Das Genealogie-Archiv in Salt Lake City unterstützt die HLT Familienforschung, die Vorfahren identifiziert und Tempelarbeit ermöglicht, die zur Erlösung der Toten führt. Es bietet Dienstleistungen und Ressourcen, die es Heiligen der Letzten Tage und anderen erlaubt, ihre Vorfahren zu identifizieren und mehr über sie zu lernen. Es ist auch ein Entwicklungszentrum, wo neue Ressourcen und Programme vervollkommnet und Kirchenmitgliedern weltweit durch Genealogie-Forschungsstellen zur Verfügung gestellt werden.
Am 13. November 1894 wurde die Genealogische Gesellschaft von Utah organisiert. Eine ihrer Aufgaben war es, „zum Nutzen der Mitglieder und anderer eine genealogische Bibliothek einzurichten und zu unterhalten” (Protokoll der Genealogischen Gesellschaft von Utah, 13. Nov. 1894). Von ihren bescheidenen Anfängen in einem Raum oben im Büro des Kirchengeschichtsschreibers mit etwa 300 Büchern ist die Sammlung gewachsen und ihre Einrichtungen haben sich entsprechend verändert. 1990 wurde das Archiv in einem modernen fünfstöckigen Gebäude mit 200.000 Büchern, 300.000 Mikrofiche und mehr als 1,6 Millionen Mikrofilmrollen untergebracht. Es ist somit das größte Archiv seiner Art in der Welt.
Während seiner ersten fünfzig Jahre stand das Archiv nur gebührenentrichtenden Mitgliedern offen. 1944 wurde es der Kirchenverwaltung unterstellt. Und seine Ressourcen wurden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. 1989 hatte das Archiv 813.000 Besucher. Genealogen, Historiker, Demographen, Genetiker und andere Forscher aus vielen Ländern reisen nach Salt Lake City um die im Archiv zugängliche Informationsfülle zu nutzen. Die Sammlungen, die Fachkenntnisse der Angestellten und die beinah 700 jährlich angebotenen Kurse für Forschungsquellen und Methodik ziehen sie an.
Die größte Attraktion ist die Mikrofilmsammlung. Seit 1938 konservieren die Genealogische Gesellschaft von Utah und ihre Nachfolgeorganisation, die Familiengeschichtsabteilung der HLT-Kirche, Kopien von Originaldokumenten auf Mikrofilm. 1990 sponsorte das Archiv ungefähr 200 Mikrofilmprojekte in verschiednen Teilen der Welt. Diese Anstrengungen haben der Archivsammlung Mikrofilmkopien von mehr als 5 Millionen Manuskripten hinzugefügt. Die Mikrofilme zeigen die Originaleinträge von Geburten, Eheschließungen und Todesfällen. Auch Militärunterlagen, Volkszählungen, Testamente, Notareinträge, Friedhofsunterlagen und andere Dokumente, die Menschen und Familien aus der Vergangenheit beschreiben. Andere Ressourcen umfassen Stammbäume, Ortsgeschichten, alte Landkarten, Stadtverzeichnisse und Namensindexe. Die größten Sammlungen stammen aus Ländern in Nordamerika und Europa. Weitere wesentliche Sammlungen kommen aus Lateinamerika. Das Archiv hat auch schriftliches und mündliches Material aus Asien, Afrika und den Inseln im Pazifik erworben.
Computeranschlüsse erlauben Besuchern Zugang zu dem FAMILYSEARCH™ System, das Forscher zum Katalog des Genealogie-Archivs, dem INTERNATIONALEN GENEALOGISCHEN INDEX (IGI) und ANCESTRAL FILE™ führt. Diese Computerdateien mit Familiengeschichtsinformationen sind auf Compaktdisketten gespeichert. Die Compaktdiskettenausgabe des Katalogs bietet Zugang zu Büchern und Mikrofilmen, die Originaldokumente, Bezugsquellen und Familiengeschichten und Stammtafeln enthalten.
Archivbesucher können auch lernen, wie man PERSONAL ANCESTRAL FILE benutzt. Dieses Computerprogramm befähigt Familien Familiengeschichtsunterlagen auf ihren Computern zu unterhalten. Zusätzlich können Benutzer genealogische Informationen einfach mit anderen austauschen, die kompatible Computerprogramme oder Ancestral File haben.
Eine andere Ressource ist FAMILY REGISTRY™. Dieser Service hilft sowohl Einzelpersonen als auch Familienorganisationen, Informationen mit anderen zu teilen, die sie über Verstorbene besitzen, und um Informationen über einen Vorfahren zu bitten, über den sie gerade Nachforschungen anstellen. Archivbesucher haben Zugang zu Microfichedokumenten, die die Vorfahren und Familienorganisationen aufführen, die registriert sind. Diese Datei erleichtert die Koordination der Forschung mit anderen, die vielleicht dieselben Vorfahren haben.
Im Genealogie-Archiv dienen professionelle Genealogieauskunftsberater, Bibliothekare und hunderte von Freiwilligen den Archivbesuchern. Sie sind darin geschult, Besucher zu Quellen zu leiten, die ihre Familien identifizieren, und ihnen zu helfen, die Informationen in diesen Büchern und Dokumenten zu interpretieren. Angestellte dort sprechen mehrere Sprachen und können Handschriften aus vielen Ländern und Zeitperioden lesen.
BIBLIOGRAPHIE
Cerny, Johni, und Wendy Elliott, Hgg., The Library: A Guide to the LDS Family History Library. Salt Lake City, 1988.
Mayfield, David M. „The Genealogical Library of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints.” Library Trends 32 (Sommer 1983): 111-27.
RAYMOND S. WRIGHT, III