres “erste[n] Anteil[s] des Erbes, das wir erhalten sollen, der Erlösung, durch die wir Gottes Eigentum werden“ (Epheser 1:12-14). Die Siegelung irdischer Bündnisse und von Durchführungen ist bedingt und hängt von der persönlichen Verpflichtung und Würdigkeit des Empfängers ab. Wenn eine Person den Heiligen Geist der Verheißung empfangen hat und daraufhin unrechtschaffen wird, bricht das Siegel bis zur vollständigen Umkehr und Vergebung (DS 1:55; 2:94-99).
Die folgenden Passagen betonen die Notwendigkeit der Siegelung durch den Heiligen Geist: „Alle Bündnisse, Verträge, Verbindlichkeiten, Verpflichtungen, Eide, Gelöbnisse, Handlungen, Bindungen, Vereinbarungen und Erwartungen, die nicht sowohl für die Zeit als auch für alle Ewigkeit geschlossen und eingegangen und vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt werden, [...] haben bei der Auferstehung von den Toten und danach keinerlei Wirksamkeit, Kraft und Gültigkeit; denn alle Verträge, die nicht zu diesem Zweck geschlossen werden, haben ein Ende, wenn die Menschen tot sind“ (LuB 132:7). Irdische Vertreter des Herrn, wie Bischöfe und Älteste, können von einer unwürdigen Person getäuscht werden, aber niemand kann den Heiligen Geist täuschen, der eine unwürdig empfangene Verordnung nicht bestätigt. Diese Schutzmaßnahme hängt con allen Segnungen und Bündnissen im Zusammenhang mit dem Evangelium Jesu Christi ab. Die ultimative Kundmachung des Heiligen Geistes der Verheißung ist damit verbunden, dass man seine Berufung und Erwählung zugesichert bekommt. Das bedeutet, dass man „das sicherere Prophezeiungswort“ empfängt und bezeugt, dass eine Einzelperson an das ewige Leben gesiegelt ist (LuB 131:5). Der Heilige Geist der Verheißung erklärt diese Segnung für gültig oder siegelt sie an eine Person. In Bezug auf den Heiligen Geist der Verheißung sagt der Herr: „Dieser Tröster ist die Verheißung, die ich euch von ewigem Leben gebe, ja, von der Herrlichkeit des celestialen Reiches“ (LuB 88:4; vgl. MD, S. 361-62).
BIBLIOGRAPHIE
McConkie, Bruce R. Doctrinal New Testament Commentary, Vol. 3, pp. 333-37. Salt Lake City, 1973.
LAWRENCE R. FLAKE